Test - Plantronics RIG : Ruf! Mich! An!
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Klang: basslastig, aber nur stereo
Der Klang schlägt sich wie erwartet: Aus den RIG-Muscheln sprudelt genau das Sound-Setting, das man beim Zocken hören möchte. Die stark vertretenen Mitteltonlagen wirken breit gefächert und klar, außerdem rumst der Bass in der dritten Equalizer-Stufe relativ kräftig an euer Trommelfell. Die Hochtonlagen übersteuern dagegen manchmal etwas, wenn auch noch im akzeptablen Rahmen. Wunder dürft ihr vom Klang letztendlich zwar nicht erwarten, zum effektvollen Zocken reicht er aber allemal aus. Musik klingt selbst mit dem ersten, nicht ganz so bassintensiven Equalizer etwas zu wuchtig.
Das RIG spuckt allerdings nur Stereo-Töne aus. Vor allem Shooter-Freunde könnten den Raumklang vermissen, da sie im Zweiklangbetrieb nur schwer Töne orten können.
Über den kurz angebundenen 3,5-mm-Stecker könnt ihr das Smartphone oder Tablet anstecken. Mit dem vorderen, linken Knopf lassen sich Anrufe annehmen und beenden.
Hallo, Echo! Hallo, Otto!
Für einen kräftigen Punktabzug sorgt aber erst die Sprachübertragung: Ist das Mikrofon nicht über den Knopf am Pult stummgeschaltet, hört ihr in den Kopfhörern nicht nur ein permanentes Grundrauschen, sondern auch euer Echo laut genug, damit es lästig ist. Dies gilt für den Spielemodus, also beim Sprechen auf dem PC oder den Konsolen, in dem das Mikrofon permanent den Input auf die Kopfhörer überträgt. Im Smartphone/Tablet-Modus ist das Echo dagegen nicht vorhanden. Abschalten lässt sich das Echo nicht, weshalb erst bei einem stummgeschalteten Mikrofon Ruhe einkehrt. Für ein Headset ist dieser Umstand natürlich inakzeptabel. Das Problem scheint darüber hinaus kein Einzelfall zu sein. In der Kommentarfunktion von Online-Shops und im Plantronics-Forum klagen Kunden ebenfalls über das Echo, bisher fehlt aber eine hilfreiche offizielle Antwort von Plantronics.
Unabhängig von dieser Schwäche überträgt das Mikrofon Stimmen sehr klar und unverfälscht. Für anspruchsvolle Aufnahmen eignet es sich zwar nicht, dafür aber für VoIP- und Telefongespräche.
Das große Mikrofon lässt sich vom Kopfhörer abnehmen und durch ein beigelegtes Kabel ersetzen, in dem ein viel kleineres Mikrofon eingearbeitet wurde. Zwar ist mit dem kompakteren Mikrofon die Sprachqualität schlechter, dafür müsst ihr nicht permanent den Sprachstift an der Backe kleben haben. Das zweite Kabel eignet sich für alle Einsatzmöglichkeiten, in denen keine langen VoIP-Gespräche geführt werden müssen.
Wollt ihr primär die Kopfhörer nutzen, kann das lange Mikrofon durch ein kleineres, im Kabel eingearbeitetes Mikrofon ausgetauscht werden. Auf den Bildern seht ihr außerdem den Unterschied zwischen der schwarzen und silberfarbenen Ausführung.
Tragekomfort und Verarbeitung
Mit seiner simplen und vor allem leichten Bauweise liegt das RIG äußerst komfortabel und weit über dem Durchschnitt der Konkurrenten auf dem Kopf. Die sehr weiche Stoffpolsterung der Ohrmuscheln sorgt selbst bei stundenlangem Dauertragen für relativ kühle Lauscher, außerdem erzeugen sie auf kleineren bis mittelgroßen Köpfen keinerlei störende Druckstellen. Der härtere Bügel sitzt zwar etwas strammer auf der Rübe als die Ohrmuscheln, leistet aber ebenfalls auch nach Stunden gute Arbeit. Trotz der sehr kleinstufigen Anpassungsmöglichkeit der Bügelgröße solltet ihr das Headset vor dem Kauf anprobieren.
Für den besseren Transport können die Seitenteile um 90 Grad abgewinkelt werden. Qualitativ gibt es am RIG, das übrigens in Schwarz oder Silber erhältlich ist, nichts auszusetzen. Für die Ewigkeit wurde es zwar nicht gebaut, dafür fühlen sich die Polsterung, die Bügelrasterung und die flachen Kabel wertig an.
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