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Test - Ultimate Spider-Man : Ultimate Spider-Man

  • PS2
  • GCN
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Schicke Action mit Frustgefahr

Immerhin gibt es an diesen dann auch recht wenig auszusetzen: Dank der umwerfenden Präsentation des Spiels ist es immer wieder eine Freude, die an Zwischensequenzen reichen Story-Abschnitte zu spielen. Die gebotene Action kann dabei sowohl spannende Bosskämpfe, temporeiche Verfolgungsjagden als auch spaßige Zerstörungsorgien bieten, Letztere dann, wenn ihr in die Haut von Spider-Mans Nemesis Venom schlüpft und mal so richtig böse sein dürft.

Was allerdings auch den größtenteils gelungenen Story-Missionen nicht gerade zugute kommt, sind einige allgemein Probleme von ’Ultimate Spider-Man’. Da wäre vor allem die Kamera, die trotz Lock-on-Funktion in Bosskämpfen des Öfteren den Überblick verliert und es sehr schwer macht, eure Figur durch das Geschehen zu Manövrieren. Das ist vor allem dann sehr ärgerlich, wenn man wieder einmal unter Zeitdruck einen Schergen durch die Stadt verfolgen oder gar im Zweikampf bezwingen muss, stattdessen aber mehr mit der Kameraperspektive zu kämpfen hat.

Die Steuerung des hektischen Geschehens ist dabei gut gelungen und sorgt sowohl auf der PS2 als auch auf dem Gamecube für keinerlei Einstiegsprobleme. Durch einige Simplifizierungen im Vergleich zum Vorgänger schafft es nun wohl jeder nach nur wenigen Minuten der Eingewöhnung, wie ein großer Superheld durch Manhattan zu schwingen und zu springen. Leider wurden aber sowohl Kampf- als auch Netzschwungsystem etwas stark vereinfacht und bieten einige der ausgefalleneren Aktionsmöglichkeiten aus ’Spider-Man 2’ schlicht nicht mehr an. In den Prügeleinlagen wirkt Spider-Man zwar nach wie vor schnell und geschickt, allerdings muss der Spieler dafür nicht viel mehr tun, als immer wieder dieselben Tasten zu drücken. Ein Kampfsystem mit Tiefgang sucht man vergebens.

Wie ein lebendiger Comic

Das Highlight von ’Ultimate Spider-Man’ ist, wie bereits erwähnt, die Präsentation des Spiels. So kommt die Optik nicht nur im passenden Cel-Shading-Look daher, um wie ein lebendig gewordener Comic zu wirken, sondern benutzt in den Zwischensequenzen sogar die klassischen Comic-Frames als gelungenes Stilmittel. Das Ergebnis ist eine einmalige Optik, die passt wie die Faust aufs Auge.

Auch technisch wissen beide Versionen des Spiels zwar zu gefallen, haben aber jeweils ihre Stärken und Schwächen. So wirkt das Bild der PS2-Version angenehm scharf, dafür zeigen sich aber die üblichen systembedingten Darstellungsartefakte wie Pixelkanten oder leichtes Kantenflimmern. Auch von gelegentlichen Slow-downs bleiben Sony-Jünger nicht verschont. Auf Nintendos Spielewürfel hingegen wirkt alles etwas unscharf und ruhiger, leider gilt Ersteres auch für alle Texturen, die das virtuelle New York zieren. Die Framerate bleibt dafür aber durchgehend konstant.

Mit Witz und Charme

Ebenfalls gelungen ist die Klangkulisse des Spiels, wenn auch nicht so spektakulär wie die Optik. Dabei hat sich Activision nicht lumpen lassen und die Sprachausgabe komplett ins Deutsche übersetzt. So haben die zahlreichen Einzeiler, die Peter Parker beispielsweise während Bosskämpfen zum Besten gibt, wenig von ihrem Witz verloren und auch die Sprachausgabe während der Zwischensequenzen ist insgesamt gelungen. Soundeffekte und Musik hingegen sind eher mittelmäßig und unauffällig, vor allem die sich teils schnell wiederholende Hintergrundmusik kann dabei schon mal leicht irritieren.

Fazit

von Sascha Szopko
Im Vergleich zum Vorgänger ist bei ’Ultimate Spider-Man’ einiges anders, aber irgendwie doch alles dasselbe. Die Optik kommt nun im schicken und auch wirklich überzeugenden Cel-Shading-Gewand daher, um der ’Ultimate’-Lizenz gerecht zu werden, und spielerisch wurden einige Neuerungen und Vereinfachungen vorgenommen. Letzteres ist dann aber auch gleich das Hauptproblem des Spiels: Ihr könnt nach wie vor frei im – diesmal aber etwas kleineren – Manhattan herumschwingen und auf Verbrecherjagd gehen, Grund dazu gibt es aber nicht wirklich. So fängt nach dem ersten Bestaunen des Big Apple die Motivation für Erkundungstouren bereits an zu wanken. Da hilft es auch nicht gerade, wenn man im meist hektischen Spielgeschehen auch noch mit Kameraproblemen zu kämpfen hat, während man sich eigentlich darauf konzentrieren sollte, nicht vom nächsten Wolkenkratzer zu stürzen. Dank der stilechten Präsentation dürften hartgesottene Spidey-Fans mit ’Ultimate Spider-Man’ durchaus ihren Spaß haben, auch wenn dieser nach sechs bis acht Stunden leider bereits vorbei ist. Wer aber nur auf der Suche nach etwas Superhelden-Action ist, kann sein Geld anderswo besser anlegen.

Überblick

Pro

  • stilechte Präsentation im Cel-Shading-Look
  • gelungene deutsche Sprachausgabe
  • spektakuläre Bosskämpfe
  • frei begehbares Manhattan ...

Contra

  • ... in dem es nicht viel zu tun gibt
  • kurze Spieldauer
  • zu simples Kampfsystem
  • oftmals auftretende Kameraprobleme

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