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Test - AMD Radeon RX 6700 XT : Auf Augenhöhe mit der Konkurrenz?

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Nachdem AMD lange Zeit gegenüber dem Konkurrenten NVIDIA das Nachsehen hatte, soll mit der aktuellen Generation wieder Gleichstand erreicht werden. Das hat bei der RX 6800 XT als Gegenstück zur RTX 3080 bereits ziemlich gut geklappt. Mit der RX 6700 XT werden nun die 1440p-Karten der Konkurrenz attackiert, allen voran die RTX 3070 und ein Stück weit auch die RTX 3060 Ti. Vom Preis her passt das ebenfalls. Liegt die RTX 3070 in der Founders Edition bei 499 Euro, stellt sich AMD mit der RX 6700 XT mit 479 Euro knapp darunter auf. Aber wie sieht es bei der Leistung aus?

Okay, dass RX 6700 XT und RTX 3070 preislich ähnlich aufgestellt sind, ist derzeit ohnehin nur etwas für die Statistik. Die RX 6700 XT dürfte wohl in den nächsten Wochen das Schicksal aller aktuellen Grafikkarten ereilen, nämlich miese Verfügbarkeit und Mondpreise. Derzeit ist noch nicht absehbar, wann sich die Situation entspannt. Die Nachfrage ist weiterhin immens, befeuert vom aktuellen Bitcoin-Boom und dem insgesamt gestiegenen Bedarf in Corona-Zeiten. Zumal AMD auch noch die SoC für die neuen Konsolen an der Backe hat.

Für unseren Test sollen uns die Preise aber nur marginal interessieren, wir wollen mehr auf die Leistung der Karte schielen. Das uns zur Verfügung gestellte Referenzdesign der RX 6700 XT passt optisch zu den anderen neuen Radeon-Karten, benötigt aber nur zwei Lüfter. Selbige arbeiten erfreulich leise und halten die GPU-Temperatur stabil unter 80 Grad bei Volllast. Der Stromverbrauch liegt bei 230W TDP und bewegt sich damit fast auf gleichem Niveau wie die RTX 3070. Für den Stromanschluss werden jeweils ein 6-Pin- und ein 8-Pin-Stecker benötigt. Schön ist die relativ kompakte Bauweise im 2-Slot-Design mit 267 mm Länge, was recht problemlos in die meisten Standardgehäuse passen sollte.

Die RX 6700 XT setzt auf 40 Compute Units, jeweils mit einem Raytracing Accelerator, sowie 64 ROPs. Die Shaderzahl ist mit 2.560 wiedeer vergleichsweise gering ausgefallen, aber das kennen wir. AMD arbeitet dafür mit hohen Taktraten, in diesem Falle 2.424 MHz Game-Takt und 2.581 MHz Boost. Beim VRAM freuen wir uns über 12 GB GDDR6, die allerdings mit schmalem 192-Bit Interface und 384 GB/s laufen. Interessant, denn der Quasi-Vorgänger RX 5700 hatte noch 256-Bit und 448 GB/s. Der 96 MB große Infinity Cache dient wie bei den größeren Modellen als zusätzlicher Turbo.

Bereits im Vorfeld hatte AMD verkündet, dass die RX 6700 XT vor allem das Gaming in 1440p-Auflösungen anpeilt und dieses Versprechen wird voll und ganz eingehalten. Die Karte ist quasi maßgeschneidert für diese Auflösung und erreicht in den Spielebenchmarks in allen Fällen die magische 60-fps-Grenze bei maximalen Einstellungen unter 2.560 x 1.440 Pixeln. Bei den meisten Spielen liefert sie sich ein enges Kopf-an-Kopf-Rennen mit der Konkurrenzkarte RTX 3070. Einen echten Sieger gibt es dabei nicht, mal liegt die eine Karte ein paar Frames vorn, mal die andere.

Dass die Karte bei der 1440p-Leistung natürlich auch bestens für Full HD geeignet ist, sollte klar sein. Wer auf 1080p abzielt, sollte allerdings ohnehin noch warten. Es ist sehr wahrscheinlich, dass AMD in den kommenden Wochen noch mit einem dafür ausgelegten Grafikkartenmodell kommt, das dann der RTX 3060 von NVIDIA Konkurrenz machen soll. Bei 4K-Auflösung erreicht die RX 6700 XT zwar durch die Bank mehr als 30-40 fps, aber für diese Auflösung ist die Karte eher uninteressant und wenig zukunftssicher. Für 4K seid ihr mit der RX 6800 XT natürlich deutlich besser aufgestellt. Aber auf 4K zielt die RX 6700 XT, wie eingangs erwähnt, ohnehin nicht ab.

In den 3DMark-Benchmarks sieht es nicht ganz so knapp aus. Dort ordnet sich die RX 6700 XT irgendwo zwischen RTX 3070 und RTX 3060 Ti ein. Aber die beiden NVIDIA-Karten liegen ohnehin nicht so wahnsinnig weit auseinander und mit kommenden Treiberoptimierungen kann da ohnehin noch einiges passieren.

Wenig überraschend ist, dass die RX 6700 XT gegenüber der Konkurrenz bei der Raytracing-Performance ins Hintertreffen gerät. Die Ray-Accelerators liefern zwar grundsätzlich eine solide Performance, der Unterschied ist aber dennoch deutlich. Die dedizierten RT-Kerne der NVIDIA-Konkurrenz bieten aufgrund der Entlastung der GPU halt deutlich mehr Power. So kommt die RX 6700 XT bei der Raytracing-Performance nicht an der RTX 3060 Ti vorbei und ordnet sich ziemlich genau auf dem Niveau der älteren RTX 2070S ein. Was das angeht, hängt AMD also weiterhin quasi ein Jahr hinterher.

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