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Test - Dragon Quest Builders : Dragon Quest trifft auf Minecraft

  • PS4
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Wenn ihr mal nicht gerade am Aufbau eurer Villa arbeitet, erledigt ihr verschiedene Aufgaben für die Stadtbewohner. Dabei müsst ihr ihnen entweder bestimmte Gegenstände herstellen und Räume bauen oder außerhalb der Stadt auf Abenteuer gehen. Dort trefft ihr auf allerlei bekannte Monster der Serie, die ihr im erwartungsgemäß simplen Kampfsystem verdrescht. Ihr könnt entweder normal zuschlagen oder die vorher genannte Spezialfähigkeit verwenden, um mehr Schaden anzurichten. Taktische Kämpfe solltet ihr also nicht erwarten.

Ab und zu erhaltet ihr auch Quests, in denen ihr eure Stadt gegen Monsterwellen verteidigen müsst. Diese werden natürlich im Verlauf des Spielfortschritts immer schwieriger und umfangreicher. Das Gemeine hierbei: Monster können eure Gebäude zerstören, wenn sie nicht ausreichend gesichert sind. Dadurch verliert ihr zwar Punkte, aber glücklicherweise kann das Level eurer Basis nicht sinken. So müsst ihr euch nach einem schweren Angriff nur ein wenig Zeit nehmen, um die zerstörten Teile wieder aufzubauen.

Der Hauptcharakter kann entgegen den typischen RPG-Regeln nicht aufleveln. Statt Erfahrungspunkten erhaltet ihr Lebenssamen, die eure Lebenspunkte erhöhen. Euer Schaden und eure Verteidigung sind ganz von eurer Ausrüstung abhängig. Je weiter ihr also voranschreitet, umso mehr und umso bessere Ausrüstung steht euch zur Verfügung. Die Welten, die ihr erkundet, sind allerdings nicht wie in anderen Sandbox-Spielen vollständig zufällig generiert. Nur kleine Teile der Karte, meistens die Areale zwischen den wichtigen Ortschaften, werden ausgewürfelt. Alles andere befindet sich immer am gleichen Platz.

Habt ihr dann alle Quests erledigt, müsst ihr euch einem Boss stellen. Die Bosskämpfe sind im Gegensatz zu den normalen Kämpfen auf der Oberwelt durchaus interessant gestaltet. Jeder Boss hat bestimmte Schwachstellen, die ihr mit zuvor von euch gebauten Objekten ausnutzen müsst, um ihn überhaupt angreifbar zu machen. Diese Kämpfe sind zwar nicht sonderlich schwer, werden aber durch die taktischere Herangehensweise interessanter.

Kreative Freiheit

Nach Abschluss des ersten Kapitels steht euch Terra Incognita offen – der Free-Build-Modus des Spiels. Hier könnt ihr nach Herzenslust neue Gebäude und kleine Städtchen bauen. Je nach Fortschritt in der Haupt-Story stehen euch auch in Terra Incognita neue Areale offen, in denen ihr die Ressourcen aus dem jeweils freigeschalteten Kapiteln erhaltet. Hier kommt dann die Online-Komponente zum Tragen: Ihr könnt eure Kreationen mithilfe eines Bescherungssteins hochladen und für andere Spieler freigeben. Mit einem Beschwörungsstein ruft ihr dann die Kreationen anderer Spieler zufällig ab oder ladet sie mithilfe eines Codes gezielt herunter.

Wenn ihr auf der Insel lange genug aktiv seid, werden euch potenzielle Bewohner besuchen, die ihr entweder fix als Favoriten aktiv haltet oder zufällig durchwechselt. Sie helfen euch dann bei Ausflügen zu den benachbarten Inseln im Kampf. Früher oder später werdet ihr dann Tickets finden, die ihr nutzen könnt, um euch Gegnerwellen zu stellen und seltene Materialien zu erhalten.

Der freie Modus ist sicherlich nett für Spieler, die sich kreativ austoben möchten, allerdings ist man schon mit dem Story-Modus gut und gerne 50 Stunden beschäftigt, vor allem wenn man sich an die optionalen Herausforderungen wagt und jeden Winkel der Inseln erkundet. Schade nur, dass es keinen Koopmodus gibt. Gemeinsam an Städten zu bauen und Quests zu erfüllen, würde den Spielspaß ungemein steigern. Aber technisch gibt es nichts zu meckern. Das Spiel läuft, zumindest auf der PlayStation 4, konstant mit 60 fps und setzt zwar keine Maßstäbe im grafischen Bereich, punktet aber mit dem serientypisch ansehnlichen Charakter- und Umgebungsdesign.

Greift zu, wenn...

… ihr euch in der Welt von Dragon Quest kreativ austoben und auf simple Abenteuer gehen möchtet.

Spart es euch, wenn...

… ihr ein taktisches oder anspruchsvolles Action-RPG erwartet.

Fazit

Dennis Kröner - Portraitvon Dennis Kröner
Ein spaßiges Experiment

So richtig wollte ich zunächst ja nicht glauben, dass Dragon Quest und Minecraft zusammenpassen. Ich bin ein großer Fan der Hauptserie und hatte auch Spaß mit den etwas experimentelleren Spin-offs wie Dragon Quest Swords, aber ich konnte mir nicht vorstellen, wie das sehr LEGO-mäßige Sandbox-Gameplay zu einer typisch japanischen Rollenspielserie passen soll. Glücklicherweise hat es Square Enix in Dragon Quest Builders geschafft, sowohl eine schöne, kurzweilige Geschichte zu erzählen als auch das Ausleben der eigenen Kreativität zu ermöglichen.

Auch wenn man am Ende eines Kapitels keinen Grund hat, seine Stadt noch weiter auszubauen, wollte ich doch nach jedem Kapitel meine frisch gerettete Insel erst verlassen, als jedes Blöckchen an seinem perfekten Platz war. Das Kampfsystem ist nicht sonderlich befriedigend und nur Mittel zum Zweck, dafür haben allerdings die Bosskämpfe durch ihren taktischeren Ansatz Spaß gemacht. Ein Koopmodus wäre aber schön gewesen. Ich hätte liebend gern zusammen mit einem Freund an meiner Stadt gebaut oder Monster verprügelt. Vielleicht ja beim nächsten Mal, falls irgendwann ein Dragon Quest Builders 2 erscheinen sollte.

Überblick

Pro

  • sehr ordentlicher Umfang
  • witzige Charaktere
  • angenehmes Bauen durch sinnvolle Controller-Shortcuts
  • interessante Bosskämpfe
  • viele optionale Inhalte in den Story-Kapiteln
  • umfangreicher Free-Build-Modus
  • konstante 60 fps (auf PS 4)

Contra

  • furchtbare Kamera in Innenräumen
  • sehr simples Kampfsystem
  • kein Koopmodus
  • schöne, aber sehr wenige Lieder

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