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Special - Stell dich der Angst : Horrorspiele vs. "Schisser"

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Während ich diese Zeilen in meine Tastatur hämmere, denke ich an Alien Isolation, das in meiner PS4 auf mich wartet. Ich nehme noch einen Schluck Kaffee aus meiner Silent-Hill-Tasse und frage mich, ob ich den Controller heute Abend wohl ohne Herzrasen zur Seite legen werde. Schließlich ging das bei P. T., dem „playable Teaser“ von Silent Hills buchstäblich in die Hose.

Der Spieleherbst ist für mich bisher ein absoluter Höhepunkt. Forza Horizon 2 lässt mich im schicken Sportwagen durch wunderschöne Hafenstädte und traumhafte Landschaften cruisen, während ich in Mittelerde: Mordors Schatten die kampferprobten Uruk-Häuptlinge jage und ihnen ihre abstoßenden Rüben vom Hals schlage.

Ist der Motor meines Bugatti Veyron überhitzt und die Klinge von schwarzem Orkblut getränkt, mache ich noch einen Abstecher in die eisigen Gebiete des neuen Dark-Souls-2-DLCs. Doch mit besonderer Vorfreude und (Ehr-)Furcht blicke ich auf die Flut an den bald erscheinenden Horrortiteln.

(K)ein Kinderspiel

Als großer Fan der ersten Resident-Evil-Ableger - vor allen Dingen des GameCube-Remakes - und von Resident Evil 4 freue ich mich besonders auf The Evil Within. Auf der diesjährigen gamescom durfte ich Mikamis neuestes Werk mit Kopfhörern und bei Kerzenschein bereits ausprobieren. Als ich mit Gänsehaut eine Pause vom morbiden Japan-Horror einlegte, erlaubte ich mir mit meinem Freund und Kollegen Julian einen Streich. Voll konzentriert und den Controller fest im Griff saß er eine Anspielstation neben mir und erschrak mit einem kurzen Schrei, als ich ihn an der Schulter packte. Hätte er das bei mir gemacht, wäre ich wohl an einem Herzinfarkt verreckt.

In immer mehr Videospielen werde ich durch unwirtliche Orte wie verrottete Krankenhäuser, verlassene Irrenanstalten und mit Maden und Gedärmen übersäte Folterkammern geschickt, um auf übernatürliche Wesen, Geister, wahnsinnige Killer und Dämonen zu treffen.

Das Ausmaß meiner empfundenen Emotionen, die durch diese Art von Spielen ausgelöst werden, lässt sich folgendermaßen einteilen:

Unbehagen

Alles fängt mit einem leichten Schaudern an, das beispielsweise durch ein unheilvolles Geräusch ausgelöst wird. Das kann ein klassischer Toneffekt wie ein Türknarren, ein Glockenschlag oder das ächzende Gestöhne eines Geistes sein. Auch Ekel spielt eine wichtige Rolle, denn madenüberzogene Kadaver, verstümmelte Opfer grausamer Experimente und wabernde organische „Fleischwände“ wie in Silent Hill tragen maßgeblich zu meinem Unwohlsein bei. Ausgesprochen anfällig reagiere ich allerdings auf weinende oder lachenden Säuglinge und Kinder!

Besonders an Schauplätzen, an denen Kinder gar nicht sein dürften, wie die von Junkies und Wahnsinnigen besetzten Gebäude aus einem indizierten Sega-Spiel von Monolith Productions, lösen Baby-Geschrei und Kinderlachen großes Unbehagen in mir aus. Wenn der Nachwuchs dann auch noch wie in Dead Space 2 (Stichwort Kindergarten!), Dante's Inferno oder der F.E.A.R.-Reihe bizarr und Furcht einflößend als Gegner dargestellt wird, kann man schon von der nächsten Stufe sprechen: der Angst.

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