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Preview - Cyberpunk 2077 : Hands-on in Night City

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Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Die Chance auf etwas Großartiges

Im Grunde bin ich ganz froh, dass sich CD Projekt RED noch etwas mehr Zeit nimmt, Cyberpunk 2077 den letzten Schliff zu geben. So beeindruckend der erste Ausflug nach Night City auch war, es gibt immer noch einiges zu tun. So könnte das Interface, allem voran das Inventar, noch mehr Übersicht und Nutzerfreundlichkeit vertragen, das Fahrverhalten der Autos ist nicht wirklich prickelnd, Clipping und Fehler bei der Ragdoll-Physik sind noch reichlich vorhanden. Das ist aber alles schaffbar in den verbleibenden fünf Monaten bis zum Release, mal ganz abgesehen davon, dass CD Projekt RED dafür bekannt ist, den eigenen Spielen im Notfall auch nach Veröffentlichung noch viel Liebe zukommen zu lassen.

Es wäre auch schade, wenn das insgesamt großartige und immens vielversprechende Spielerlebnis der ersten Stunden durch unnötige Patzer verschandelt würde. Denn eins steht jetzt schon fest: Cyberpunk 2077 ist im Kern ein verdammt gutes Rollenspiel. Wir entdecken das starke Missionsdesign mit hervorragend in Szene gesetzten Dialogen und vielen moralischen Schattierungen, wie wir es von The Witcher 3 gewohnt sind. Wir verspüren diese immense Handlungsfreiheit, die uns unzählige Mittel und Wege gibt, diese Missionen kreativ zu absolvieren. Wir begegnen Charakteren, die uns zweifellos im Gedächtnis bleiben werden. Wir bewundern eine ungemein authentisch wirkende, detailverliebte Spielwelt.

Trotz der Shooter-Action, die überraschend rund und wuchtig umgesetzt wird, ist und bleibt Cyberpunk 2077 ein waschechtes und vielschichtiges Rollenspiel mit enorm umfangreicher Charakterentwicklung, mit Skills, mit Individualisierung und mit unzähligen Items. Und mit der Freiheit, V so wachsen zu lassen, wie wir es gern möchten – sei es zur Kampfmaschine, zum Stealth-Agenten oder zum meisterhaften Hacker, mit allen Nuancen dazwischen. Schön ist auch, dass wir in den vier Stunden nie das Gefühl hatten, von Aufgaben überrollt zu werden. CD Projekt RED hat anscheinend aus The Witcher 3 gelernt und es vermieden, die Spielwelt im Stile eines Assassin's Creed: Odyssey unnötig vollzustopfen, sondern sie lieber mit sinnvollen Inhalten gefüllt.

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Natürlich bleiben nach vier Stunden noch viele Fragen offen. Welche Auswirkungen werden unsere Handlungen und Entscheidungen tatsächlich auf den Spielverlauf haben? Schafft CD Projekt RED es, diese vielen Freiheiten stringent umzusetzen, ohne sich zu verzetteln? Werden sich die vielen interessanten Spielmöglichkeiten zu schnell abnutzen oder bleiben sie bis zum Ende frisch? Schaffen die Entwickler es, die verschiedenen Spielstile gleichermaßen unterhaltsam umzusetzen oder ballern sich die Spieler am Ende doch nur im Shooter-Stil durch Night City? Falls ja, kann Cyberpunk 2077 eins der besten Action-Rollenspiele aller Zeiten werden. Ich freue mich auf meine neue Heimat Night City.

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