Länderauswahl:
Du wurdest von unserer Mobile-Seite hierher weitergeleitet.

Test - Agando fuego 7847rx quiet : Test: Schlichter Gaming-PC mit viel Power

  • PC
Von  |  |  | Kommentieren

Die PC-Gaming-Landschaft steckt mitten in einem Umbruch. Alte Grafikkarten-Lieblinge wie GTX 970, 1060 oder 1070 reichen für moderne Spiele bei weitem nicht mehr aus. Immer häufiger finden sich SSDs in den Systemanforderungen, ebenso wie mehr RAM- und CPU-Hunger. Doch einen neuen Rechner kaufen ist teuer, nicht zuletzt aufgrund der aktuell hohen Preise für Grafikkarten. Daher sind wir mal auf die Suche gegangen. Das Ziel: ein schlichter, einfacher Gaming-PC, fertig montiert, ohne Schickimicki, aber in der Lage, uns die nächsten paar Jahre so gut es geht über Wasser zu halten. Bei Agando wurden wir fündig und haben den fuego 7847rx quiet unter die Lupe genommen.

Bevor wir uns den Agando fuego 7847rx quiet haben schicken lassen, hatten wir uns klare Zielvorgaben gesetzt. Wir wollten einen Gaming-PC ohne viel Schnörkel, also kein funkelndes RGB, keine High-End-Marken, dafür aber auf längere Sicht ausreichend für 1440p (derzeit die am stärksten wachsende Auflösung) und zumindest teilweise 4K. Mit viel Power und einem Potenzial für künftige Aufrüstungen. Geeignet für tägliche Arbeit, Gaming auf hohem Niveau und auch Video- oder Medienbearbeitung. Aber dennoch als Kompromiss aus Preis und Leistung und irgendwo um 2.000 Euro plus/minus 10 Prozent angesiedelt.

Der Agando fuego 7847rx quiet sprang uns recht schnell ins Auge. Klar, mit immerhin noch 2.199 Euro ist der PC nicht billig, aber es ginge auch weitaus schlimmer. Das schlichte Gerät setzt auf hochwertige, aber eben nicht überteuerte Marken und wirkt von der Ausstattung her teils fast schon minimalistisch. Der Preis: fair. Wir haben durchgerechnet, dass der gleiche PC im Eigenbau natürlich preiswerter ist. Wenn ihr alle Komponenten einzeln kauft, landet ihr bei aktuellen Store-Preisen knapp unter 2.000 Euro. In Summe also etwas über 200 Euro Aufpreis dafür, dass ihr die Kiste nicht selbst zusammenschrauben müsst, das Gerät getestet ist und dazu noch über 36 Monate Garantie nebst 6 Monaten Pick-up & Return verfügt. Und ihr keinen Ärger habt, falls bei der Montage doch etwas schief läuft.

Sicher, man kann lang und breit darüber diskutieren, ob lieber Eigenbau oder Fertig-PC. Aber im Grunde ist die Diskussion müßig. Wer selbst bauen will und kann, darf das gern tun. Wer aber keine Lust, keine Zeit oder vielleicht auch keine Kenntnisse hat, ist sicherlich nicht traurig, wenn der fertige PC ein paar Tage nach der Bestellung vor der Tür steht. Oder anders gesagt: manche gehen ins Restaurant, manche kochen selber. Jedem das Seine.

Der Agando fuego 7847rx quiet war für uns vor allem deswegen interessant, weil seine Spezifikationen (die im übersichtlichen Online-Store noch modifizierbar sind) ziemlich punktgenau das trafen, was wir uns vorgestellt hatten unter oben genannter Prämisse. Also ab dafür und her damit. Aber bevor wir auf Lieferung, Fertigungsqualität und Leistung eingehen, verraten wir euch zunächst, was in der Maschine drin ist und warum uns genau das in den Kram gepasst hat. Gut gefällt uns dabei, dass Agando nicht auf Billighersteller oder OEM-Ware setzt, sondern Markenprodukte mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis verbaut.

Systemkonfiguration

Bei der CPU haben wir uns für die neueste Generation entschieden. Klar, die vorherige Generation ist um einiges preiswerter, aber sie hat auch ihr Ende erreicht und Zukunftstauglichkeit erschien uns wichtig. Der AMD Ryzen 7 7800X3D, ein Achtkerner mit 3D V-Cache für mehr Gaming-Performance, erschien uns als zwar relativ teure, aber sinnvolle Wahl. Klar, wer knapp 200 Euro sparen und vielleicht knapp unter 2.000 Euro landen will, baut stattdessen im Konfigurator des Online-Stores einen R7 7600X oder so etwas rein und kann damit gut leben, aber: wir wollten mehr, von daher beließen wir es bei dem AMD-Monstrum.

Im Store könnt ihr den Agando Fuego noch nach eigenem Geschmack konfigurieren.

Denn Prozessoren sind oft der langlebigste Teil eines Gaming-PCs, was die Upgrade-Notwendigkeit angeht, und mit dem Gaming-Monster von AMD sind wir sicherlich für einige Jahre gerüstet. Und wenn nicht: AMD hat bereits angedeutet, dass auch der neue AM5-Sockel wohl mehrere CPU-Generationen abdecken wird, wie schon zuvor der AM4. Zudem stehen die Chancen damit gut, dass gegebenenfalls auch künftige Grafikkarten der nächsten Jahre nicht ins Throttle-Loch fallen.

Natürlich könnte man noch mehr abspecken, um den Preis noch weiter zu drücken. 16 GB RAM statt 32, 1 TB SSD statt 2 TB. Macht nur relativ wenig Sinn. Die Systemanforderungen steigen derzeit. 16 GB sind oft das Minimum und gegen mehr Speicherplatz hat man angesichts von Spielen, die mittlerweile über 100 GB Installationsgröße haben, sicherlich nichts einzuwenden. Beides wären somit Punkte, bei denen eine Aufrüstung in absehbarer Zeit im Raum stehen würde, also machen wir es gleich richtig.

Für die Kühlung der CPU haben wir einen be quiet! Dark Rock 4 Tower in der Liste. Ein verlässlicher und bewährter Kühler, der die CPU bei unserem Test auch unter Volllast bei maximal 84 Grad hält – und das mit nur zwei Gehäuselüftern. Einziger Haken: er ragt ein wenig in den Bereich der RAM-Slots, sodass nur zwei Riegel statt der möglichen vier eingesetzt werden können. Das ist aber ein Kompromiss, mit dem wir leben können. An Kühlleistung und Lautstärke gibt es absolut nichts auszusetzen.

Beim Mainboard mussten wir nicht lang überlegen. Das Asus Prime B650-Plus gehört zu den AM5-Boards mit hervorragendem Preis-Leistungs-Verhältnis und ist für Spieler, die sich nicht damit beschäftigen, das letzte Quentchen aus dem Rechner herauszuholen, eine gute Wahl. Das AM5-Board ist vergleichsweise preiswert, Asus ist recht fix bei den Bios-Updates und wir hatten in der Vergangenheit nie Probleme mit Mainboards des Herstellers. Also ein No-Brainer.

Bei M.2 SSD und RAM setzt Agando auf Kingston. Auch wieder eine Option, bei der man im Grunde wenig falsch machen kann. Zwei 16er-Riegel Kingston Fury DDR5-5200 sowie eine Kingston Fury Renegade M.2 SSD 2TB machen der Maschine ordentlich Beine. Die M.2 SSD mit Gen 4x4 NVMe-Controller und 3D TLC NAND liefert sogar Geschwindigkeiten von bis zu 7.300/7.000MB/s beim Lesen/Schreiben und bis zu 1.000.000 IOPS und gehört damit in Sachen Tempo zur Oberliga, ist aber preiswerter als vergleichbare SSDs von Samsung oder WD. Passt.

Auch bei der Grafikkarte schaut Agando auf den Preis. Verbaut ist eine Palit GeForce RTX 4070 Ti GamingPro, ein sauber verarbeitetes Teil mit drei Lüftern, insgesamt guter Kühlung (maximale GPU-Temperatur 69 Grad) und reichlich Leistung. Die Modelle von Palit sind zumeist etwas günstiger als vergleichbare Karten von ASUS, MSI oder Zotac, was aber nicht heißt, dass sie nennenswert schlechter sind. Also auch hier gut auf Preis-Leistung geschaut.

Was wir eventuell noch gern gesehen hätten, wäre eine mitgelieferte Stütze für die Grafikkarte. Die über 35cm langen und über 2kg schweren RTX-Karten nagen ziemlich an den PCIe-Slots und das wäre ein nettes Extra gewesen. Haben wir aber selbst für unter 10 Euro nachgerüstet, also kein Problem.

Bleiben noch Gehäuse und Netzteil. Das schwarze be quiet! Pure Base 500 Window Gehäuse mit integrierter Gehäusedämmung und zwei 140 mm be quiet! Pure Wings 2 Gehäuselüftern gehört zu den preiswerteren Gehäusen deutlich unter 100 Euro, ist aber sauber verarbeitet, dazu schlicht und ansehnlich mit seiner Temperglas-Seitenwand. Das einzige, was wir hier ein wenig vermissen, ist ein Type-C-Port an der Frontblende – es gibt lediglich einen an der rückseitigen Anschlussblende des Mainboards.

Zwei Lüfter klingt zunächst ein wenig knapp, aber wie der laufende Betrieb zeigt, ist das tatsächlich vollkommen ausreichend, um CPU und GPU bei Laune zu halten. Abgesehen davon wäre Nachrüsten ohnehin kein Problem. Platz genug ist da und einzelne Lüfter kosten herzlich wenig. Wer von vornherein kalte Füße hat, kann sich für einen relativ geringen Aufpreis (ca. 16 Euro pro Stück) noch zusätzliche Gehäuselüfter der gleichen Marke einbauen lassen.

Als Netzteil ist ein be quiet! Pure Power 12 M 850 Watt vorgesehen. Dabei handelt es sich um ein modulares 80+ Gold ATX 3.0 Netzteil mit 12VHPWR-Anschluss für Next-Gen PCIe 5.0-Grafikkarten, was einiges an Kabelsalat im Gehäuse spart, auch wenn der Anschluss nicht unumstritten ist – man erinnere sich an die anfänglichen Probleme mit durchgebrannten Steckern bei den neuen RTX-Karten. Mittlerweile ist das aber ausgestanden.

Damit haben wir also schon mal eine Grundbedingung erfüllt. Der Rechner ist kompakt, schlicht und dennoch ansehnlich. Es ist alles Notwendige enthalten und funktioniert einwandfrei mit grundsolidem Preis-Leistungs-Verhältnis, ohne auf Markenware zu verzichten. RGB-Blingbling haben wir uns bewusst komplett gespart, schließlich sollte es eine Arbeitsbiene sein und kein LED-Showcase.

Transport und Montage

Okay, kommen wir zur Lieferung. In dem Bereich haben wir schon schlechte Erfahrungen gemacht, vor allem was die Transportsicherung und die Verpackung angeht. Diesbezüglich können wir bei Agando Entwarnung geben. Der PC steckte in einer Plastikfolie mit Styroporpolstern sicher und fest im Gehäusekarton, der wiederum mit Schaumstoffflocken in einem festen Transportkarton. Das Innenleben des PCs wurde sicher von einem Schaumformpolster geschützt,

Agando hat sogar daran gedacht, die riesige Grafikkarte zusätzlich mit Schaumstoffpolstern abzusichern. Die neuen RTX-Karten sind groß und schwer, ohne Sicherung ist es leicht möglich, dass sie bei Erschütterungen beim Transport das Mainboard oder den PCIe-Slot beschädigen, aber da mussten wir uns keine Sorgen machen. Zubehör wie Schrauben und Kabelbinder wurden in einer kleinen Schachtel in den HDD-Käfig gepackt. Mehr kann man im Grunde nicht tun, auch an dieser Stelle nichts zu bemängeln.

Ein Blick ins Gehäuse zeigt, dass sich Agando bei der Montage durchaus Mühe gegeben hat. Alle Komponenten sind sicher verbaut, die Kabel sind sauber verlegt und mit Bindern zusammengehalten. Überflüssige Kabelschlaufen gibt es nicht, ebensowenig wie überflüssige Kabel. Allerdings wurden offenbar die Zubehörkabel von Netzteil und Mainboard nicht mitgeliefert. Solltet ihr also noch zusätzliche Komponenten einbauen wollen, müsst ihr euch eventuell notwendige Kabel besorgen. Das ist aber kein Beinbruch.

Performance und Benchmarks

Egal, ob mit Blingbling oder schlicht, eins ist wichtig. Nämlich dass der Gaming-PC auch die hungrigsten Titel auf den Bildschirm zaubert. Gut, nicht immer kann der PC was dafür, wenn es ruckelt, das haben wir in den vergangenen Monaten leider zur Genüge erleben müssen. Wir erinnern uns: unsere Prämisse war ein PC, der 1080p und 1440p locker stemmt und auch bei 4K eine zumindest ordentliche Figur macht. Darum auch die Wahl der RTX 4070 Ti. Denn die hat bekanntermaßen mit DLSS 2 und 3 sowie Frame Generation ordentliche Beinemacher an Bord. Sofern vom Spiel unterstützt. Aber notfalls funktioniert ja auch FSR mit NVIDIA-Karten.

Die Benchmarks verschiedener Spiele beweisen dann auch eindrucksvoll, dass der Agando fuego 7847rx quiet mit der GeForce RTX 4070 Ti durchaus in der Lage ist, die meisten Spiele sogar ohne Verwendung von DLSS in 4K mit 60 oder mehr Bildern pro Sekunde darzustellen. Open-World-Brocken wie Assassin’s Creed: Valhalla oder Far Cry 6 kommen jedenfalls ganz locker auf über 80 fps.

Baldur’s Gate III, Dying Light 2: Stay Human oder Call of Duty: Modern Warfare 2 stemmen über 70 fps. 1440P und 1080p stellten erwartungsgemäß generell kein echtes Problem dar und die kräftige CPU verhindert Throtteling. Monitore mit hohen Bildraten können also mit dem System ordentlich ausgereizt werden und kompetitive Spieler freuen sich über hoch dreistellige Bildraten. Etwas enger wird es, wenn bei 4K Ultra-Einstellungen mit Ray-Tracing angesagt sind. The Witcher 3: Wild Hunt schafft immerhin nicht ganz stabile 68 fps mit allen drei Ray-Tracing-Optionen aktiv in 4K RT Ultra.

Baldur's Gate III

Call of Duty: Modern Warfare 2

The Witcher 3: Wild Hunt

Dying Light 2: Stay Human

Einzig bei Cyberpunk 2077 auf RT Ultra in 4K muss die Grafikkarte dann doch die weiße Fahne hissen – knapp 20 fps, mehr war nicht drin. Bei dem Spiel von CD Projekt RED zeigt sich aber umso mehr die Stärke von DLSS 2 und DLSS 3 Frame Generation. Mit aktiviertem DLSS 2 sind trotz des Schwächelns dennoch über 60 fps drin, mit Frame Generation gar knappe 90 fps. Im extrem hungrigen RT Overdrive (Full Pathtracing), derzeit eine der anspruchsvollsten Spieleeinstellungen überhaupt, schafft die RTX 4070 Ti mit Frame Generation sogar fast die 60-fps-Hürde im integrierten Spielebenchmark. Stark, zumal wir in allen Fällen von maximalen Einstellungen ohne Abstriche reden.

Cyberpunk 2077

Natürlich hängt die Leistung immer vom jeweiligen Spiel ab. Wir mussten ja leider in den vergangenen Monaten öfters in Kauf nehmen, dass große Titel zuweilen mit unsäglichen Performance-Problemen und technischen Macken erschienen sind. Das lässt sich allerdings auch mit dem besten Rechner kaum verhindern. Wir erinnern uns an den VRAM-Hunger von The Last of Us, die maue Performance von Star Wars Jedi: Survivor und anderen PC-Reinfällen, die erst nach mehreren Patches auf einen vernünftig spielbaren Stand gebracht wurden.

Kommentarezum Artikel