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Test - Vampire Rain : Vampire beißen Sam Fisher.

  • X360
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Insgesamt ist der Frustfaktor bei ‘Vampire Rain’ schon auf dem niedrigeren der beiden gebotenen Schwierigkeitsgrade unangenehm hoch, da es nicht selten dutzende Versuche benötigt, an einer einzigen kniffligen Stelle vorbeizukommen. Was dem ganzen Szenario nicht gerade zugute kommt, ist die teils zickige Steuerung. Oft benötigt es zwei- bis dreimaliges Drücken der Tasten, bis die gewünschte Aktion endlich ausgeführt wird. In einer Situation, wo ein einziger Fehltritt das sofortige Ableben bedeuten kann, ist das wenig hilfreich.

Frei oder nicht frei, das ist hier die Frage

Ein beliebter Trend in Stealth-Spielen ist es, verschiedene Wege zum Ende eines Levels zu integrieren, um dem Spieler mehr Freiheiten zu bieten, das jeweilige Ziel zu erreichen. Auf den ersten Blick scheint dies auch bei ‘Vampire Rain’ der Fall zu sein, zumal ihr meist mehr oder minder frei in einer offenen Stadt unterwegs seid. Leider wird recht schnell deutlich, dass diese Freiheiten nur vorgetäuscht sind. In den meisten Fällen führt nur ein einziger Weg, beispielsweise das Finden einer bestimmten Regenrinne, um auf ein Dach zu kommen, zum Ziel. Alle anderen Optionen enden entweder bei Nightwalkern, welche fest platziert sind und somit den Weg blockieren, oder aber mit einer schlichten Sackgasse. Oftmals wird daher viel Zeit damit verbracht, einfach nur den richtigen Weg aus allen Möglichkeiten zu finden. Das ist schade, denn etwas mehr Dynamik hätte dem Gameplay durchaus gut getan.

Online gegen die Vampirplage

Wenn ihr die Kampagne beendet habt oder aber einfach zu frustriert seid, um es erneut zu probieren, könnt ihr immer noch auf den Xbox-Live-Mehrspieler-Part von ‘Vampire Rain’ ausweichen. Dieser bietet verschiedene Spielmodi an: Sowohl einfaches Deathmatch, bei dem jeder gegen jeden kämpft, als auch teambasierte Modi werden euch zur Auswahl gestellt. Als kleine Spezialität werden dabei Modi geboten, in denen ihr in die Haut der Nightwalker schlüpfen dürft. Insgesamt ist das Onlinespielen durchaus spaßig, wenn auch alles andere als tiefgründig. Leider helfen sowohl die hakelige Steuerung als auch die magere Anzahl von vier Mehrspielerkarten nicht wirklich, wenn man ‘Vampire Rain’ mit Online-Highlights wie ‘Rainbow Six: Vegas’ oder auch ‘GRAW 2’ vergleichen will. Zudem ist die Anzahl an Mitspielern zumindest zum jetzigen Zeitpunkt noch arg begrenzt, sodass es schon einmal eine Weile dauern kann, bis ein akzeptabler Server mit einigen Spielern gefunden ist. Selbst die knapp bemessene Maximalspielerzahl von acht zu erreichen, gestaltet sich eher schwer.

Es plätschert und plätschert

Der durchwachsene Eindruck setzt sich bei der technischen Umsetzung von ‘Vampire Rain’ leider fort. Auf den ersten Blick gefällt die Grafik, insbesondere wegen des doch recht atmosphärischen Szenarios und dessen Umsetzung, inklusive ständigem Regen, der sich entsprechend auch auf dem Asphalt und in Pfützen wiederfindet. Bei genauerem Hinsehen werden allerdings allerlei Mängel deutlich: Seien es die steifen und unnatürlichen Animationen der Protagonisten oder auch die sehr spärlich ausmodellierten Bauten der Stadt und die mäßigen Texturen. Auch ausgefeilte Lichtspielereien oder Schattenwürfe vom Licht der Straßenlaternen, die sich geradezu angeboten hätten, sucht man vergebens. Da boten bereits die ‘Splinter Cell’-Titel auf der ersten Xbox ein stimmigeres Gesamtbild. Beim Sound sieht es ähnlich aus: Soundeffekte und Musik sind typische Fließbandware. Die ausschließlich englische Sprachausgabe hingegen ist zwar mehr oder minder gut gelungen, bei dem Niveau der Dialoge hilft allerdings auch das nichts mehr.

Fazit

von Sascha Szopko
Schade. Atmosphärisch und präsentationstechnisch ist ‘Vampire Rain’ im Ansatz durchaus gelungen. Leider ist das Gameplay eine Zusammensetzung aus vergangenen Stealth-Spielen, die einfach nicht aufgehen will. Die störrische Steuerung wie auch der überzogene Schwierigkeitsgrad, der einen einzigen Fehltritt zum garantierten Neustart werden lässt, tragen ebenfalls ihren Teil dazu bei. Verzweifelt gelangweilte Stealth-Fans mit zu viel Geld oder einem Faible für Vampirgeschichten können sich ‘Vampire Rain’ genauer ansehen, alle anderen holen lieber alte ‘Splinter Cell’-Titel nach, die zudem allesamt mit einer überlegenen Spielmechanik aufwarten können.

Überblick

Pro

  • stimmige Atmosphäre
  • umfangreiche Story ...

Contra

  • ... die aber Qualität vermissen lässt
  • teils frustrierend
  • störrische Steuerung
  • steife und unnatürliche Animationen
  • lineares Gameplay

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