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Test - ZOTAC Magnus One : Mini-Barebone mit Maxi-Leistung

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Mini-PCs sind nichts Neues und für den einen oder anderen User, der keinen Platz für dicke Desktops hat oder sich nicht mit unflexiblen Notebooks abgeben will, eine gute Option. Steckten früher noch sehr oft Notebook-Bauteile in den Mini-PCs, hat sich dies dank energiesparender Prozessoren und kompakterer Grafikkarten deutlich verändert. ZOTAC bietet mit dem Magnus One einen interessanten Barebone an, der nicht nur kompakt und flexibel ist, sondern auch vorrangig auf hochwertige Komponenten setzt.

Mini-PCs konnten sich in der Vergangenheit noch nicht ganz so durchsetzen. Nicht selten war die Leistung zu schwachbrüstig, da vorrangig Notebook-Komponenten verwendet wurden. Durch die neuen Technologien vor allem bei CPUs und Grafikkarten hat sich in dem Bereich allerdings einige getan. Statt fetter SATA-Festplatten können nun kleine M.2-SSDs verbaut werden, SO-DiMM-Speicher ist leistungsfähig genug und die neuen Fertigungstechnologien erlauben CPUs und GPUs mit geringem Platzbedarf und schmalem Stromverbrauch.

Wer wenig Platz hat oder einen mobilen PC benötigt, kommt mit modernen Mini-PCs durchaus auf seine Kosten, zumal die Mini-PCs meist auch preiswerter und flexibler sind als vergleichbare Notebooks. Der ZOTAC Magnus One haut als Barebone genau in diese Kerbe. Den Mini-PC gibt es derzeit in zwei Varianten. Die kleinere Version für rund 1.300 Euro setzt auf einen Sechskerner von Intel, den Intel Core i5-10400 nebst NVIDIA GeForce RTX 3060 Grafikkarte in der Desktop-Variante.

Die dickere Version für rund 1.500 Euro beinhaltet einen Intel Core i7-10700 (ein Achtkerner) sowie eine GeForce RTX 3070, die auch höheren Auflösungen gewachsen ist. In Anbetracht der aktuellen Preise für Grafikkarten ist das eine ziemlich faire Preisgestaltung, auch wenn man bedenken muss, dass es sich um reine Barebones handelt, sprich RAM und SSD müssen selbst beschafft werden und Windows ist nicht vorinstalliert. Auf der Habenseite bedeutet das, ihr könnt selbst bestimmen, welche Bauteile ihr zusätzlich nutzen wollt.

Der ZOTAC Magnus One ist ausgesprochen kompakt. Das 8,3-Liter-Gehäuse ist lediglich 265,5 x 126 x 249 mm groß und damit sogar kleiner als die neuen Konsolen PS5 oder Xbox Series X. Das Gerät passt sogar in jeden Rucksack, kann also problemlos im Rucksack mit ins Büro, zu einer LAN oder einem Kumpel zum gemeinsamen Zocken geschleppt werden. Aufgrund der geringen Abmessungen ist der Magnus One damit natürlich auch eine interessante Alternative zu wuchtigen Desktop-PCs, beispielsweise wenn ihr nur wenig Platz am Schreibtisch habt, oder ihr die Maschine als Media-Center im Wohnzimmer nutzen wollt.

Die Verarbeitung macht dabei einen durchaus hochwertigen Eindruck. Schön ist auch, dass ZOTAC auf einen zweiteiligen Aufbau setzt, sodass Mainboard/CPU und Grafikkarte sich nicht gegenseitig einheizen. ZOTAC setzt voll und ganz auf Desktop-Komponenten, bei denen keine Zugeständnisse hinsichtlich der Leistung auftreten. Einzig beim RAM wird auf das SO-DIMM-Format gesetzt, aber diese Riegel sind kaum schlechter als normale RAM-Riegel.

Aufrüstung ist grundsätzlich möglich, sofern ihr auf CPUs setzt, die auf das Custom-Mainboard mit H470-Chipsatz passen, bzw. die Abmessungen der Grafikkarten ins Gehäuse passen. Tatsächlich arbeitet eine Desktop-Grafikkarte in unserem Testexemplar, nämlich eine ZOTAC Gaming GeForce RTX 3060 12GB Twin Edge, die dank ihrer zwei Lüfter wenig Platz wegnimmt, aber dennoch genügend Kühlleistung erzeugt. Lediglich zwei Schrauben sind zu lösen, um an alle Komponenten und Anschlüsse problemlos heranzukommen. Das 500W-Netzteil bietet genügend Reserven, um noch etwas mehr Power ins Gehäuse zu stopfen, sollte denn eine Aufrüstung anstehen.

Anschlüsse und Konnektivität lassen wenig Wünsche offen. Bis zu 64 GB DDR4-2666 SO-DIMM können als Arbeitsspeicher verbaut werden. Jeweils ein Slot für M.2 PCIe SATA und 2,5“ SATA-Laufwerke sind vorhanden, zudem ist noch ein M.2 PCIe-Port für Intel Optane vorhanden. 1x Gigabit LAN, 1x Killer 2,5 Gigabit LAN, Killer WiFi 6 und Bluetooth 5 sorgen für alle gängigen Konnektivitätsoptionen.

Bei den Anschlüssen ist zwar aufgrund des Platzes nicht irrsinnig viel vorhanden, aber mit den Optionen sollte jeder glücklich werden können. 4x USB 3.1, 4x USB 3.0 (davon 1x Type-C), 1x HDMI 2.1, 3x DP 1.4a via Grafikkarte, 1x HDMI 1.4 via Board sowie ein Audioanschluss sind vorhanden. Als kleine Zugabe für Kreative gibt es auch noch einen SD/SDHC/SDXC Card Reader. Das ist nicht übermäßig üppig, aber zweckmäßig, immerhin reden wir von einem Mini-PC.

Als Gamer haben wir natürlich vor allem einen Blick auf die Spieleleistung geworfen und die ließ im Grunde keine Wünsche offen. Die RTX-3060-Variante ist wunderbar für alles geeignet, was mit 1080p-Auflösung zu tun hat, während das RTX-3070-Modell problemlos 1440p stemmt und bei Nutzung von DLSS und reduzierten Einstellungen sogar mit den meisten Titeln in 4K klarkommt. Natürlich ist der Magnus One unter Volllast lauter als ein normaler Desktop-PC, anders geht es aufgrund der geringeren Größe auch kaum. Aber wir müssen auch lobend erwähnen, dass die Lärmlevel aktueller Notebooks nicht überschritten werden, der Magnus One sogar hörbar leiser ist.

Alles in allem ist der ZOTAC Magnus One damit für so ziemlich alle Anwendungsbereiche geeignet und eine gute Alternative zum wuchtigen Desktop. In gewissen Grenzen aufrüstbar, bietet er sogar mehr Flexibilität als gängige Notebooks. Als kompakter und teils sogar mobiler PC für Anwendungen, Gaming, Media Center oder Creatives ist der Magnus One damit durchaus eine Empfehlung.

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