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Test - Xbox Series X/S : Alles über die neuen Konsolen

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Xbox Series X (499 Euro)

Die Xbox Series X ist das neue Schlachtross der Generation, voll ausgelegt auf 4K-Gaming. Dafür steckt neueste Technik von AMD in dem doch erfreulich kompakten Gehäuse. Microsoft setzt, wie auch Konkurrent Sony, auf einen SoC (System-on-a-chip) mit einer AMD Zen 2 CPU, sowie einem Grafikchip mit AMDs RDNA-2-Architektur. Fast noch wichtiger ist, dass statt einer internen Festplatte nun eine NVMe SSD zum Einsatz kommt, was vor allem den Ladezeiten ordentlich Feuer unter den Hintern macht.

Hier die technischen Daten der Xbox Series X im Einzelnen:

CPU: AMD Zen 2 CPU, 8 Kerne @3.8 GHz (3.66 GHz SMT)

GPU: AMD Custom RDNA 2 GPU, 52 CU @1.825 MHz

Leistung: bis zu 12,15 Tflops

RAM: 16GB GDDR6, 320-bit Speicher-Interface - 10GB @560 GB/s, 6GB @336 GB/s

Speicher: 1 TB Custom NVMe SSD - 2,4 GB/s Raw, 4,8 GB/s Compressed

Erweiterung: 1 TB Erweiterungskarte von Seagate

Auflösung: 4K/60 fps, bis 120 fps unterstützt

HDMI: HDMI 2.1, Auto Low Latency, Variable Refresh Rate, FreeSync

Laufwerk: 4K UHD Blu-Ray

Audio: L-PCM bis 7.1, Dolby Digital 5.1, DTS 5.1, Dolby TrueHD mit Atmos

Anschlüsse: 1x HDMI 2.1, 3x USB 3.1 Gen 1 (1 vorn, 2 hinten), proprietärer Anschluss für 1 TB Erweiterungskarte

Wireless: 802.11ac

LAN: 802.3 10/100/1000

Abmessung: 15,1 x 15,1 x 30,1 cm

Gewicht: 4,46 kg

Lieferumfang: Konsole, Netzkabel, HDMI-2.1-Kabel, Gamepad, 2x AA-Batterie, Anleitung

Das klotzige Design der Konsole hat zunächst für etwas Gelächter gesorgt, Vergleiche mit einem Kühlschrank kamen nicht selten auf. Allerdings ist die Konsole deutlich kompakter, als das Design auf Bildern assoziiert. Die Xbox Series X kann wahlweise hochkant oder liegend aufgebaut werden, was euch lieber ist. Wir würden aber die Hochkant-Aufstellung empfehlen, da so die optimale Wärmeableitung gewährleistet ist. Beim Aufbau ist darauf zu achten, dass weder der Lufteinzug an der Unterseite noch der Luftauslass oben behindert werden.

Die Xbox Series X ist schlicht aufgebaut. Ein-Schalter, ein USB-Port und die Pairing-Taste für Gamepads und andere Peripherie befinden sich an der rechten, unteren Front. Das Laufwerk ist vertikal an der linken Front zu finden. Alle anderen Anschlüsse befinden sich aufgeräumt an der Rückseite.

Bei den Anschlüssen fallen übrigens zwei Dinge auf: Zum einen ist der optische Anschluss weggefallen - nicht schön für Spieler, die ein Soundsystem oder Wireless-Headset mit einem Sender mit optischem Anschluss verwenden. Da bleibt nur der Umstieg auf einen HDMI-Switch mit optischem Ausgang. Die sind für relativ wenig Geld zu haben, allerdings müsst ihr darauf achten, dass 4K/HDR unterstützt wird. Zum anderen gibt es bedauerlicherweise keinen USB Type-C Anschluss. Warum Microsoft darauf verzichtet hat und lediglich auf USB 3.1 setzt, bleibt ein Rätsel.

Aufstellung und Einrichtung sind schnell erledigt. Nach dem ersten Start kommt noch ein System-Update auf die neueste Version. Die Einrichtung verläuft via Dashboard, kann aber auch per App für iOS oder Android durchgeführt werden. Dann müsst ihr im Grunde nur noch euer Xbox-Konte anlegen, wobei generelle Einstellungen der Konsole sogar über euer Konto von einer bestehenden Xbox One übernommen werden können. Etwaige externe Peripherie wie USB-Eingabegeräte, Audiogeräte oder Wireless-Headsets sollten im Normalfall übrigens funktionieren. Falls nicht, ist vermutlich ein Update der jeweiligen Firmware fällig.

Über das überarbeitete Dashboard wollen wir uns an dieser Stelle nicht groß auslassen. Wer bereits eine Xbox One besitzt, sollte es ohnehin schon kennen. Fest steht auf jeden Fall, dass das Dashboard auf der Xbox Series X deutlich schneller ist als auf der Xbox One. Schon da macht sich bemerkbar, dass die neue Konsole über deutlich mehr Power verfügt. Installation, Updates etc. von Spielen funktionieren wie gewohnt.

Beginnt ihr mit dem Zocken, werdet ihr schnell feststellen, dass Start- und Ladezeiten von Spielen massiv beschleunigt werden. Die neue NVMe SSD zeigt deutlich Wirkung, und das auch bei nicht optimierten Titeln. Zwar hängt einiges von Engine und Kompression der jeweiligen Spiele ab, aber die Zeitersparnis ist teilweise immens. Allerdings solltet ihr nicht erwarten, dass Spiele oder Spielstände schon nach dem ersten Tastendruck startbereit sind. Wir haben mal einige Start- und Ladezeiten für euch mitgestoppt und dabei auch gleich mal ein Spiel von der internen auf eine externe SSD (eine Samsung 860 EVO mit SATA-USB-Adapter) und zurück verschoben.

Da sind schon einige gewaltige Unterschiede dabei und man muss bedenken, dass es sich zum Großteil noch um ältere Schätzchen ohne Optimierung handelt. Wenn die Entwickler die Geschwindigkeit der SSD richtig ausreizen, sollten noch deutlich kürzere Zeiten möglich sein. Einziger Haken: Von den 1TB der SSD sind nur etwas über 800GB wirklich nutzbar, der Rest wird von Systemdateien belegt. Übrigens: Externe Datenspeicher wie USB-HDDs können natürlich weiterhin genutzt werden. Zu beachten ist allerdings, dass Xbox-Series-X-Titel nicht von externen HDDs gespielt werden können, sondern lediglich von der internen SSD oder der Erweiterungskarte. Ältere Titel für Xbox One oder Xbox 360 laufen aber auch noch von einer externen HDD.

Natürlich bemerkt ihr auch beim Zocken bereits gewaltige Unterschiede, selbst bei Spielen, die nicht für die neue Konsole optimiert sind. Sofern kein Framelock vorhanden ist, laufen auch ältere Spiele deutlich stabiler und flüssiger auf der neuen Konsole. Gerade bei Actiontiteln ist der Unterschied zwischen den bisher meist unterstützten 30fps zu den nun möglichen 60fps deutlich spürbar. Spiele profitieren auch ohne Anpassung von der deutlich stärkeren Leistung der Konsole. Auch hier wird es interessant, was kommende Spiele zu bieten haben. Eins steht aber fest: 4K60 ist keine Illusion mehr, sondern es ist machbar und funktioniert tatsächlich gut.

Entwarnung gibt es hinsichtlich der Kühlung. Im Vorfeld tauchte immer wieder die Meldung auf, dass die Konsole sehr heiß würde, aber das ist gelinde gesagt Quatsch. Wir haben die Konsole über Stunden in 4K-Auflösung schwitzen lassen, die gemessenen Temperaturen zeigten jedoch keine Auffälligkeiten. Im oberen Gehäusebereich wurden an der Außenseite um die 45 Grad gemessen, direkt am Luftaustritt bewegten sich die Temperaturen um die 55 Grad. Das ist weder zu heiß noch ungewöhnlich. Letztendlich muss die Wärme ja irgendwo hin und deren Abtransport ließ keine Wünsche offen.

Das Kühlsystem wirkt ohnehin durchdacht. Die Konsole zieht Luft von der Unterseite und bläst die Hitze nach oben über das Lüftungsgitter nach oben aus dem Gehäuse. Cleverer Trick: Microsoft hat das Mainboard geteilt, sodass sich die Hitze quasi besser im Gehäuse verteilt. Für den SoC setzt Microsoft zudem erneut auf eine Vapor-Chamber-Kühlung, mit der die Hitze ziemlich effektiv abtransportiert wird. Auch bei der Geräuschentwicklung gibt es nichts zu nörgeln. Schon die Xbox One X war recht leise, die Series X stellt nochmals eine Steigerung dar – sie ist nämlich im Grunde gar nicht zu hören. Erst wenn man sehr dicht mit den Lauschern an die Konsole geht, kann man ein leises, unaufdringliches Brummen des Lüfters hören. Stark!

Was sich hingegen eher unwesentlich verändert hat, ist das Gamepad. Das kabellose Gamepad kommt mit zwei AA-Batterien. Schade, dass Microsoft hier nicht gleich auf eine Akkulösung mit Ladestation/Ladekabel gesetzt hat. Die Form des Controllers wurde beibehalten, sicherlich ein Grund zur Freude bei Xbox-Fans. Auffällig ist die raue Textur im Griffbereich, die das Gamepad um einiges griffiger macht. Bei den Anschlüssen hat sich nichts geändert: 3,5-mm-Klinke ist ebenso vorhanden wie der Anschluss für ein Chat-Bedienteil. Zum Aufladen eingesetzter Akkus kommt ein Type-C-Anschluss zum Einsatz.

Die Trigger haben einen angenehmen, präzise einsetzbaren Widerstand, die Schultertasten hingegen einen knackigen Druckpunkt. Die Sticks wirken weitgehend unverändert, ebenso die Aktionstasten. Neu ist, dass ein Digipad statt einem Kreuz zum Einsatz kommt. Das Digipad funktioniert gut und hinreichend präzise. Ebenfalls neu ist der Share-Button, der nun zum Streamen und Aufzeichnen von Inhalten als Schnellzugriff zum Einsatz kommt. Das Gamepad hat also im Grunde sinnvolle Überarbeitungen erhalten, statt es komplett umzukrempeln.

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