Die Kunst liegt im Auge des BetrachtersHin- und hergerissen zwischen der wundervollen Präsentation und dem arg dünnen Spielablauf kann ich euch weder von einem Kauf abraten noch ihn empfehlen, weil ich eure Vorlieben nicht kenne. Ihr mögt Visual Novels und lasst euch gerne in ein emotionales Nest betten? Dann könnten euch viele Aspekte von Season: A letter to the future gefallen. Der Weg ist das Ziel und die Reise, die man mit Estelle antritt, ist zu gleichen Teilen eine Reise des Spielers, der die gesammelten Erinnerungen interpretiert, nachvollzieht und sich zu eigen macht.
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Viele Aspekte dieser Erzählweise habe auch ich genossen. Und doch gab es immer wieder Phasen, in denen meine Aufmerksamkeit rapide nachließ, weil sie nicht durch spielerische Raffinesse eingefordert wurde. Season könnte aufgrund seines repetitiven Ablaufs selbst Freunde ungewöhnlicher Spielprinzipien schrecklich langweilen, obwohl es sich aus einigen faszinierenden Bestandteilen zusammensetzt.
Was mir fehlte, ist etwas spielerisch Forderndes, oder zumindest etwas, das von der immer gleichen Melancholie-Berieselung ablenkt. Aber bei einem Spiel wie diesem kann das kein universell gültiges Urteil darstellen. Vielleicht empfindet ihr das alles ganz anders als ich. Unbestreitbar schön ist allein die Präsentation, darum lasse ich dafür einen Design-Award springen.
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