Länderauswahl:
Du wurdest von unserer Mobile-Seite hierher weitergeleitet.

Special - Videospielmusik : Hoppis Top 5 Spielemusik

  • Multi
Von  |  |  | Kommentieren

Donkey Kong Country 2 "Mining Melancholy" – Komponist: David Wise

Über die turbulente Geschichte des britischen Kultentwicklers Rare habe ich vor Kurzem eine vierteilige History geschrieben und geschnitten, die allerdings einen Namen nicht erwähnt, wenn es um die ruhmreichen 80er- und 90er-Jahre des Studios geht: David Wise. Seit den Anfangstagen war der 1967 geborene Engländer für die musikalische Untermalung von Erfolgstiteln wie R. C. Pro Am, Snake Rattle 'n' Roll oder Battletoads zuständig. Sein Meisterstück lieferte er aber mit den Soundtracks zu den Donkey-Kong-Country-Spielen ab. Das Jump 'n' Run mit Nintendos Primaten hat seinen Weg in die Videospielgeschichte zwar eigentlich wegen seiner damals atemberaubenden Grafik gefunden, aber dabei wird leicht übersehen beziehungsweise überhört, dass die Musik ebenfalls zum Besten zählt, was die 16-Bit-Generation zu bieten hatte. Letztendlich musste ich mich zwischen zwei Stücken entscheiden. "Gang-Plank Galleon" überzeugt mit Piratenstimmung und einem traumhaft basslastigen Übergang zu einer kristallklaren E-Gitarre. Trotzdem hat sich am Ende "Mining Melancholy" durchgesetzt. Der Name des Stücks vermittelt dessen Flair ausgesprochen gut. Die Mischung aus spitzhackeartigen Beats und einer wunderschönen hallenden Melodie setzt sich im Ohr fest und lässt einen nie wieder los. Donkey Kong begleitet David Wise bis heute. Auch die Musik zum jüngst veröffentlichten Tropical Freeze stammt von ihm.

Metal Gear Solid 2 "Main Theme" – Komponist: Harry Gregson-Williams

Mittlerweile ist es ja fast die Norm, dass ein AAA-Videospiel einen bombastischen Soundtrack bekommt, der von namhaften Hollywood-Komponisten zusammengehanszimmert wurde. "Filmreif" nennt sich das dann. Einer der Vorreiter war hier Metal Gear Solid 2, dessen ebenso ohrwurmverdächtiges wie heroisches Theme aus der Feder von Harry Gregson-Williams stammt. Dieser wurde damals von Hideo Kojima höchstpersönlich auserkoren, da dem Metal-Gear-Mastermind die Musik zu "The Replacement Killers" so gut gefiel. Weitere Soundtracks, die im Lebenslauf des 52-jährigen Engländers auftauchen, sind unter anderem die zu "Shrek", "Team America" und "Königreich der Himmel". Was das MGS-Theme meines Erachtens so besonders macht, ist nicht nur die unwiderstehliche Melodie, die sich mit "Auld Lang Syne" um meinen bevorzugten "Unter-der-Dusche-Singsang" streitet, sondern auch die Verbindung aus epischen, elektronischen und experimentellen Elementen. Ein musikalisches Werk so vielfältig, erhaben und kauzig wie die Spiele selbst. So weit, so gut, wäre da nicht die auffällige Ähnlichkeit mit dem Stück "The Winter Road" des russischen Komponisten Georgy Sviridov. Die Plagiatsvorwürfe dürften auch der Grund sein, warum Konami das berühmte Motiv seitdem nicht mehr in dieser Form benutzt.

X-Out "End Credits" – Komponist: Chris Hülsbeck

Wer "Videospielmusik" sagt, muss eigentlich auch "Chris Hülsbeck" sagen. Der Kasseler ist nicht nur für die Generation, die mit Amiga, C64 und MS-DOS aufgewachsen ist, eine absolute Koryphäe, wenn es um aufregende Spieleklänge geht. Hülsbeck verstand es wie kaum ein anderer, aus seinem MIDI-Synthesizer die erstaunlichsten Klänge und Melodien herauszuholen. Seine Werke zu Spielen wie Giana Sisters, Turrican und Katakis sind auch heute noch überaus populär. In der jüngeren Vergangenheit wurde das Oeuvre Hülsbecks sogar in ausverkauften Symphoniekonzerten dargeboten. Meine Wahl fiel allerdings nicht auf eine der bekannteren Kompositionen, sondern auf ein Stück aus dem oft übersehenen Shoot-'em-up X-Out. Um ganz ehrlich zu sein: Mir waren Spiel und Musik auch lange kein Begriff. Doch dann begann ich an meinem Special über Videospielmusik zu arbeiten und verliebte mich quasi auf den ersten Ton in dieses Stück, das im hier eingebetteten Clip ab Minute 5:55 beginnt. Der aufputschende Anfang mit seinem markanten Bass ist schon toll, aber die sich daran anschließende Melodie (ab 6:38) übertrifft das noch mal. Eine völlig unterschätzte Perle der Videospielmusik.

Kommentarezum Artikel