Länderauswahl:
Du wurdest von unserer Mobile-Seite hierher weitergeleitet.

Test - Nvidia GeForce GTX295 : Doppel-D aus Silicon Valley

  • PC
Von  |  |  | Kommentieren

Welchen Vorteil habt ihr vom verkleinerten Fertigungsprozess? Ganz einfach, er wirkt sich positiv auf nahezu alle Merkmale aus. Zum einen nuckelt die Grafikkanone weniger Strom aus eurer Leitung (damit sinkt die Hitzeentwicklung), zum anderen spart der Hersteller mit den kleineren GPUs Materialkosten (was sich hoffentlich auf den Preis auswirkt). Trotz des Fortschritts will Nvidia anscheinend nicht sein ganzes Pulver verschießen, holen die Techniker doch bei weitem nicht den letzten Saft aus der Bildeinheit. Das liegt vor allem daran, dass Nvidia sämtliche Eigenschaften fast 1:1 vom GT200 übernahm, wie zum Beispiel die 1,4 Milliarden Transistoren.

Mischgebäck aus GTX260 und 280

"Vorwärts immer, rückwärts nimmer", das scheint nicht unbedingt das Motto einer GTX295 zu sein. Anstatt sich wenigstens vollständig an der Single-GPU-Vorlage GTX280 zu halten, schnipselte der Kalifornier am elementaren Speicherinterface herum. Von den 512 Bit blieben nach der Vollnarkose nur 448 Bit pro GPU übrig, wodurch der Frischling hier auf dem Niveau einer GTX260 spielt. Ein ähnliches Bild malen die Taktraten.

Die 896 MB GDDR3-Speicher pro Grafikchip (insgesamt also satte 1.792 MB) takten mit 999 MHz (effektive 1.998 MHz) unter den 1.107 MHz einer GTX280, sogar die eigentlich leistungsfähigere GT200b-GPU muss sich mit 576 statt 602 MHz zufrieden geben. Auch beim Shader-Takt landet nur der Magerquark einer GTX260 im Einkaufswagen, hier kuscheln die 240 Einheiten bei 1.242 statt 1.296 MHz. Unterm Strich bedeutet das: Abgesehen von der Anzahl der Shader-Einheiten und den ROPs sieht sich die GTX295 als doppelte GeForce GTX260 und nicht als reinrassiger GTX280-Nachfahre. Potenzial verschenkt Nvidia allemal, wobei die nackten Zahlen trotzdem beeindruckend bleiben.

Praktischer SLI-Verbund

Ein möglicher Grund für fehlende Steigerungen der Taktraten ist schnell gefunden. Selbst ohne den Taktschub lebt der Titan am Limit, da seine Leistungsaufnahme selbst mit dem 55-nm-Grafikchip bei bulligen 289 Watt liegt. Für die Strompipeline müsst ihr deshalb einen 8- und 6-pin-Anschluss an euer Netzteil stecken. Wenigstens der Stromsparmodus scheint reibungslos zu klappen und taktet die CPU auf 300 MHz, die Shader-Einheiten auf 600 MHz und den Speicher auf 100 MHz herunter. Auf einen gesunden Hunger müsst ihr euch dennoch vorbereiten.

Beide Grafikchips kommunizieren über einen internen SLI-Verbund, ein Mainboard mit SLI-Kompatibilität muss deswegen nicht in eurem Rechner hocken. Erst wenn ihr zwei der Doppelherzen an euer Netzteil knüpfen wollt, gehört ein SLI-Chip auf die Mutterplatine. DirectX 10.1 bleibt darüber hinaus ATI-exklusiv, dafür aber kommt der Schinken mit PhysX- und CUDA-Unterstützung daher – CUDA kann herkömmliche Arbeiten des Prozessors übernehmen.

Kommentarezum Artikel