Test - Nvidia GeForce 9800GX2 : Gegenschlag in Richtung ATI

Ihre Taktraten schweifen im Vergleich zur 8800GTS etwas ab. Statt mit 650 MHz pumpen die beiden Grafikchips mit je 600 MHz ihre Leistung auf den Bildschirm. Ebenfalls langsamer takten die Shader. Hier schiebt die 9800GX2 1.512 statt 1.625 MHz an die Front. Einzig und allein der Speichertakt behält mit 1.000 MHz (effektive 2.000 MHz) die Oberhand und weiß sich von der mit 970 MHz (effektive 1.940 MHz) bestückten 8800GTS abzusetzen. Gleiches gilt für die Speicherbandbreite: Mit zwei Mal 64.000 MB pro Sekunde schleudert sie fast 2.000 MB mehr durch die Kanäle.

Neidische Blicke von ATI

Im Hinblick auf das GeForce-8-Lager legt die GeForce 9800GX2 keinen Quantensprung auf das Parkett. Eine Rechtfertigung für den Generationswechsel lässt sich demnach nicht ganz nachvollziehen. In der Gegenüberstellung mit dem ATI-Doppelherz Radeon HD3870 X2 kann sie sich trotzdem in den meisten Punkten absetzen, zumindest vom technischen Aspekt her.

Satten 754 Millionen Transistoren haucht Nvidia pro Grafikchip Leben ein, während die HD3870 X2 mit teuflischen 666 Millionen zwar immer noch muskelbepackt die Flagge trägt, jedoch klar den Kürzeren ziehen muss. In der 55nm-Fertigung – Nvidia setzt bei der 9800GX2 noch immer auf 65nm – erreicht die HD3870 X2 einen Chiptakt von 825 MHz (225 MHz mehr als der Widersacher), 900 MHz Speichertakt (100 MHz weniger) sowie 825 MHz Shader-Takt (687 MHz weniger). Mit 57.600 MB pro Sekunde muss sich die Speicherbandbreite einer HD3870 X2 um 6.400 MB/s dem Nvidia-Gespann geschlagen geben.

Stromsparmodus Fehlanzeige

Auf einer Länge von 28 cm verbirgt sich hinter einem kantigen, von zahlreichen Lüftungsschlitzen übersäten Metallgehäuse ein gewaltiges Bauwerk der Marke Protzgebilde, das sich rein optisch von einer Radeon HD3870 X2 zu unterscheiden weiß. Unter der lackierten Blechbüchse winken gleich zwei 28 cm lange Platinen, eine pro Grafikchip mit je 128 Shader-Prozessoren und 512 MB GDDR3-Speicher, die parallel zueinander angeordnet sind.