Länderauswahl:
Du wurdest von unserer Mobile-Seite hierher weitergeleitet.

Test - Arozzi Vernazza Soft Fabric : Die schwedische Sitzlösung?

  • PC
Von  |  |  | Kommentieren

Auch wenn der Name es assoziiert, der Arozzi Vernazza Gaming-Chair kommt nicht aus Italien, sondern von einer schwedischen Firma, die 2013 gegründet wurde und sich auf Gaming-Möbel und Zubehör spezialisiert hat. Dazu gehören natürlich auch Gaming-Stühle, die derzeit wie Pilze aus dem Boden sprießen. Harte Konkurrenz also und wir waren gespannt, ob Arozzi sich gegen die schiere Masse durchsetzen kann.

Für unseren Test wurde uns der Arozzi Vernazza Soft Fabric zur Verfügung gestellt, der im Handel für 379 Euro zu haben ist. Gar nicht mal so teuer, aber preislich hoch genug, um gewisse Erwartungen an das Sitzgerät zu stellen. Ungewöhnlich ist bei diesem Modell, dass es im Gegensatz zu den meisten Stühlen nicht über einen Kunstleder-, sondern einen Stoffbezug verfügt.

Die gut verpackten Einzelteile müssen natürlich selbst montiert werden, was wie üblich etwa 15-20 Minuten in Anspruch nimmt und gut auch allein machbar ist. Das nötige Werkzeug in Form eines Inbusschlüssels gehört natürlich zum Lieferumfang und die Anleitung geht in Ordnung. 60-mm-Rollen und Klasse-4-Gasdruckfeder ins Kreuz einsetzen, Mechanik unter den Sitz schrauben, Lehne an den Sitz bauen, Blenden montieren und fertig.

Etwas lästig ist dabei, dass die Schrauben für die Mechanik nicht lose beiliegen, sondern an den Sitz geschraubt sind. Das unnötige Losschrauben der vier recht fest sitzenden Schrauben hätte man sich durchaus sparen und die Schrauben lose beilegen können. Es sind in Summe ohnehin nur acht gleiche Schrauben, Verwechslung ausgeschlossen. Laut Anleitung gehört zu jeder Schraube neben einer Unterlegscheibe noch ein Klemmring. Die waren allerdings weit und breit nicht zu entdecken. Ist aber kein Beinbruch, die Schrauben halten auch ohne Klemmring prima.

Die Seitenblenden, welche die Verschraubung der Lehne abdecken sollen, werden lediglich aufgesteckt. Das könnte man auch etwas eleganter mit einer Schraublösung umsetzen, da die Kunststoffstifte etwas knifflig einzurasten sind und sich schnell verformen, wenn man die zugehörige Öffnung nicht gleich erwischt. Ist aber ebenfalls nicht ungewöhnlich in der Preisklasse und man kann damit leben. Auch die Hebel für die Verstellmechanik müssen aufgesteckt werden, was ziemlich schwer geht. Warum die nicht gleich vormontiert sind … man weiß es nicht. Bei der Montage gibt es also ein paar Abzüge in der B-Note. Da man den Stuhl schlussendlich aber ohnehin nur ein Mal zusammenbaut, fällt es nicht so arg ins Gewicht.

Hinsichtlich der Verstellfunktionen bietet der Arozzi Vernazza so ziemlich genau das, was man in dieser Preisklasse erwarten kann und muss. Die Armlehnen verfügen über 3D-Verstellung, also hoch und runter, vor und zurück und drehbar sind sie auch. Eine seitliche Verstellmöglichkeit fehlt indes. Weiterhin dabei sind natürlich die Höhenverstellung von 48–57 cm, eine 12-Grad-Wippfunktion mit optionalem Feststellmechanismus und ihr könnt die Lehne stufenweise zwischen 4 und 165 Grad neigen. Ausgelegt ist der Sitz für Personen bis zu 145 kg Gewicht.

Der Sitzkomfort ist gut, dank der angenehmen, nicht zu harten Polsterung. Der Stoffbezug gefällt uns in der Tat sehr gut, zumal er im Sommer nicht für übermäßiges Schwitzen sorgt. Zu Haltbarkeit und Reinigung können wir bisher noch nichts sagen, wir werden das noch ergänzen, wenn wir den Stuhl mal einige Monate in der Mangel hatten. Die Verarbeitung ist aber sauber, die Konstruktion robust, also hegen wir da einige Hoffnung. Mit an Bord sind ein Lendenpolster und ein Kopfpolster, die wie meist üblich per Gurt am Stuhl befestigt werden können. Auch die beiden sind recht angenehm, da nicht zu hart, aber dennoch hinreichend stützend. Ich bin eher kein Freund von Kopfpolstern, da die meist zu unbequem sind, aber in diesem Fall komme ich damit bestens klar.

Auch die Form von Sitz und Lehne ist angenehm, mit einer kleinen Einschränkung. Mir persönlich ist die Wölbung im Schulterbereich etwas zu ausgeprägt. Ich hatte immer das Gefühl, dass meine Schultern ein wenig zu sehr nach vorn gedrückt werden. Das muss aber nicht bei jedem zutreffen, der Körperbau ist halt bei jedem etwas anders. Menschen mit breiteren Schultern sollten dies allerdings im Hinterkopf behalten. Insgesamt liefert der Arozzi Vernazza ein sehr ordentliches „Sitzerlebnis“, angemessen für die Preisklasse, wenn auch nicht herausragend. Auf jeden Fall aber auch für lange Sessions geeignet – dank der bequemen Polsterung und der insgesamt guten Stützwirkung.

Kommentarezum Artikel