Test - Sin and Punishment: Successor of the Skies : Sündhaft starke Oldschool-Ballerei
- Wii
Achterbahn mit monströsen Mitfahrern
Sin & Punishment: Successor of the Sky ist wie sein Vorgänger ein Rail-Shooter. Das bedeutet, das Spiel führt euch ähnlich wie in einem Lightgun-Shooter durch das Level, ohne dass ihr die generelle Richtung beeinflussen könnt. Ihr bekommt allerdings keinen seichten Flug, sondern einen wilden Ritt durch die teils ziemlich abgedrehten Sci-Fi-Stages geboten. Bei den zuweilen schwindelerregenden Fahrten fühlt man sich fast wie auf einer Achterbahn.
So rast ihr etwa durch ein Loch in Richtung Abgrund, erkundet eine Fabrik und ein Raumschiff, braust durch einen sehenswerten Wassertunnel weit in die nasse Tiefe und macht eine fliegende Festung unsicher. Langweilig wird euch auf der Reise nicht, denn ganze Armeen an Fieslingen stellen sich euch in den Weg - teils Roboter, teils Monster, teils Soldaten. Am beeindruckendsten sind aber die vielen Zwischen- und Endgegner ausgefallen, die nicht nur viel einstecken, sondern aufgrund der unterschiedlichen Angriffsmuster auch erst einmal studiert werden wollen.
Anspruchsvoller Spaß
Überhaupt fällt der Ballerspaß - selbst auf dem niedrigsten Schwierigkeitsgrad - recht anspruchsvoll aus. Zwar gibt es durchaus faire Rücksetzpunkte, allerdings fällt euer Punktekonto zurück auf Null und auch der Kombo-Zähler startet von Neuem. Durch die knackige Herausforderung und das typische Highscore-Jagdgefühl vertuscht das Spiel seinen dürftigen Umfang - geübte Spieler haben alle Levels nach vier bis fünf Stunden gesehen. Es gibt überdies einen lokalen Koop-Modus, der allerdings ziemlich öde ausfällt. Online-Enthusiasten dürfen ihre Leistungen in diverse Online-Rankings hochladen.
Ihr werdet das Spiel trotzdem immer wieder mal in eure Wii legen, was neben dem ansprechenden Gegnerdesign vor allem an der ausgefuchsten Spielmechanik liegt. Euer Held hat nämlich einen Nahkampfangriff in petto, mit dem er feindliche Projektile zurückschleudern kann - sogar auf Gegner, die ihr vorher markiert. Daneben verfügt er über eine Dauerfeuerkanone. Wählt ihr das Mädel Kachi als Spielfigur, dürft ihr eine aufladbare Auto-Aim-Salve abfeuern, ihr Freund Isa setzt dagegen auf ein Mega-Explosivgeschoss. Beide können überdies eine Seitwärtsrolle ausführen, die sie kurzzeitig unverwundbar macht. Genau diese Elemente müsst ihr clever kombinieren, um heil durch die Hindernisse, Bossduelle und Gegnerformationen zu kommen. Wem dies besonders elegant gelingt, der wird mit satten Punkten und Rankings belohnt.
Technisch zündet Treasure mal wieder ein Effektfeuerwerk, wobei trotz all der Gegner, Projektile, Explosionen und Kamerafahrten das Spiel weitgehend flüssig bleibt. Erkauft wird dies jedoch durch schwache Texturen, zumal die Optik generell etwas unscharf wirkt. Am wenigsten hübsch fallen die Zwischensequenzen in In-Game-Grafik auf. Überhaupt haben sich die Entwickler mit der pseudomystischen Sci-Fi-Geschichte rund um den Weltraumhelden Isa und das mächtige Götter-Girlie Kicha keinen Gefallen getan - die Dialoge nerven mehr als sie unterhalten.
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