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Test - Oxenfree 2: Lost Signals : Test: Lässt sich ein Geniestreich wiederholen?

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Greift zu, wenn...

… ihr den Vorgänger für seine authentischen Dialoge und den dezenten Mystery-Grusel liebt und gerne nochmal ungefähr das Gleiche erleben möchtet.

Spart es euch, wenn...

… ihr den Vorgänger schon etwas langweilig fandet oder das Gleiche in Grün nicht nochmal braucht.

Fazit

Matthias Grimm - Portraitvon Matthias Grimm
Oxenfree 2 wiederholt exakt die Erfolgsformel des ersten Teils, weiß ihr aber wenig neue Seiten abzugewinnen

Mit Oxenfree schufen die Entwickler von Night School Studios vor sieben Jahren eine bis heute einzigartige, kleine Indie-Sensation: Mit ihren authentisch geschriebenen und ebenso lebendig vorgetragenen Dialogen, in denen sich die Sprecher auch mal verhaspelten und über alltägliche Themen plauderten, gelang es ihnen, realistische Probleme zu verhandeln und glaubhaft wirkende Persönlichkeiten zu erschaffen, statt einfach nur Spielfiguren Texte vom Blatt vortragen zu lassen.

Oxenfree 2 folgt während seiner sechs Stunden Spielzeit diesem Muster in jederlei Hinsicht und ist immer dann am besten, wenn seine Protagonisten völlig unprätentiös und scheinbar nebenbei existenzialistische Fragen erörtern, ihre aktuelle Lebenssituation infrage stellen und sich der Spieler darin wiederfinden kann. Dass Heldin Riley gerade ihren Job verloren hat und ungewollt schwanger ist, stellt sie vor einen Scheideweg in ihrem Leben, der Entscheidungen erzwingt und ihre bisherigen in ein neues Licht rückt. Und Begleiter Jacob hadert damit, sein Heimatkaff nie verlassen und einen Weg eingeschlagen zu haben, der ihm Selbstverwirklichung verheißt.

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Leider bleibt jedoch ein Großteil der Dialoge auffallend banal und belanglos, was vor allem daran liegt, dass diesmal nur zwei Personen und nicht wie im Vorgänger derer fünf im Mittelpunkt der Handlung stehen, was automatisch das Spannungsfeld der erörterten Themen und das Geflecht der Beziehung und Befindlichkeiten stark begrenzt. Da hilft auch die Mystery-Geister-Geschichte nur bedingt, die diesmal ein wenig mehr Raum einnimmt, aber schon im Vorgänger weniger durch einen raffinierten Plot auffiel als vielmehr lediglich die Funktion erfüllte, mit ihrem Mysterium die Neugier auf ihre Auflösung zu schüren.

Fans, die den Vorgänger abgöttisch lieben, finden nichtsdestotrotz einen kompetenten Nachfolger vor, der die Geschichte des ersten Teils sinnvoll weiter erzählt. Aber letztlich liegt es in der Natur einzigartiger Konzepte, dass sie nicht ohne Weiteres wiederholt werden können, ohne sich selbst dieser Alleinstellung zu berauben.

Überblick

Pro

  • authentisch geschriebene Dialoge …
  • … die persönliche Themen behandeln ...
  • … und ebenso authentisch und exzellent vorgetragen werden
  • Mystery-Rahmenhandlung sorgt für dezente Spannung

Contra

  • Dialoge streckenweise recht belanglos
  • dadurch immer wieder Phasen des Leerlaufs und der Langeweile
  • wiederholt weitgehend nur das Muster des ersten Teils

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