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Test - GTA: Liberty City Stories : GTA: Liberty City Stories

  • PS2
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Auf der PSP längst der Mega-Hit, muss nun ’Grand Theft Auto: Liberty City Stories’ beweisen, ob es auch am heimischen Bildschirm zu überzeugen vermag. Wir haben uns einmal in die unmoralische Gangster-Karriere gestürzt und geklärt, ob die PS2-Umsetzung ebenfalls das Zeug zum Hit hat.

Verbrechen lohnt sich nicht. Zumindest auf die fiktive Großstadt Liberty City, die namensgebende Heimat des jüngsten Ablegers der 'Grand Theft Auto'-Serie, trifft diese weit verbreitete Binsenweisheit aber nicht zu. In den tiefen Straßenschluchten der Millionenmetropole tobt ein erbitterter Kampf um Macht, Einfluss und das ganz große Geld. Mittendrin: Toni Cipriani, ein rauer Gangstertyp ohne große Allüren. Für Salvatore, den Kopf der gefürchteten Leone-Familie, ist Toni genau der richtige Mann, wenn es schmutzig wird. In der Kampagne des Spiels ist es also an euch, den Einfluss der Leones in der Stadt zu wahren und in der Gunst des Dons zu steigen. Für euren Förderer liquidiert ihr unliebsame Mitbewerber, jagt einen konkurrierenden Nachtclub in die Luft und setzt den Expansionsbemühungen der Triaden ein tödliches Ende.

Zurück in die Vergangenheit

Zeitlich ist 'Grand Theft Auto: Liberty City Stories' im Jahre 1998 angesiedelt und spielt damit rund drei Jahre vor den Ereignissen aus 'Grand Theft Auto 3'. Spieler der Vorgänger-Versionen und der PSP-Fassung werden sich daher auch sofort in der "Hauptstadt des Verbrechens" heimisch fühlen. Salvatores Herrenhaus thront nach wie vor über der Stadt und die heißesten Miezen schnurren damals wie heute im größten Nachtclub des Rotlichtmilieus. Betrieben wird das zweifelhafte Etablissement anno 1998 allerdings noch von J. D. O'Toole, einem schmierigen Typen mit einem zweifelhaften Faible für ausgefallene Liebesspiele. Klar, das Charakterdesign ist auch in 'GTA: Liberty City Stories' über jeden Zweifel erhaben. Die Figuren sind abgedreht und dennoch glaubhaft und das Spektrum ihrer Dialoge reicht von A wie Angst einflößend bis Z wie zynisch.

Überhaupt kann das Spiel bei der Atmosphäre ordentlich punkten. Das Missionsdesign der rund 70 unterschiedlichen Einsätze ist gelungen und äußerst abwechslungsreich, lässt aber bisweilen den roten Faden vermissen. Vielen Einsätzen fehlt dabei einfach die korrekte Bindung an den übergeordneten Handlungsstrang des Spiels. Die Missionen von 'GTA: Liberty City Stories' geben sich insgesamt deutlich kürzer und spritziger, aber damit zugleich leider auch ein Stück weit bedeutungsloser als etwa die Einsätze in San Andreas. Trotzdem: Auf den Straßen der Stadt geht es immer noch knallhart zur Sache. Wo Toni auftaucht, kracht und scheppert es an allen Enden. Die packenden Verfolgungsrennen mit der Polizei, der massive Einsatz sämtlicher verfügbarer Waffengattungen und die harten Schlägereien haben kein Stück ihrer Faszination verloren.

Schwache Optik

Problematisch wird es erst bei näherer Betrachtung der technischen Umsetzung des Verbrecher-Epos. Während 'GTA: Liberty City Stories' auf der PSP nahezu alles in den Schatten stellt, macht sich bei der Playstation-2-Fassung schnell Ernüchterung breit. Was auf dem Handheld zur aktuellen Genrereferenz genügt, reicht auf den Heimkonsolensystemen bestenfalls zu einem Platz im Mittelfeld. Vor allem im Vergleich zu dem auf Hochglanz polierten Markenprodukt 'San Andreas' wirkt 'Liberty City Stories' wie eine billige Kopie aus dem Ostblock. Eine schwache Bildwiederholungsrate, verzögerte Animationen und verwaschene Texturen sind nur einige der unzähligen Kritikpunkte. Ordentliche Anpassungen an die neue Plattform sucht man, einmal von dem verbesserten Bildaufbau abgesehen, leider vergeblich.

Die Steuerung des Programms klappt dagegen auch auf der PS2 hervorragend. Die Eingaben werden direkt und äußerst präzise verarbeitet und die Steuerung der zahlreichen Vehikel, die über den linken Analog-Stick erfolgt, geht nach sehr kurzer Einarbeitungszeit sauber von der Hand. Abzüge muss sich das Spiel dagegen abschließend noch einmal für den kommentarlos gestrichenen Mehrspieler-Modus gefallen lassen. War dieser doch eines der unbestreitbaren Highlights der Handheld-Version.

Fazit

von Michael Beer
'GTA: Liberty City Stories' ist wie die Ralph-Lauren-Sommerkollektion aus dem Jahre 1985: ein mit teurem Markennamen versehener Staubfänger. Während das Spiel nämlich für Handheld-Verhältnisse schlichtweg brillant ist, werden auf der PlayStation 2 vor allem die zahlreichen Unzulänglichkeiten der vollkommen veralteten Technik sichtbar. Weil auch das System mit den kurzen Missionen auf der Konsole nicht richtig aufgeht, lautet unser Tipp: Besitzer von 'San Andreas' und Co. greifen entweder zum PSP-Original oder lassen ganz die Finger davon.

Überblick

Pro

  • Spielumgebung
  • Charakterdesign
  • hervorragender Soundtrack
  • eingängige und präzise Steuerung

Contra

  • für Konsolenverhältnisse zu kurze Missionen ...
  • ... denen bisweilen die Bindung an die Story fehlt
  • verwaschene Texturen
  • schwache Bildwiederholungsrate
  • kein Mehrspieler-Modus

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