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Special - E-Games / Suisse Toy 2008 – Messebericht : Eindrücke und Infos von der Games-Messe

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    Bern ist nicht nur das Politzentrum der Schweiz, sondern zumindest für fünf Tage das Mekka eines jeden Schweizer Spielefans. Gameswelt war live vor Ort, hat die Videospiele unter die Lupe genommen und Interviews geführt. Lest alles in der ausführlichen Messereportage!

    Feuer und Flamme für Spiele

    Keine hochrangigen Politiker, Gewerkschaftsvertreter oder Lobbyisten belagerten diesmal die Berner Altstadt, stattdessen drängten sich hunderte Spiele-Interessierte in die Straßenbahn Nummer neun Richtung Guisan-Platz. Denn dort fand vom 1. bis zum 5. Oktober 2008 die diesjährige Suisse Toy statt. Pünktlich zum Startschuss um 10 Uhr flutete die Masse an Fachbesuchern, aber vor allem auch Eltern und ihre Sprösslinge auf die traditionsreiche Spielwaren- und Hobbymesse auf dem BEA-Expo-Gelände.

    Schnell an Fahrgeschäften und Essständen vorbei, weg von der Rummelplatzatmosphäre hinein in die Messehallen, wo unzählige Aussteller die neuesten Spielwaren anpriesen. Der Clou der Suisse Toy: Anders als es mittlerweile oftmals im Fachhandel der Fall ist, dürfen die Puppen, Modelleisenbahnen, Baukästen, Brettspiele, Actionfiguren und Miniaturautos hier ausgiebig begutachtet, angefasst (ein Graus für jeden Spielwarenabteilungsleiter im Kaufhaus!) und ausprobiert werden.

    Weshalb ihr einen Bericht über die Suisse Toy auf Gameswelt vorgesetzt bekommt? Weil die Messeleitung seit vergangenem Jahr mit der E-Games gewissermaßen eine Messe innerhalb der Messe zum Thema Videospiele aufgebaut hat. Auch 2008 wurde dem Videospielebereich eine eigene Halle spendiert. Diese ist zwar nicht im besten Zustand, aber immerhin nahe am Haupteingang der Suisse Toy gelegen.

    Schlechter sah es aber für die Halle mit den Modellbauausstellern aus. In den Räumlichkeiten mit all den Minifliegern, den Miniaturbooten, den ferngesteuerten Autos und Modelleisenbahnen brach nämlich kurz vor Messebeginn ein Feuer aus. Die Feuerwehr hatte die Flammen zwar rasch im Griff, aufgrund der Rußentwicklung sowie der gesundheitlichen Gefahren blieb die Halle vorerst geschlossen.

    Pressekonferenz mit harmonischem Streitgespräch

    Man sah den Messeverantwortlichen den Schrecken über den feurigen Zwischenfall merklich an, als sie sich zur Pressekonferenz vor der Presseschar einfanden. Nach den Erläuterungen zum Zwischenfall ging Messegeschäftsführungsmitglied Heiner Schwarzenbach zum Tagesgeschäft über, pries die Stärken der Suisse Toy und übergab das Wort an Moderator Willy Beutler. Dieser führte eine Art Streitgespräch mit Peter Gygax (Präsident des Spielwarenverbands Schweiz) und Peter Züger (Geschäftsführer Swiss Interactive Entertainment Association), gleichsam die Konfrontation von traditionellen Spielwaren mit den modernen Videospielen.

    Das eigentlich spannende Thema wurde von den beiden Vertretern aber arg harmonisch abgehandelt, vielleicht fehlte es den Fragen des Moderators aber an Zündstoff, um das Feuer in dem eigentlich kontrovers zu behandelnden Thema zu entfachen. Peter Gygax verwies auf das sozial geprägte gemeinsame Spielen, Züger milderte das Vorurteil der gewalttätig machenden Videospiele und verwies auf das Gamer-Durschschnittsalter von 30 Jahren. Im Hinblick auf die schwierige Wirtschaftslage rechnet Züger damit, dass immer mehr Leute zu preisreduzierten Videospiele greifen, deren Preis mittlerweile schon nach wenigen Monaten nach dem Release fällt.

    Ebenfalls schwierig könnte es werden, wenn die Leute kein Geld mehr für teure Konsolen oder PC-Hardware ausgeben wollen. Unvermindert erwartet man für 2008 trotzdem ein Marktwachstum bei den Videospielen im zweistelligen Prozentbereich - davon könnten laut Gygax die traditionellen Spielwarenhersteller nur träumen. Züger warf jedoch ein, dass nur wenige Prozent der vielen erscheinenden Videospiele wirklich profitabel seien. Am Ende der Diskussion war man sich einig, dass es positiv sei, wenn die Schweizer spielen - egal, ob nun elektronische Spiele oder klassische Spiele.

    Eine Verschmelzung der Videogames etwa mit Brettspielen zeichnete sich ohnehin bereits auf der Suisse Toy ab und dürfte als Trend anhalten. Damit kam man in der recht kurz gehaltenen (aber immerhin besser als im vergangenen Jahr besuchten) Pressekonferenz zum Suisse Toy Award. Solche Auszeichnungen von gezeigten Produkten gibt es zwar auf jeder Spielwarenmesse, die Suisse Toy Awards sind aber die einzigen Konsumentenpreise dieser Art. Aus 600.000 Neuheiten filterte man die interessantesten Spielwaren heraus und ließ sie von 8500 Kindern ausprobieren. Deren Meinung zählte bei der Einschränkung auf 21 Produkte in verschiedenen Alterskategorien.

    Mehrere Kinder durften nun als Tester auf der Suisse Toy die Spiele werten, ihre Stimme hat dabei genauso viel Gewicht wie diejenigen der 60.000 erwarteten Messebesucher. Am letzten Messetag werden dann die Gewinner vorgestellt. Natürlich waren auch einige Videospiele nominiert: Nintendos Wii Fit (Wii), Mario & Sonic at the Olympics (DS, Wii) von Sega sowie New Super Mario Bros. (DS) aus dem Hause Nintendo. Zum Abschluss der Konferenz verwies man zusammen mit einer Wall-E-Figur auf die umweltgerechte Entsorgung von Spielwaren.

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