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Special - Internationaler Hurentag : Prostituierte in Videospielen

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Der zweite Juni ist den Prostituierten der Welt gewidmet. Der Internationale Hurentag, so die recht herabwürdigende Bezeichnung, möchte die Aufmerksamkeit auf die Diskriminierung von Prostituierten und deren häufig ausbeuterische Arbeitsbedingungen lenken. Dabei ist der Termin keineswegs ein neumodischer Gedenktag. Seit 1976, in Deutschland ab 1989, wird diesen Sexarbeitern gedacht. Aus gegebenem Anlass beleuchten wir einige Spiele zum ältesten Gewerbe der Welt, die in der Regel ein etwas verzerrtes Bild des Rotlichtmilieus zeichnen.

Es wirkt schon etwas widersprüchlich, wenn ein Gedenktag, der eigentlich gegen die Diskriminierung von Prostituierten ins Leben gerufen wurde, hierzulande als "Hurentag" bezeichnet wird. Im englischsprachigen Raum wird er immerhin noch neutral als Sex Worker's Day bezeichnet. Auch in Videospielen ist das Bild von leichten Damen selten besonders respektvoll gezeichnet. In der Regel werden sie zum willigen Objekt ohne Persönlichkeit deklassiert. Ein Titel, der die eigentlich tragischen Hintergründe einer solchen Lebensentscheidung skizziert, muss erst noch entwickelt werden.

Dabei bekommen Prostituierte in Videospielen nicht sehr häufig eine Rolle. In erotischen Titeln hinterlässt der Spieler selten Geldscheine auf dem Nachtkästchen. Entweder handelt es sich um Pornodarstellerinnen wie zum Beispiel in Lula 3D, die ihren Körper nicht auf der Straße verkaufen, oder einfach um Frauen mit einem stark ausgeprägten Sexualtrieb.

Drogensüchtige Kriminelle

Besonders wenig charmant geht es im Browser-Game NuttenSpiel zu. Nachdem ihr eurer reizenden Dame einen ausgefallenen Namen verpasst habt, geht ihr regelmäßig zur Kundenjagd auf dem Strich und versucht das Glück in die Welt hinauszutragen. Nachdem ihr eine bestimmte Zeitspanne abgewartet habt, seht ihr, ob "Divinity" oder "Sugar" erfolgreich waren. Mit etwas Pech seid ihr auf eine andere Prostituierte getroffen, die es ganz und gar nicht leiden kann, wenn in ihrem Revier gejagt wird. Dann seid ihr erst mal außer Gefecht gesetzt und könnt eurem Geschäft nicht mehr nachgehen. Aufputschmittel und ein Schlagring sorgen beim nächsten Mal vielleicht für einen anderen Ausgang.

Natürlich ist das Spiel nicht ganz ernst gemeint. Aber grundlegend werden Prostituierte dargestellt, als wären sie kriminelle Furien, die keine Art des Verbrechens scheuen. Einen etwas anderen Ansatz versuchen Rotlicht Tycoon 1 und Rotlicht Tycoon 2. Nachdem sich der erste Teil für ein Spiel aus deutscher Produktion gut verkauft hatte, musste natürlich eine Fortsetzung folgen. Doch Erregung erzeugen die viereckigen Schenkel bei Möchtegern-Bordellbossen wohl nicht einmal bei den härtesten Luststaus. Wer sich erhofft, tatsächlich etwas über das Geschäft mit der Liebe zu erfahren, wird im Rotlicht Tycoon sicher nicht fündig. Leider sind die beiden Titel auch spielerisch absolut flachbrüstig.

Wieso nur Beischlaf?

Grand Theft Auto geht vergleichsweise neutral an das Thema heran. Zumindest hängt es von eurem Handeln ab, in welches Licht die Damen gerückt werden. Solange ihr sie nicht provoziert, müsst ihr auch keine Wunden von Acrylnägeln fürchten. Spielerisch dienen sie hingegen nur dem Zweck, das Gesamtbild des moralischen Sumpfes zu vervollständigen, in dem sich der Spieler austoben kann. Ob direkt an der Straße oder im Bordell, mehr als ihren Dienst verrichten die Damen meistens nicht. Spannend wäre es, wenn ein zukünftiges GTA die Rollen vertauscht.

Wie wäre es denn mit einer weiblichen Hauptrolle als Kundschaft für männliche Sexarbeiter? Oder eine sich prostituierende Protagonistin. Rockstar könnte eine interessante Geschichte um die Hintergründe und das Umfeld der bezahlten Lebedame erzählen. Letztlich müsste sie gar nicht nur auf ihren "Job" reduziert werden. Zwar handelt es sich dabei nur um unrealistische Vorstellungen, als Add-on wäre es aber auf jeden Fall ein spannender Ansatz.

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