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News - Redfall : Warum der Vampir-Shooter voll in die Hose ging

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Eigentlich sollte Redfall von den Dishonored-Entwicklern ein Aushängeschild für den Xbox Game Pass werden, das endete allerdings im Debakel. Ein Bloomberg-Bericht deckt nun Hintergründe für den Flop auf.

Wenn ein Spiel dieses Jahr so richtig in die Hose ging, war das Redfall. Ok, Der Herr der Ringe: Gollum war noch schlimmer, aber in Anbetracht der Größe von Entwickler und Publisher war Redfall eigentlich der größere Reinfall. Ein unfertiges Spiel mit vielen Problemen und fragwürdigem Konzept, dass von Spielern und Kritikern gleichermaßen abgewatscht wurde.

Offenbar steckt ohnehin nicht viel Liebe hinter dem Spiel, denn selbst nach einem Monat gibt es weder einen Patch noch ein Statement von Arkane Studios oder Publisher Bethesda. Lediglich Xbox-Kapitän Phil Spencer äußerte kurz sein Missfallen. Ein neuer Bericht vom bekannten Journalisten Jason Schreier bei Bloomberg schaut nun hinter die Kulissen und bestätigt, dass Redfall nicht gerade ein Herzensprojekt von Arkane Studios war.

Laut dem Bericht und basierend auf anonymen Quellen aus dem Entwicklerstudio litt das Projekt von Beginn an unter einer unklaren Ausrichtung, häufigem Personalabbau und einem ständigen Mangel an Mitarbeitern. Ohnehin sei das Projekt ohnehin lediglich als potenzielles Live-Service-Game ins Leben gerufen wurden, um den Wert von Publisher und Arkane-Inhaber Bethesda für den anstehenden Verkauf aufzumotzen. Laut Personen, die mit dem Prozess vertraut sind, drängte ZeniMax die Entwickler seiner Tochtergesellschaften dazu, Mikrotransaktionen zu implementieren.

Nicht gut, weil Arkanes Expertise bis dahin in ganz anderen Bereichen lag, wie Dishonored, Prey oder Deathloop - kommerziell weniger erfolgreiche, aber dafür spielerisch und inhaltlich beeindruckende immersive Sims. Die Entwickler unter Smith und Bare sagten, dass die beiden Leiter nach außen hin aufgeregt waren, es aber im Laufe des Projekts versäumten, eine klare Richtung vorzugeben. Die Mitarbeiter sagten, dass sie mit der Zeit frustriert waren, weil das Management immer wieder auf andere Spiele wie Far Cry und Borderlands verwies, so dass jede Abteilung eine andere Vorstellung davon hatte, was sie genau machen würde.

Zudem sei das Studio chronisch unterbesetzt gewesen. Während bei großen Live-Service-Games hunderte von Entwicklern involviert seien, wären es bei Arkane stets weniger als 100 Mitarbeiter gewesen. Zahlreiche Entwickler hätten das Studio frustriert verlassen - rund 70 Prozent des noch bei Prey beschäftigten Teams wären abgewandert.

Zwischendrin folgte die Übernahme durch Microsoft mit der Hoffnung, dass Redfall gecancelt werden würde - was nicht geschah. Microsoft hielt sich aus der Sache heraus, was Phil Spencer selbst im Nachhinein als Fehler eingestand. Auch mehrere Verschiebungen konnten das Spiel am Ende nicht mehr retten und der nachträgliche Support durch Patches und Updates ist bisher quasi nicht vorhanden.

Scheint also, als lief da von Anfang bis Ende herzlich wenig rund. Am Ende bleibt ein unterdurchschnittliches Spiel, ein enormer Reputationsverlust für Arkane Austin und irrsinnig viel Druck auf kommende Bethesda-Projekte wie Starfield. So sollte das eigentlich nicht laufen ...

Das war eher nix - blutleer statt bissig - Video-Review zu Redfall

Redfall hat schon einige Stolpersteine hinter sich, begonnen mit der fälschlichen Annahme, es handle sich um "Left 4 Dead mit Vampiren". Zahlreiche Verschiebungen stimmten ebenfalls nicht positiv, genau so wie die Ankündigung, dass der 60-fps-Modus auf der Xbox Series X erst nach dem Release via Patch geliefert wird. Nun ist das Spiel endlich da und trotz aller Probleme im Vorfeld waren wir gespannt, ob Arkane Austin an alte Geniestreiche wie Dishonored oder Prey anknüpfen kann. Spoiler: Nein! Ganz und gar nicht.

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