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Test - Largo Winch: Empire under Threat : Largo Winch: Empire under Threat

  • PS2
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Für alle, die schon einmal davon geträumt haben, Milliardär zu sein, bietet Ubi Soft jetzt eine gute Einstiegshilfe und zeigt, was einem als Finanzgenie alles zustoßen kann. Die Rede ist von 'Largo Winch', dem auf der gleichnamigen Serie aufgebauten Titel der französischen Spielschmiede Dupuis. Was man so alles erlebt, und ob es nebenbei für Kaviar und Champagner reicht, erfahrt ihr im Review.

Largo Winch: Empire under Threat
Genehmigt euch einen Drink, bevor das Abenteuer losgeht.

Story
In 'Largo Winch' schlüpft der Spieler kurzerhand in die Rolle des Milliarden schweren Largo Winch. Dessen Vater Nerio Largo verstarb vor einigen Jahren auf mysteriöse Weise und hinterließ Largo seinen gesamten Besitz sowie das Finanzimperium genannt 'W-Gruppe'. Nachdem Largo die ersten Annäherungen mit den zukünftigen Geschäftspartnern überstanden hat, verbucht er auch schon seinen ersten großen Erfolg. Er startet umgehend eine humanitäre Hilfsaktion, die dem kleinen Land Drinavie zugute kommen soll. Bei dem offiziellen Empfang mit eindrücklicher Rede und anschließender Party lässt man die Sektkorken knallen und feiert im großen Rahmen. Doch der Schein trügt und es kommt, wie es kommen musste: Die hauseigene PR-Lady Sharon Green stürmt mit geheimen Dokumenten gerüstet in den Saal und überbringt Largo die schlechte Nachricht, dass etwas Schlimmes vorgefallen sei und ein Skandal unmittelbar bevorsteht. Von da an nimmt die Geschichte ihren Lauf und führt den Spieler an die verschiedensten Locations der W-Gruppe.

Euer Weg zum Ziel
Während sich der Spieler darum bemüht, sämtliche der mysteriösen Geschehnisse aufzudecken, kann er sich auf einen äußerst freien Spielverlauf freuen. In erster Linie geht es nämlich jeweils darum, Informationen zu beschaffen. Dementsprechend lassen sich Charaktere, welche dem Spieler während seines Abenteuers begegnen, zu Ereignissen oder Themenbereichen befragen und stehen hilfsbereit Rede und Antwort. Teilweise lassen sich so wichtige Inhaltspunkte und Hinweise auf Rätsel erhalten. Auch Objekte in Form von Gläsern, Zeitschriften und vieles mehr lassen sich benutzen oder kombinieren, um in bestimmten Situationen weiterzukommen. So lässt sich die aufgebrachte PR-Lady Sharon Green nach der Bombendrohung mit einem Gläschen Sekt beruhigen oder eine ungläubige Sekretärin, mit einem Foto unseres Protagonisten aus einem Pressemagazin, davon überzeugen, dass es sich bei ihm wirklich um den Führer der W-Gruppe handelt.

Largo Winch: Empire under Threat
Dieses Biest hat es auf euch abgesehen.

Kampfsysteme und elektronische Finessen à la James Bond
Der gute Largo ist nicht nur redegewandt und ein echtes Finanzgenie, sondern weiß auch, wie man sich gegen sittenlose Gesellen zur Wehr setzt. Das Kampfsystem ist dabei nicht sehr realistisch gehalten und bedient sich einer rollenspielähnlichen Vorgehensweise: Wird der Spieler attackiert, stehen sich Largo und der jeweilige Bösewicht gegenüber, worauf beide abwechslungsweise angreifen dürfen. Vor jeder Attacke kann dabei eine Angriffsart gewählt werden, die von Schlägen über Tritte bis hin zu Spezialangriffen reicht. In manchen Situationen muss der Spieler die Kontrolle über mehrere Charaktere übernehmen. Das Kampfprinzip ändert sich hier kaum, lediglich die Reihenfolge der Angriffe und die Art derselben muss der Spieler festlegen. Geht einer der Protagonisten zu Boden, bedeutet dies das Ende für den Kampf und es muss von vorn begonnen werden.

Während des Spiels steht euch ein PDA zur Verfügung, auf dem wichtige Informationen zum Spielverlauf gesichert werden. Auch kann von diesem PDA aus jederzeit gespeichert werden. Sind die benötigten Geräte vorhanden, wagt sich Largo selbst ans Hacken fremder Netzwerke. Doch Vorsicht, in den äußerlich ungefährlichen Netzwerken verbergen sich Gefahren in Form von Anti-Viren, welche die Spur des Spielers aufnehmen und diesen auszulöschen versuchen. Seid ihr in einem Netzwerk unterwegs, begebt euch sofort in die zentrale Speichereinheit. Dort sind nämlich wichtige Informationen des Systems gespeichert und dort lassen sich die äußerst aufsässigen Anti-Viren entfernen. Für Abwechslung ist durch solche Aufgaben gesorgt und der Spieler darf sich auf unterhaltsame Stunden freuen.

Largo Winch: Empire under Threat
Wählt, was ihr der Person mitteilen wollt.

Grafik und Sound
Die grafische Darstellung ist für PS2-Verhältnisse durchaus ansehnlich und ausreichend. Viele der kleinen visuellen Highlights wie beispielsweise das beleuchtete Aquarium oder die schön inszenierten Schatten wissen zu gefallen und sorgen für ein angenehmes Ambiente. Auch die Soundausgabe ist recht gelungen und passt sich der jeweiligen Situation an. Lediglich die teils belanglos geführten Dialoge stören und sind dabei den Mundbewegungen der Charaktere auch nicht angepasst. Häufig kommt es vor, dass nachdem der Text schon gesprochen wurde, der Charakter noch munter weiter plappert. Sieht man von einigen Patzern ab, kann man sich durchaus zufrieden zeigen und von einem optisch sowie akustisch zwar nicht hervorstechenden, aber durchaus zufrieden stellenden Titel sprechen.

 

Fazit

von Sacha Röschard
'Largo Winch' ist ein nettes Adventure für zwischendurch, das allerdings nicht vollends überzeugen kann. Die Story ist durchaus gut gelungen und wartet mit Spannung und vielen Überraschungen auf den Spieler. Nebst dem, muss immer wieder gerätselt und kombiniert werden, was Freunden von Adventures mit Sicherheit gefallen wird. Doch nach einiger Zeit werden das dauernde Befragen und die mehr als tristen Dialoge jedoch langweilig – von den nervigen Kämpfen, dem unausgewogenen Schwierigkeitsgrad und der geringen Spieldauer ganz zu schweigen. Der Titel ist von daher vielmehr für pure Adventure-Freaks zu empfehlen und kann sich trotz einigen guten Einfällen der Entwickler leider nicht gegen bekannte Perlen dieses Genres durchsetzen.  

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