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Test - SteelSeries Siberia V3 : Allrounder mit Fliegengewicht

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SteelSeries hat sich mittlerweile im Headset-Bereich eine Menge Freunde gemacht. Das Siberia V3 soll diese Tradition fortsetzen und mit gutem Klang, Vielseitigkeit und hohem Tragekomfort punkten. Und das alles zu einem Preis von derzeit unter 80 Euro. Wir haben uns das Fliegengewicht zur Brust genommen und geprüft, ob es mit den Schwergewichten mithalten kann.

Nachdem wir den Brüllbügel aus seiner Transportkiste gezerrt haben, stutzen wir ein wenig. Denn auf den ersten Blick und beim ersten Anfassen wirkt die Verarbeitung unseres weißen Exemplars des V3 ein wenig billig und wackelig. Kein Wunder, SteelSeries hat extrem viel Kunststoff verarbeitet, um das Gewicht des Headsets möglichst niedrig zu halten. Der erste Eindruck täuscht allerdings völlig. Bei genauerer Betrachtung wirkt die Verarbeitung überaus solide, dafür aber flexibel. Bis auf die etwas schwächliche Kabelummantelung sind alle Bestandteile des Headsets sehr robust. Der Look zeigt Understatement, alles ist in schlichtem Weiß gehalten, abgesehen von Kopfband und Ohrmuscheln in Schwarz.

Moment mal, da fehlt doch was?

Direkt am Kopfhörer schlenkert ein 1,20 Meter langes Kabel mit 4-poligem 3,5-mm-Klinkenstecker, dazu finden wir in der Packung eine 2 Meter lange Verlängerung mit Adapter auf zwei 3-polige Klinken. Nicht ohne Grund, dazu aber später mehr. Eine Lautstärkeregelung suchen wir, finden sie aber nicht. Damit entdecken wir auch gleich das erste größere Manko des Headsets, denn die Lautstärke könnt ihr tatsächlich nur an der Quelle regeln – ein entsprechendes Bedienelement fehlt komplett. Ganz schlechte Idee. Wer möchte schon während des Zockens durch die Menüs toben, um die Lautstärke anzupassen.

Dafür ist an der Rückseite der linken Muschel ein Mute-Schalter für das Mikrofon, das an einem flexiblen, ausziehbaren Arm befestigt ist. Wer sein Mikrofon also nicht benötigt, kann es dezent in der Ohrmuschel verschwinden lassen.

Bequem und vielseitig

Eine feste Arretierung für die Kopfgröße gibt es nicht, stattdessen regelt sich der Sitz über ein Kopfband mit Drahtzug quasi von selbst. Über üppige Haarpracht oder einen größeren Dickkopf solltet ihr allerdings nicht verfügen, das V3 ist in dieser Hinsicht relativ knapp bemessen. Dafür ist es extrem leicht und bequem. Die mit weichem Kunstleder überzogenen Ohrmuscheln mit Memory Foam schmiegen sich sanft an eure Lauscher, selbst Brillenträger sollten über längere Zeit keine Probleme mit übermäßigem Druck haben. Wie schon andere Headsets von SteelSeries setzt das V3 ganz auf Langzeitkomfort, und das gelingt ihm gut. Mit all dieser Leichtigkeit sind auch längere Zocksitzungen überhaupt kein Problem.

Zudem beweist das V3 Vielseitigkeit, womit wir zu den vergoldeten Steckern nebst Adapter an der Verlängerung zurückkehren. Das Headset kann nämlich nicht nur am PC verwendet werden, sondern auch an PS4 oder iOS- und Android-Geräten. Für das Musikhören unterwegs wirken die Ohrmuscheln optisch zwar ein wenig überdimensioniert, aber gegen vielfältige Einsatzmöglichkeiten haben wir ja grundsätzlich nichts. Schönheit liegt letztendlich im Auge des Betrachters.

Grundsolider Gaming-Allrounder

Nun aber genug von den Äußerlichkeiten. Betrachten wir lieber das Klangbild. Das V3 ist als analoges Stereo-Gaming-Headset konzipiert und in dem Bereich leistet es gute Arbeit. Zwar fehlt es den Höhen ein wenig an Brillanz, doch die Klangkulisse gibt sich voll und wuchtig mit erfreulich gutem Raumklang, sodass ihr beispielsweise bei Shootern eine gute akustische Ortung habt. Ob nun das Knurren eines V8-Motors oder heftige Feuergefechte – das V3 gibt sich bei unterschiedlichen Spielen nur wenige Blößen und überzeugt mit einem grundsoliden, neutralen Gesamtbild.

Ähnlich sieht es beim Anschließen an die PS4 aus. Den 4-Pol-Klinkenstecker in den Controller gestöpselt und schon ist das gute Stück einsatzbereit. Auch hier liefert das Headset bei Spielen einen mehr als soliden Klang, allerdings vermisst man weiterhin die Lautstärkeregelung.

Wer das Headset nebenher am Tablet oder Smartphone zum Musikhören oder Filmschauen nutzen möchte, muss einige Abstriche machen. Die erwähnte fehlende Brillanz in den Höhen kommt hier deutlicher zum Tragen, bis hin zum deutlichen Scheppern. Zudem neigt das V3 dazu, bei basslastigen Stücken kräftig zu rumpeln und zu wummern, was den Klang etwas matschig und undefiniert macht. Der Fluch des Allrounders, nicht in allen Bereichen starke Leistung bringen zu können. Wer sich das Hirn aus den Ohren pusten will, wird zudem feststellen, dass die maximale Lautstärke relativ gering ist.

Mikro zu schwach für den Preis

Was das Mikrofon angeht, könnt ihr euch darauf einstellen, sogleich am Rechner die Empfindlichkeit etwas hochzuschrauben. In der Voreinstellung kommt da relativ wenig rüber, was wiederum den Nachteil hat, dass Umgebungsgeräusche recht stark eingefangen werden. Der Klang ist leicht dumpf, aber insgesamt noch relativ klar. Auch an der PS4 liefert das V3 eine brauchbare Übertragungsleistung beim Voice-Chat. Für Sprachaufnahmen ist das Mikro eher nicht geeignet, für soliden Sprach-Chat reicht es aber gerade noch. Der flexible Mikrofonarm sorgt für gute Positionierbarkeit, kommt aber gefühlt ein wenig zu schlabbrig daher.

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Solides Headset für viele Quellen

Das Siberia V3 ist ein grundsolides Headset, das vor allem im Gaming-Bereich punkten kann und durch hohen Tragekomfort auch über längere Zeit überzeugt – solange man nicht zu den Menschen mit großem Kopf gehört. Die auf den ersten Blick etwas billig wirkende Verarbeitung zeigt sich als ebenso solide. Abstriche gibt es beim fehlenden Lautstärkeregler und dem Klangbild abseits der Videospiele. Bei Spielen überzeugt das V3 mit gut ausgewogenem, angenehm neutralem und kräftigem Sound sowie gutem Stereoraumklang. Musik und Videos leiden etwas unter der Neigung zu scheppernden Höhen und unangenehm rumpelnden Bässen, was den Klang dort etwas matschig erscheinen lässt. Die Vielseitigkeit der Anschlussmöglichkeiten und der gute Sound bei Spielen machen das V3 auf jeden Fall zu einem guten Allrounder für Spieler, auch wenn der Preis von derzeit rund 80 Euro einen Tick zu hoch erscheint im Hinblick auf die fehlende Lautstärkeregelung und das mittelprächtige Mikrofon.

Überblick

Pro

  • sehr guter, neutraler Klang bei Spielen
  • extrem leicht und komfortabel auch bei längeren Spielsitzungen
  • vielseitig einsetzbar
  • ausziehbarer Mikrofonarm
  • fürs Spielen gut geeignet
  • guter Raumklang

Contra

  • keine Lautstärkeregelung
  • rumplige Bässe und leicht scheppernde Höhen beim Musikhören
  • für große Köpfe zu knapp bemessen
  • schwache Kabelummantelung
  • Mikrofon könnte besser sein

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