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Preview - Afro Samurai : Geschnetzeltes süß-sauer, bitte

  • PS3
  • X360
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Körperteile-Poker gefällig?

Katanas sind präzise Mordwerkzeuge, die unglaublich scharf sind. Afro hat die Fähigkeit, den so genannten Fokus einzusetzen. Dahinter verbirgt sich die allseits beliebte Zeitlupe mit zusätzlichem Schwarzweißeffekt. Der Kampf gegen die Wilden 88 in Quentin Tarantinos Kill Bill lässt grüßen. Während Afro den Fokus benutzt, kann er einen oder mehrere Gegner anvisieren und gezielt Körperteile abtrennen. Eine Linie zeigt an, wo das Schwert wahrscheinlich ins Fleisch schneiden wird. Je nachdem wohin ihr zielt, kann es also vorkommen, dass den Gegnern der obere Schädelteil davonfliegt, ein Arm abgetrennt wird oder ihr aus dem Kerl zwei saubere Hälften fabriziert. Natürlich fließen dabei auch Unmengen an Blut aus den neu geschaffenen Körperöffnungen.

Angriffe, die häufig genutzt werden, leveln mit der Zeit auf. Allerdings können wir Punkte oder Ähnliches nicht selbst verteilen, allein die Häufigkeit der verwendeten Angriffe hat Einfluss. Eine etwas makabre wie auch lustige Idee ist ein Minispiel namens Körperteile-Poker: Berater Ninja Ninja hält fünf Karten in der Hand. Nun muss Afro innerhalb eines engen Zeitfensters die richtigen Körperteile seiner Gegner abhacken, um die Karten aufzudecken. Natürlich weiß er nicht, welche Körperteile gefordert sind.

Während die Kämpfe durch die immer wieder anstürmenden Massen an Gegnern, wie Ninjas, Samurais oder sogar Androiden, auf Dauer etwas Tiefgang vermissen lassen, sorgt die Grafik von der ersten Sekunde an für schnalzende Zungen. Bandai Namco ist es gelungen, den Stil des Mangas perfekt ins Spiel zu übertragen. Sämtliche Charaktere wirken wie aus dem Film entsprungen und bewegen sich butterweich. Während frühere Spiele mit Cel-Shading zwar künstlerisch ansprechend, doch weniger nach echtem Comic aussahen, legt Afro Samurai die Messlatte deutlich höher.

Durch neun Levels geht die Reise des mutigen Kämpfers. Jedes Level bietet ein neues Setting, wie zum Beispiel verschneite Berglandschaften. Streng linear wird der Weg vorgezeichnet. Um die vielen Kämpfe etwas aufzulockern, gibt es vereinzelte Jump'n'Run-Passagen und Schalterrätsel. Am Ende wartet in der Regel ein besonders hart zu knackender Bossgegner, der sich natürlich nicht mit nur einer Fokus-Attacke zerschnetzeln lässt, sondern meist dazu dient, eine neue Technik ins Spiel einzuführen, durch die er besonders verletzbar wird.

Klares Interface, kein Release in Deutschland

Zum Stil des Spiels passt, dass es kein klassisches Interface gibt. Keine Lebensbalken, keine Minikarte oder Statusmeldungen. An der immer blutiger werdenden Kleidung ist erkennbar, wie stark die Verletzungen eines Charakters sind. Afro findet überall in der Spielwelt kleine Teddybären, die seine Lebenskraft auffrischen. An seinem Katana hängt zudem an einer Schnur eine kleine Kugel, die immer stärker anfängt zu leuchten, wenn sich die Kraft des Fokus füllt. Man muss also etwas genauer hinschauen, um die Zeichen zu erkennen, die einem das Spiel bietet.

Kleine Info zum Schluss: Atari hat bereits verlauten lassen, dass Afro Samurai nicht in Deutschland erscheinen wird. Eine Alterseinstufung der USK erscheint aufgrund der Gewaltdarstellungen auch als unwahrscheinlich. Solltet ihr also starkes Interesse an dem Spiel haben, bleibt nur der Gang über die Grenze. Österreicher und Schweizer bedienen euch sicher gerne.

Fazit

von Dennis Hartmann
Nüchtern betrachtet ist Afro Samurai ein Hack'n'Slash-Spiel ohne großartigen Tiefgang. Man drückt wie wild auf den Angriffstasten herum, blockt immer wieder gegnerische Angriffe ab und hofft, dass der stete Strom an Frischfleisch irgendwann abebbt, um eine Verschnaufpause einzulegen. Auf der anderen Seite sind da der unverwechselbare Stil, die wundervoll umgesetzte Zeichengrafik und der von Samuel L. Jackson perfekt gesprochene Afro. Dazu ein stimmungsvoller Soundtrack von The RZA. Eigentlich eine unschlagbare Kombo. Ich werde mir jetzt erst mal die DVDs bestellen und mich dann auf das Spiel freuen.

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