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Test - Driver: San Francisco : Abgefahren!

  • PS3
  • X360
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Bis ihr die abschließenden Duelle erreicht, verstreichen rund elf Stunden. Vorausgesetzt, ihr konzentriert euch auf die Hauptmissionen und die Zwangsnebenmissionen, die beide durch gelbe Symbole auf der Karte erkennbar sind. Kampagnenunabhängige Missionen werden blau dargestellt und sind reichhaltig in ganz San Francisco verteilt. Jeweils zwei der gelb markierten Nebenmissionen müsst ihr erfüllen, bevor die nächste Story-Mission freigeschaltet wird. Was anfangs noch wie unnötiges Strecken der Kampagne wirkt, erweist sich durch wiederkehrende Nebenfiguren und lustige Geschichten abseits der Haupthandlung als sehr unterhaltsam.

Ein Ohrenschmaus!

Überhaupt sind es die Figuren, die Driver: San Francisco das gewisse Etwas verleihen. Weder Handlung noch Charaktere werden tiefer gehend behandelt. Alles bleibt oberflächlich. Aber es macht einfach Spaß, Tanner und Konsorten in den Zwischensequenzen und den Dialogszenen in der Cockpitansicht zuzusehen – und vor allem zuzuhören. Die deutschen Sprecher sind durchgehend hochklassig und reichen von der deutschen Stimme von Christian Bale und Johnny Depp bis zum Synchronsprecher von Nicolas Cage und Vin Diesel. Im letzten Drittel tauchen zwar einige Stellen auf, die nicht mehr ganz lippensynchron sind, aber das stört dann nur noch geringfügig.

Die geniale Musikuntermalung passt gut ins rundum gelungene Klangbild. Es ist erstaunlich, wie die stilistisch weitreichende Mischung von Aretha Franklin über Jamiroquai bis zu The Prodigy im Driver-Universum ein stimmiges Gesamtbild ergibt. Erstklassige Synchronsprecher und ein geiler Soundtrack wären jedoch nichts wert, wenn die Dialoge nichts taugen würden. Zum Glück saßen aber offensichtlich talentierte Schreiber am Skript und zauberten vor allem unserem Helden so viele lockere Sprüche in den Mund, dass schnell klar ist: Tanner ist einfach die coolste Sau auf vier Rädern.

Bis zum bitteren Ende

Zu einer so entspannten Grundstimmung würde natürlich keine simulationslastige Steuerung passen. Zwar macht es durchaus etwas aus, auf welchem Untergrund ihr mit welchem Auto rast, doch bleibt die Handhabung durchgehend arcadig. Damit ist sie der Realität ebenso fern wie das Schadensmodell, das oft den Eindruck erweckt, ihr würdet ausschließlich gepanzerte Fahrzeuge lenken. Bei der Vielzahl an massiven Unfällen, die nicht ganz so spektakulär inszeniert sind wie bei der Arcade-Konkurrenz, ist diese Einschränkung aber verständlich.

Auch kommt das dem seit jeher bei der Driver-Serie berüchtigten Schwierigkeitsgrad zugute. Wie zu erwarten tauchen auch im neuesten Ableger Missionen auf, die euch je nach euren persönlichen Fähigkeiten aufgrund der knapp bemessenen Countdowns bis zur Frustgrenze treiben. Davon gibt es aber zumindest in den Hauptmissionen nur wenige. Grundsätzlich wurde offenbar Wert darauf gelegt, dass ihr das Spiel ohne große Hürden bis zum Abspann erleben könnt. Die größeren Herausforderungen findet ihr jederzeit in den zahlreichen blau markierten Nebenmissionen, den Split-Screen- und Online-Mehrspieleraufgaben sowie zum direkten Auswählen aus dem Menü heraus, nachdem ihr bestimmte Sonderaufgaben erfüllt habt. Dazu gehört beispielsweise das Einsammeln mehrerer Filmklappen, die überall in der Stadt verteilt sind.

Zeit zum Handeln

Für jede abgeschlossene Aufgabe, jeden Drift, jeden Sprung und alle möglichen Kleinigkeiten wie zum Beispiel knappes Überholen bekommt ihr Moneten. Oder zumindest etwas Ähnliches, das sich ″Willenskraftwährung″ nennt. Was dieser absurde Twist soll und weshalb es nicht einfach ein paar handfeste US-Dollar zur Belohnung gibt, bleibt das Geheimnis der Entwickler. Mit eurer Willenskraft bezahlt ihr jedenfalls genauso wie in anderen Rennspielen mit normalem Geld.

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