Was die Leistung angeht, darf man natürlich keine Wunder erwarten. Sowohl CPU als auch GPU gehören nicht zum Highend-Bereich. Dennoch schlägt sich der Rechenzwerg mehr als ordentlich und schafft es nahezu bei allen Spielen zwar nicht immer maximale, aber zumindest hohe Einstellungen in 1.920 x 1.080 Pixeln Auflösung zu ermöglichen. Damit erreicht der Nightblade die üblichen Werte von Desktop-Rechnern und verweist deutlich teurere Gaming-Notebooks, aber auch Konkurrenten mit M-Karten in ihre Schranken. An QHD- oder UHD-Auflösungen ist allerdings bei aktuellen Titeln eher nicht zu denken.
Natürlich konnten wir es uns nicht verkneifen, das Zwerglein durch verschiedene Spielebenchmarks zu jagen und auch mal im Praxisbetrieb zu testen. Die Ergebnisse entsprachen dabei dem, was man bei der Konfiguration erwarten darf. The Witcher 3: Wild Hunt brachte den Kleinen so richtig ins Schwitzen. Bei Full HD und maximalen Einstellungen lief das Rollenspiel im Bereich von 22-27 fps, bei hohen Details und mittlerer Nachbearbeitung konnten stabile 35-40 fps erreicht werden.
Auch bei Project CARS hielt die Maschine sich wacker. Auf Full HD mit hohen Details bei 20 Fahrzeugen und trockener Piste waren 55-60 fps kein Problem, bei Regen mit 56 Fahrzeugen ging es allerdings mit 30-35 fps an die Grenze, was allerdings bei 2 GB VRAM nicht verwundert. GTA 5 ließ sich bei hohen Einstellungen, deaktivierter erweiterter Nachbearbeitung und Optimierung auf 2 GB VRAM nicht aus der Ruhe bringen und lieferte stabile 50 fps.
Durch die Bank also Werte, die gut zum Innenleben des (kleinen) Nightblade passen. Erwähnenswert ist noch, dass MSI dem Zwerg noch das MSI Gaming Center ins Gepäck gestopft hat, das euch verschiedene Informationen über die Systemauslastung bietet, aber auch die Möglichkeit, GPU-Takt und Lüfterleistung zu beeinflussen. Wer zudem gerne streamt, darf sich über ein vorinstalliertes XSPLIT Gamecaster nebst Nahimic Audio Enhancer freuen.
Wir wollen uns gar nicht erst darüber streiten, ob ein fertig konfigurierter Kompakt-PC sinnvoll ist oder nicht, das muss schließlich jeder selbst für sich entscheiden. Der Nightblade MI ist auf jeden Fall einer der interessanten Vertreter der Mini-Bauweise, da er dank seines cleveren Aufbaus gleich mehrere Probleme erschlägt. Zum einen kommt eine ganz normale Desktop-Grafikkarte zum Einsatz (gut für die Spieleleistung und für potenzielle Upgrades), zum anderen arbeitet die Kühlung effizient und erfreulich leise.
Das Ergebnis ist eine fast schon winzig zu nennende Maschine mit sehr ordentlicher Spieleperformance, die im Grunde alle Vorzüge eines Desktop-PCs mit sich bringt. Schade nur, dass die von uns getestete kleine Variante mit so wenig Speicherplatz daher kommt. Bei gerade mal 128 GB wird die Aufrüstung mit einer zusätzlichen Festplatte geradezu zur Pflicht für gestandene Zocker, weswegen die größere Variante mit stärkerer CPU und mehr RAM nebst deutlich mehr Speicherplatz eigentlich die sinnvollere ist.
Rein von der Leistung her stemmt der Zwerg so ziemlich alle aktuellen Spiele problemlos mit hohen Einstellungen bei Full-HD-Auflösung, was wahrlich nicht jeder Mini-PC von sich behaupten kann. Der Vorteil der Desktop-Karte gegenüber den oft verbauten M-Varianten wird hier klar ersichtlich und spricht für den Nightblade.
Überblick
Pro
sehr kompakte Abmessungen
trotzdem Platz für 290mm-Grafikkarten
sehr ordentliche Spieleleistung
sehr leise
gut durchdachte und effektive Kühlung
keine großartige Installation – anschließen und betriebsbereit
schlichtes Design
Contra
wenig Festplattenplatz
teurer als Eigenbau (natürlich)
Netzteil könnte bei Hardware-Upgrades zum Nadelöhr werden
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