Länderauswahl:
Du wurdest von unserer Mobile-Seite hierher weitergeleitet.

Test - Atlas Fallen : Test: Im Sandkasten mit monströsen Bossen

  • PC
  • PS5
  • XSX
Von  |  |  | Kommentieren
Greift zu, wenn...

… ihr Lust auf ein Semi-Open-World-Rollenspiel mit origineller Spielwelt sowie knackigen Gegnern habt und euch nicht an ein paar Holprigkeiten stört.

Spart es euch, wenn...

… ihr wenig Bock auf harte Kämpfe oder dezent anstrengende Sprungpassagen habt. Von beidem gibt es reichlich.

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Originelles, aber etwas sperriges Action-RPG mit knackigen Kämpfen

Nach Lords of the Fallen und The Surge bleibt Deck 13 aus Frankfurt dem Action-RPG-Genre treu und präsentiert uns eine originell und durchaus abwechslungsreich gestaltete Wüstenwelt, in der es heftig zur Sache geht. Das Thema „Sand“ fließt dabei in nahezu alle Spielelemente ein und verpasst dem Spiel eine gewisse Einzigartigkeit. Und keine Sorge, Atlas besteht nicht nur aus Wüste, es gibt auch andere, ansprechend und abwechslungsreich gestaltete Areale. Die Story mit reichlich Haupt- und Nebenquests geht in Ordnung, bis auf die arg steife Inszenierung, vor allem bei den Dialogsequenzen.

Bei den Kämpfen setzt Deck 13 eher auf monströse, hübsch gestaltete, harte Brocken, statt euch ganze Gegnermassen entgegenzuwerfen. Dementsprechend knackig sind vor allem die Bossfights gegen wahre Titanen mit mehreren Trefferzonen und bösen Skills. Das durchaus komplexe und anspruchsvolle Kampfsystem ist zwar von Grund auf spaßig, lässt aber keinen wirklichen Flow aufkommen. Die Aktivierung der Angriffe und Manöver fühlt sich leicht verzögert an, das Umschalten von Gegnern und Trefferzonen ist nahezu Glückssache. Trotz Hinweisen und Anzeigen verliert man zudem nicht selten den Überblick, was schnell tödlich enden kann. Vor allem die Kämpfe gegen fliegende Gegner sind eher anstrengend als spaßig.

Warum Deck 13 zudem in einem Action-RPG in hohem Ausmaß auf Sprung- und Laufpassagen mit zeitlichen Limits gesetzt hat, mag sich mir nicht erschließen. Mal ist okay, aber aufgrund der nicht gerade präzisen Steuerung sind diese Abschnitte eher mühsam als unterhaltsam, zumal die Zeitlimits für verschwindende Plattformen oder richtungsweisende Energiestrahlen sehr knapp bemessen sind. Wirklich zeitgemäß sind solche Nervtötmechanismen meiner Meinung nach nicht mehr, zumal nicht jeder für so etwas geschaffen ist.

Das Positive überwiegt aber in Summe und ich hatte meinen Spaß am Spiel. Vor allem die Spielwelt, die Thematik und das Gegnerdesign haben es mir angetan. In gewisser Weise fühlt sich Atlas Fallen frisch an, auch wenn es bei der Inszenierung und bei einigen Gameplay-Elementen dann doch wieder altbacken daher kommt. Alles in allem ist Atlas Fallen nicht der erhoffte Sleeper-Hit, aber zumindest ein unterhaltsamer Titel für geduldige Spieler, die eine Herausforderung nicht scheuen. Rechnet man dann noch hinzu, dass es eben kein Zig-Hundert-Millionen-Dollar-Titel ist, sondern eine einheimische Produktion mit (vermutlich) moderatem Budget, kann Deck 13 eigentlich zufrieden sein. Bleibt nur die Frage, ob sich Atlas Fallen im Baldur’s-Gate- und Starfield-Sommer ausreichend durchsetzen kann.

Überblick

Pro

  • knackiger Schwierigkeitsgrad
  • originelle Spielwelt
  • Sandsurfen als Fortbewegung
  • imposante, teils riesige Bossgegner
  • eher wenige, dafür anspruchsvolle Gegner
  • originelles Gegnerdesign
  • brauchbare Story
  • solide Vertonung
  • umfangreiches und recht originelles Skill- und Perksystem
  • viele Haupt- und Nebenquests sowie Nebenaufgaben

Contra

  • Steuerung könnte präziser sein
  • Angriffe nicht sonderlich responsiv
  • Kämpfe gegen fliegende Gegner sind teilweise eine Qual
  • mühsames Aufschalten auf Gegner oder Trefferzonen
  • teilweise einiges an Pop-ups in den Umgebungen (Konsole)
  • altbackene Inszenierung
  • nervige Trial&Error-Passagen

Kommentarezum Artikel