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Test - Runaway : Runaway

  • PC
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Runaway
Transvestiten in der Wüste – wie, gibt's nicht?

Innovative Grafik mit einigen Schwächen
Mit der grafischen Darstellung des Spiels gingen die Pendulo Studios neue Wege: 3D-Charaktere bewegen sich vor detailliert gezeichneten Hintergründen, doch trotzdem sieht alles wie in einem handelsüblichen Comic aus. Dazu wurde ganz einfach eine Textur auf das 3D-Modell gelegt und der normale Spieler erkennt keinen Unterschied mehr zu anderen, mit 2D-Sprites arbeitenden, Genrevertretern. Die Animationen wirken zum Teil zwar etwas hölzern, doch nach einigen Minuten nimmt man das nicht mehr wahr und lässt sich lieber von den sehr exakten Schattenwürfen der Charaktere und Objekte beeindrucken.

Der größte Kritikpunkt sind allerdings die sehr stark komprimierten und damit verpixelten Zwischensequenzen, da hätten sich die Damen und Herren des spanischen Entwicklerstudios vielleicht nach einer besseren Lösung umsehen können, aber vielleicht schafft irgendwann eine Special-Edition Abhilfe. So lange ärgern wir uns halt über die schlechte Qualität der Videos, die den Spielspaß bei besonders verwöhnten Individuen garantiert etwas nach unten drückt, alle anderen erfreuen sich lieber am Inhalt als an der Verpackung. Auffällig ist auch ein leichtes Ruckeln beim Scrollen über eine Location oder die oftmals nicht ganz lippensynchronen Animationen der Charaktere, was aber weitaus weniger störend wirkt als die Zwischensequenzen.

Runaway
Auch wenn es hier so aussieht: von einer Waffe werdet ihr nie Gebrauch machen.

And it sounds great
Musikalisch weiß das Spiel von Anfang an zu überzeugen, das Intro besticht durch den klasse eingespielten Titelsong der spanischen Rockgruppe 'Liquor', der im Spiel dann unter anderem noch mal in einer Dance-Version auftaucht. Das absolute Herzstück ist jedoch die ausnahmslos gut gelungene, komplett deutsche Synchronisation. Über ein Dutzend professionelle Sprecher, die zu jeder Zeit die richtige Tonlage treffen und absolut fehlerlos ihren Text aufsagen, sind heutzutage leider nicht mehr selbstverständlich. Überhaupt hat der deutsche Publisher von Digital Tainment Pool besonders viel Wert auf die Lokalisation gesetzt, so wurden Wortwitz und Humor perfekt aus der spanischen Original-Version übersetzt.

Runaway
Das Inventar: aufgeräumt und übersichtlich.

Und das Beste zum Schluss
Point&Click ist tot, behaupten zumindest einige namhafte Spieledesigner. Wie falsch diese Aussage ist, beweist 'Runaway' auf fantastische Weise: Anstatt mit Tastatur oder Gamepad zu hantieren, brauchen wir nichts weiter als die gute alte Maus, wenige Icons, die sich auf Tastendruck ändern lassen, und schon haben wir eine 'revolutionär einfache Bedienung' (Zitat Boxenrücken). Nachdem wir das dritte Werk der spanischen Pendulo Studios erfolgreich beendet haben, fragt man sich wirklich, warum immer mehr Firmen auf den (momentan) noch ziemlich ungemütlichen 3D-Zug umsteigen, wenn das Gute doch so nahe liegt ...

 

Fazit

Gameswelt Redaktion - Portraitvon Gameswelt Redaktion
Das Warten hat sich gelohnt, 'Runaway' ist ein erstklassiges Spiel, das man sich – egal ob hartgesottener Adventure-Fan oder nicht – keinesfalls entgehen lassen sollte. Eine spannende Story, fordernde Rätsel und eine wirklich außergewöhnlich gut gelungene Synchronisation hieven das 'Road Adventure' auf den Genre-Thron, lediglich die teilweise ziemlich verpixelten Zwischensequenzen und einige sehr leicht zu übersehende Gegenstände können die Stimmung zeitweise vermiesen. Doch bei einem Verkaufspreis von durchschnittlich 30 bis 35 Euro für um die 20 Stunden Spielspaß kann man wirklich nicht viel falsch machen. Abschließend kann ich nur noch bemerken, dass 'Runaway' das beste Adventure seit vielen Jahren ist – und hoffentlich nicht das letzte.  

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