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Test - Mionix Nash 20 : Klangvoller Alleskönner

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Das schwedische Unternehmen Mionix existiert seit 2007 und hat sich vor allem im Bereich Mäuse und Maus-Pads einen recht guten Namen gemacht. Langsam möchte man allerdings das Portfolio erweitern und greift nun auch im Bereich der Headsets an. Das Nash 20 gehört mit einem Preis von rund 120 Euro zur gehobenen Kategorie und muss sich dementsprechend beweisen. Wir haben die klangvolle Kopfbedeckung einem Test unterzogen.

Schon beim Auspacken wird klar, dass der schwedische Hersteller sich einige Gedanken über sein Headset-Debüt gemacht hat. Die schlichte Verpackung umhüllt einen minimalistisch gestalteten Kopfhörer, der ohne großes Bling-Bling oder grelle Farben daherkommt. Stattdessen Understatement in Form eines mattschwarzen Rahmens mit gummiähnlicher Soft-Touch-Ummantelung. Dazu eine großzügige Memory-Foam-Kopfpolsterung und ebensolche Ohrpolster mit robust wirkender Kunstlederummantelung. Das alles wiegt knapp 400 Gramm – das Nash 20 ist also nicht gerade das Leichteste aller Headsets. Für die Kontaktfreudigkeit mit entsprechenden Ausgabegeräten sorgt ein zwei Meter langes Kabel mit robuster Textilummantelung, das in zwei vergoldeten 3,5-mm-Klinkensteckern endet. Sieht gut aus und fühlt sich gut, wertig und langlebig an.

Das Gewicht relativiert sich schnell nach dem Aufsetzen des Headsets. Die Polster sind butterweich, das Headset kann gut angepasst werden und ist selbst für Dickköpfe bestens geeignet. Auch bei den großzügigen Ohrpolstern drückt und klemmt nichts. Dennoch sitzt das gute Stück straff genug, um nicht bei jeder heftigen Bewegung durch den Raum zu segeln. Bedienelemente an den Kabeln sucht ihr vergebens. Der Lautstärkeregler versteckt sich dezent, aber gut erreichbar an der Rückseite der linken Ohrmuschel. Der bewegliche Mikrofonarm ist linksseitig montiert und erfüllt eine Zusatzfunktion: Klappt ihr ihn hoch, wird das Mikrofon gemutet und umgekehrt, ohne dabei eventuelle Desktop-Einstellungen zu überschreiben. Eine clevere Lösung, dem Kabel damit Schalter und Rädchen vorzuenthalten.

Kompetent in allen Bereichen

In den Ohrpolstern verrichten 50-mm-Neodym-DACT-Treiber ihre Arbeit und beschallen euch standesgemäß. Die Paradedisziplin des Stereo-Headsets ist das Gaming. Satte Bässe, klar definierte Mitten und knackige Höhen ohne jedwede Verzerrung entzücken das Ohr. Das Positional Audio ist gut ausgearbeitet und lässt euch jede Möglichkeit, eure Gegner in einem Shooter trapsen oder in einem Rennspiel heranrasen zu hören - und zwar dort, wo sie auch sein sollten. Lediglich in Sachen Gesamtlautstärke könnte das Headset noch etwas mehr Dampf vertragen. Maßstäbe setzt die Klangqualität zwar nicht, aber der Gesamteindruck ist hier schon mal richtig gut.

Auch beim Anschauen von Film und Fernsehen überzeugt das Nash 20 mit ähnlichen Qualitäten. Klare Sprachqualität, gut ausbalancierte Höhen, Mitten und Tiefen ohne Sound-Brei, so soll es sein. Also noch ein Bereich, in dem man mit dem Headset nicht viel falsch macht. Der normale Musikhörer wird sich ebenfalls zufrieden zurücklehnen, vielleicht könnten die insgesamt warmen Bässe hier noch einen Tick mehr Präsenz gebrauchen. Insgesamt liefert das Nash 20 in allen Bereichen eine gute bis sehr gute Leistung ohne nennenswerte Schwächen, allerdings auch ohne in irgendeinem Bereich herauszuragen. Ein Tipptopp-Allrounder also.

Beim akustischen Genuss werdet ihr von Außengeräuschen nicht merklich belästigt, die Ohrmuscheln halten gut dicht. Das Mikrofon bewegt sich ebenfalls auf gutem Niveau und liefert klaren, knackigen Klang an die Mithörer, ohne allzu viele Nebengeräusche zuzulassen. Allerdings ist es recht empfindlich und ihr solltet es nicht direkt unter eurem Rüssel platzieren, um die Mitspieler oder Gesprächspartner nicht zu sehr mit eurem Schnaufen zu belästigen. Der linksseitig montierte Mikrofonarm hätte noch einen Tick mehr Flexibilität vertragen können. Aber auch das ist kein echtes Manko, sondern nur eine Randbemerkung.

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Allrounder ohne echte Schwächen

Das Nash 20 ist ein Headset, das in keinem Bereich wirklich heraussticht, aber in allen Belangen eine gute bis sehr gute Leistung abliefert und sich im Grunde keine Schwächen erlaubt. Das schlichte, elegante Design schmeichelt dem Auge und strahlt Langlebigkeit aus. Trotz des relativ hohen Gewichtes stören die Muscheln auch nach mehreren Stunden auf den Ohren nicht. Der Sound ist in allen Bereichen klar und definiert und das Positional Audio überzeugt. Fürs Gaming ist das Headset eine klare Empfehlung, aber auch für Filme oder Musik ist es bestens geeignet, wobei bei Letzterer die Bässe einen Tick präsenter sein dürften und die Gesamtlautstärke allgemein etwas mehr hergeben könnte. Für den aufgerufenen Preis von rund 120 Flocken bekommt ihr ein durch und durch ausgewogenes, bequemes Headset mit richtig gutem Klang. Aus unserer Sicht eine gute Alternative zu bekannten Produkten in dieser Preisklasse. Mit dem Nash 20 macht man im Grunde nichts falsch, wenn man solch einen Betrag für ein Allround-Headset ausgeben möchte.

Überblick

Pro

  • auch über längere Zeit sehr bequem
  • klar definierter Sound ohne große Schwächen
  • dezentes Design ohne Bling-Bling
  • gutes Mikrofon
  • sehr gute Verarbeitung
  • gut gestaltete Bedienelemente
  • sehr guter Allrounder

Contra

  • relativ schwer
  • Maximallautstärke etwas schwach

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