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Test - Razer Mako : Brüllbombe im Soundrausch

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Für den stolzen Preis dürft ihr wichtige Audio-Eingänge erwarten. Hier bietet Razer im Grunde genommen alle gängigen Gepflogenheiten in Form eines 3,5-Klinkeneingangs und eines Stereo-Chinch-Anschlusses. Gut beschriftet klemmen neben den Eingängen die Dockstation für das Stromkabel, Anschlüsse für die beiden Satelliten sowie ein VGA-Port-ähnlicher Hafen für das mitgelieferte Control-Panel. Beim Subwoofer zeigen sich folglich genau die Vorzüge der Satelliten: minimalistisches Design, einfache Bedienelemente und ein in wenigen Minuten realisierbarer Aufbau.

Zärtliche Berührungen: Das Control-Panel

Eine schnöde Fernbedienung gehört natürlich auf einsame Inseln verbannt. Das dachte sich auch Razer und bietet mit der flachen Kontrolleinheit inklusive 1 ½ m langer Leine einen ganz besonderen Leckerbissen. Mithilfe einer komplett berührungsempfindlichen Oberfläche könnt ihr in der blau beleuchteten Mitte das gesamte System stumm schalten, zwischen den beiden Line-ins wechseln und per Regler die Lautstärke und Stärke des Basses einstellen.

Etwas tückisch ist die Handhabung aber trotzdem. Die linke Skala, mit der ihr den Geräusch- und Basspegel einstellen könnt, reagiert relativ unberechenbar auf eure Berührungen. Ein genaues Einstellen bedarf daher viel Übung und etwas Glück. Abgesehen vom Touch-Panel winken an der Vorderseite ein zusätzlicher Line-in-Anschluss sowie ein Kopfhörereingang. Einen Mikrofon-in werdet ihr hingegen vermissen.

Klangkanone im Praxistest

Schluss mit dem Gaffen, jetzt werden jahrhundertealte Eichen entwurzelt und tiefe Krater ins Erdreich gerissen! In unserem Praxistest wollen wir das Mako an seine Grenzen schleifen und ihm in den Kategorien Spiele, Filme und Musik auf den Zahn fühlen. Bloßstellen ist nun angesagt, jedes schmutzige Geheimnis wollen wir aus Razers Schüssel kitzeln. Doch der klangverliebte Bolide hält dicht und zeigt, so viel vorweggenommen, keine wirklichen Schwächen.

Bei Spielen wie 'Crysis', 'Call of Duty 4' und 'World in Conflict' zündet das Mako einen Chinaböller nach dem anderen. Kräftige Bässe, durchweg bombensichere Tonlagen und eine extrem hohe Lautstärke disqualifizieren den Kandidaten für den Sprint im 2.1-Feld – dafür ist er viel zu stark gedopt. Problemlos kann er mit anderen 5.1/7.1-Konkurrenten mithalten. Übersteuerungen gehören beim Mako-Erdbeben ebenso zu Fremdwörtern wie nervige Vibrationen oder schwache Mitteltonlagen, die vor allem bei Spielen und Filmen stören würden.

DVD-Streifen zeigen ein ähnlich überzeugendes Bild. Das unscheinbare Mako hält genug Reserven bereit, um basslastige Kaliber der Marke 'Transformers' und 'Superman Returns' erschreckend gut zu meistern. Erst beim Abspielen von Musik müsst ihr etwas Hand anlegen, weil der Bass standardmäßig zu kräftig eingestellt ist und den Klang der Satelliten übertönt. In diesem Fall solltet ihr den Basspegel nach unten korrigieren. Ohne diesen Feinschliff könntet ihr problemlos euren Nachbarn aus dem Bett werfen, da der Bass selbst Betonböden meterweit zum Vibrieren bringt. Besonders hervorzuheben: Dank einer von THX entwickelten Technik vibrieren die jaulenden Satelliten kaum, nur der Subwoofer haut kräftig auf den Tisch. Klangverzerrungen werden dadurch anstandslos vermieden.

Das Downfire-Prinzip überzeugt und kann sich energisch von normalen Lautsprechern absetzen. Egal, wo ihr euch befindet, die Klangqualität bleibt in allen Ecken eures Wohnzimmers nahezu gleich. Andere Systeme mit herkömmlicher Chassis-Anordnung sind deutlich stärker eingeschränkt, womit die Razer-Konstruktion ordentlich punktet. Ihr müsst also nicht genau vor den Satelliten sitzen, um den bestmöglichen Klang an eurem Trommelfell zu empfangen.

Fazit

Andreas Ludwig - Portraitvon Andreas Ludwig
Mission accomplished! Mit dem Mako rast Razer an der gesamten 2.1-Konkurrenz vorbei und positioniert sich klar auf dem Siegertreppchen. Die schwarze Brüllmine wird mit ihren schier unendlichen Leistungsreserven sogar 5.1/7.1-Gespannen gefährlich, zumal es im Vergleich mit den sperrigen Kollegen äußerst kompakt und damit Platz sparend auftritt. Zudem punktet die gelungene Anordnung der Chassis, welche Klang und Bass in Bodenrichtung abstrahlen, wodurch ihr fast im gesamten Raum die gleiche Soundkulisse genießen könnt. Zu bebenden Bässen und durchweg exzellenten Tonlagen gesellt sich eine ordentliche Verarbeitung sowie ein außergewöhnliches Design – auffallen um jeden Preis, lautet hier die Devise. Lediglich die schwammige Steuerung der berührungsempfindlichen Kontrolleinheit fällt negativ auf, ganz zu schweigen von 400 Euro hohen Kosten. Trotzdem bleibt das Razer Mako die Alternative zu klobigen 5.1-Systemen. Soundliebhaber werden diese geniale Klangkanone vergöttern!

Überblick

Pro

  • satter Bass
  • genialer Klang
  • innovative Technik
  • kompakte Bauweise
  • außergewöhnliches Design

Contra

  • hoher Preis
  • schwammige Bedienung
  • exotische Soundkabel

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