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Test - God of War : God of War

  • PS2
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Allerdings dürften die unerfahrenen Spieler schon recht bald ins Schwitzen kommen, denn der Schwierigkeitsgrad von ’God of War’ ist hoch ausgefallen. Die zähen Gegner stecken sehr viele Attacken ein und können selber auf diverse fiese Angriffe zurückgreifen, außerdem sieht sich Kratos des Öfteren einer unfairen Masse an Gegnern gegenüber, sodass er nicht selten von allen Seiten angegriffen wird. Da helfen dann nur noch Magie-Angriffe oder zum Beispiel der ’Zorn der Götter’, in dem Kratos für kurze Zeit unverwundbar und besonders stark wird. Des Weiteren sorgen sehr fair platzierte Rücksetzpunkte dafür, dass der Frust nicht allzu groß wird. Speicherpunkte hingegen sind leider etwas zu rar gesät. Der Umfang von Kratos’ Abenteuer ist nicht übermäßig groß ausgefallen, kann sich für das Action-Genre aber durchaus sehen lassen. Geübte Action-Profis erreichen den Abspann nach etwa zwölf Stunden, danach sorgen mehrere Schwierigkeitsgrade und einiges an Bonusmaterial (inklusive neuer Levels) dafür, dass die DVD nicht so schnell aus der PS2 fliegt.

Die genannten Mankos können die Klasse des Spiels kaum schmälern. Das herrlich abwechslungsreiche Leveldesign in Kombination mit der tollen Steuerung ist ausgezeichnet gelungen, motiviert bis zur letzten Sekunde und wird nie langweilig. Ähnliches gilt für die vielen Geschicklichkeitseinlagen, Mini-Spiele und Rätsel, welche die Kampfaction auflockern. Zwar gibt es kaum wirklich Innovatives, die Qualität und die Umsetzung der vielen Elemente sind aber selten jemals so gut gelungen wie in ’God of War’.

Ein prächtiges Heldenepos

Wenn wir schon bei der Lobhudelei sind, müssen wir auch die Technik erwähnen. ’God of War’ zählt zweifelsohne zu der grafischen und akustischen Spitzenklasse auf der PlayStation 2. Die antike Sagenwelt ist wunderbar atmosphärisch inszeniert, die Kämpfe sprühen nur so vor Dynamik und Effekten und die Levels sind herrlich gestalt. Ständig kann man wieder ein neues liebevoll gemachtes Detail oder eine gescriptete Szene beobachten. So kämpft ihr euch beispielsweise durch das brennende Athen, während im Hintergrund ein riesiger Gigant die Mauern der Stadt malträtiert und ihr nahe an Duellen zwischen Monstern und Soldaten vorbeigeht. Ebenfalls eine Augenweide sind die detailreichen Charaktere und die sehr ordentlichen Animationen.

Selbst einige PS2-Schwächen, wie Kantenflimmern oder matschige Texturen, sucht man vergebens. Besonders bombastisch wurden die Boss-Kämpfe inszeniert, die einem durchaus den Atem rauben können - nur schade, dass es bloß eine Hand voll dieser prächtigen Endgegner-Duelle gibt. Technisch trüben nur einige Ruckler und kurze Sync-Fehler den hervorragenden Gesamteindruck minimal. Noch ein Wort zur Brutalität: Die Gewaltdarstellung in ’God of War’ ist tatsächlich sehr hoch und schlägt oftmals deutlich über die Stränge. Im Kampf fließt viel Blut, Gegner werden in ihre Einzelgliedmaßen zerlegt, Kratos lässt schon mal Unschuldige sterben und diverse Feinde lassen sich mit einer brutal inszenierten Fatality-Sequenz erledigen. Diese überzogene Gewalt wäre sicher nicht nötig gewesen.

Erfreulicherweise kann sich auch der Sound richtig hören lassen. Die orchestrale Musik könnte direkt aus einem Hollywood-Heldenepos stammen und passt perfekt zu den Kämpfen, Ähnliches gilt für die vielseitigen Soundeffekte und die passable Surround-Abmischung. Ein weiteres Lob muss man der gelungenen deutschen Synchronisation zollen, bei der die Sprecher engagiert und passend ihren Job verrichten.

Fazit

von David Stöckli
Mit ’God of War’ ist Sony ein Action-Meisterwerk gelungen. Das Spiel punktet voll bei der eingängigen und trotzdem anspruchsvollen Steuerung, dem ausgeklügelten Leveldesign, dem cleveren Kampfsystem und der prachtvollen Inszenierung. Selten durfte man auf der PS2 ein derart abwechslungsreiches und spannendes Helden-Epos spielen. Umso erfreulicher, dass ’God of War’ auch im technischen Bereich zur PS2-Elite gehört. Einzig der recht hohe Schwierigkeitsgrad, die wenigen Bosskämpfe und die geschmacklose Gewaltdarstellung verhindern eine noch höhere Wertung. Wer Action-Spiele mag und sich nicht daran stört, dass es hier ziemlich brutal zur Sache geht, der sollte sich Kratos’ Abenteuer keinesfalls entgehen lassen.

Überblick

Pro

  • spannendes Leveldesign
  • exzellentes Gameplay
  • beeindruckende Inszenierung

Contra

  • übertriebene Gewaltdarstellung
  • hoher Schwierigkeitsgrad
  • etwas wenig Speicherpunkte

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