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Test - Eiyuden Chronicle: Rising : Dieses Action-RPG ist anders als ihr denkt

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Die junge Abenteurerin CJ hat einzig und allein die Schatzjagd im Sinn. Darum kommt sie in die Stadt Runebarrows, die im Zentrum eines wahren Goldrausches steht. Denn die Hügel und Höhlen ringsherum sind vollgepackt mit Kostbarkeiten. CJ hat es insbesondere auf die sogenannten Runen-Linsen abgesehen, denen magische Fähigkeiten nachgesagt werden. Doch daraus wird erstmal nichts. 

Denn um Runebarrows ist es schlecht bestellt: Ein Erdbeben hat nahezu alle Gebäude in Schutt und Asche gelegt. Viele Bewohner sind verzweifelt und mit dem Wiederaufbau völlig überfordert, weil es ihnen am notwendigen Material fehlt. CJ wiederum benötigt für ihre Schatzjagd eine passende Ausrüstung, die nur in den Läden und Werkstätten der Stadt zu bekommen wäre. Also greift sie den Leuten kurzerhand unter die Arme.

Allerlei Hol- und Bringdienste, das Erledigen bestimmter Gegner, das Sammeln wertvoller Ressourcen oder die simple Übermittlung von Nachrichten gehören fortan zu euren Aufgaben. Da reicht es manchmal schon, einen Charakter links am Bildrand anzusprechen und anschließend mit der Figur ein Stück weiter rechts zu reden – schon gibt’s einen Schwung Erfahrungspunkte, etwas Geld sowie einen Stempel. 

Diese sind besonders wichtig. Um überhaupt auf Schatzjagd gehen zu dürfen, benötigt CJ nämlich eine sogenannte Abenteurer-Lizenz – und dafür braucht es eine gewisse Anzahl besagter Stempel. Was zunächst wie eine Art Tutorial erscheint, zieht sich als roter Faden durch den gesamten Spielverlauf: Jede Nebenquest, die ihr erledigt, wird entsprechend quittiert und treibt die Entwicklung der Stadt ein Stückchen voran. Allerdings greift ihr nicht selbst zum Werkzeug, sondern liefert nur das gewünschte Material bei den entsprechenden Leuten ab – wenige Sekunden später ist der Bau abgeschlossen. 

Schlagkräftiges Trio

Zu Beginn spielt CJ noch allein die Samariterin. Kurze Zeit später schließt sich ihr Garoo an, ein großes Känguru mit einem Breitschwert im Cloud-Strife-Format. Eine Weile danach macht Isha, die Bürgermeisterin von Runebarrows, die Gruppe komplett. Ihre Motivationen für das Abenteuer unterscheiden sich zwar, doch im Kampf ziehen die drei stets an einem Strang.

Jedem Charakter ist eine Taste zugewiesen: CJ schwingt ihre Spitzhacken, Garoo langt mit seinem Schwert zu und Isha feuert magische Geschosse ab. Für sich allein genommen macht das wenig aus. Wechselt ihr jedoch unmittelbar nach einer Attacke die Figur, entstehen durchschlagskräftige Combos. Damit werden Fledermäuse, Schleimkreaturen, Werwölfe oder gelegentliche Bosse wie ein Golem ziemlich schnell aus dem Weg geräumt. 

Eiyuden Chronicle: Rising - Launch Trailer

Das Action-RPG Eiyuden Chronicle: Rising erzählt die Vorgeschichte zum 2023 erscheinenden Rollenspiel Eiyuden Chronicle: Hundred Heroes.

Das bringt Erfahrungspunkte und jede Menge Ressourcen ein, die nicht nur bei der städtischen Runderneuerung helfen, sondern auch eurer Truppe zugute kommen: Steht das entsprechende Geschäft wieder, könnt ihr eure Waffen, Rüstungen und Fertigkeiten verbessern sowie verschiedene Tränke herstellen und kaufen.

Ganz rund laufen die zweidimensionalen Kämpfe jedoch nicht, denn eure Truppe geht etwas langsam zur Sache. Das fällt vor allem bei den Combos auf: In den kleinen Pausen zwischen zwei Attacken schlagen gerne die Feinde zu und beenden eure Angriffsfolge so schnell, wie sie begonnen hat. Blocks und Ausweichmanöver leiden ebenfalls unter einer gewissen Trägheit. Zwar kommt ihr dank vieler Rücksetzpunkte und Heiltränke trotzdem weitgehend problemlos voran. Richtig griffig und spaßig werden die Auseinandersetzungen aber zu keinem Zeitpunkt. 

Mehr bauen, weniger hauen

Viel kämpfen müsst ihr aber eh nicht. Eure Ausflüge in den Wald, die Mine oder das frostige Gebirge enden oft schon nach wenigen Minuten, weil ihr die jeweils aktuelle Hauptquest (und häufig auch einige Nebenaufgaben) erledigt habt. Weitermachen ist in der Regel nicht drin, stattdessen müsst ihr in die Stadt zurückkehren, um mit den Leuten zu plaudern und den nächsten Teil der Geschichte einzuleiten. Dabei erwartet euch reichlich Text, denn die Einwohner von Runebarrows plaudern gerne und tragen darum selbst kleinste Anliegen ziemlich wortreich vor. Wird es euch zuviel, könnt ihr die Dialoge jederzeit abbrechen und alles Wichtige im kompakten Questlog nachlesen.

Die Gebietswechsel, die mit den vielen Quests zusammenhängen, gehen dank vieler Schnellreisepunkte und kurzer Ladezeiten zwar fix vonstatten. Allerdings verlangt das Spiel derart häufig danach, dass ihr euch mitunter wie in einem Teleport-Simulator fühlt. Vom Dungeon geht es ins Wohnviertel, danach schaut ihr beim Schmied vorbei, nur um gleich darauf nahe des Bauernhofs aufzuschlagen und mit einer weiteren Schnellreise ins nächste Kampfgebiet zu gelangen. Dieses permanente Hin und Her lässt keinen rechten Spielfluss aufkommen und macht die Haupthandlung zum Stückwerk ohne Zugkraft.

Fürs Auge hat Eiyuden Chronicle: Rising dagegen reichlich zu bieten. Das Action-RPG verbindet 2D-Charaktere im hochaufgelösten Pixel-Gewand mit äußerst detaillierten 3D-Hintergründen, taucht alles in satte Farben und legt einige hübsche Animationen obendrauf. Das reicht nicht an die visuelle Pracht eines Dragon’s Crown Pro heran, sieht aber trotzdem durch die Bank sehr gut aus. Vor allem die verschiedenen, sich verändernden Stadtbezirke mit ihren teils skurrilen Bewohnern haben viel Charme.

Eure Fortschritte beim Wiederaufbau der Stadt sind übrigens als Investition in die Zukunft zu verstehen. Eiyuden Chronicle: Rising dient als Vorgeschichte zum Rollenspiel Eiyuden Chronicle: Hundred Heroes, das 2023 erscheinen soll. Verschiedene Inhalte, beispielsweise gesammelte Ressourcen, dürft ihr in Hundred Heroes übernehmen. Außerdem sollen einige Charaktere und Teile der Story aufgegriffen werden. 

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