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Test - FIFA 21 : Test, Teil 2: Karriere und FIFA Ultimate Team

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Wir fangen mit der Karriere an: Diese bekam im Vergleich zum Vorjahr einige Verbesserungen und Ergänzungen verpasst, die den gesamten Ablauf etwas dynamischer und kontrollierbarer machen sollen. Dabei spielen auch die realen Entwicklungen im Fußball eine Rolle, insbesondere auf dem Transfermarkt.

Erneut habt ihr die Wahl zwischen einer Laufbahn als Manager oder Spieler. Während die Spielerkarriere wie im Vorgänger aufgebaut ist, habt ihr als Coach einer Mannschaft neue Möglichkeiten. Diesmal legt ihr selbst fest, wie häufig das Training stattfindet und wann Pausen gemacht werden sollen.

>> Unser Test zu FIFA 21: Gameplay und VOLTA Football

Absolvieren eure Spieler Übungseinheiten, könnt ihr diese simulieren lassen oder selbst spielen – von Abwehrsituationen bis zum Torschuss reicht das Angebot. Damit steigert ihr die Bissigkeit, die jeden trainierten Akteur mit verbesserten Werten ins nächste Spiel gehen lässt. Auf der anderen Seite verringert jedes Training die Fitness der beteiligten Spieler, so dass ihr die Balance zwischen Vollgas und Entspannung finden müsst. Wenn das gelingt, könnt ihr am Spieltag eine ebenso fitte wie schlagkräftige Truppe auf den Platz schicken.

Umschulungsmaßnahmen

Ebenfalls frisch hinzugekommen ist der Positionswechsel. Habt ihr etwa einen jungen, treffsicheren Mittelfeldspieler in euren Reihen, könnt ihr ihn zum Angreifer umschulen. Am anderen Ende lassen sich alternde Flügelflitzer nach hinten ziehen, um beispielsweise als Außenverteidiger auszuhelfen. Die erforderlichen Werte werden an die neue Position angepasst und entsprechend trainiert. Während in die Jahre gekommene Profis keine großen Sprünge mehr machen, können Jungspunde in ihrer neuen Rolle aufgehen und ein echter Gewinn für euch sein. Das erlaubt innerhalb der eigenen Mannschaft mehr Flexibilität, ohne gleich für teures Geld auf dem Transfermarkt einkaufen zu müssen.

Muss es aber doch ein ganz frischer Mann sein, geht es an den Verhandlungstisch. Zunächst einigt ihr euch mit dem anderen Verein, danach wollen Spieler und Berater überzeugt werden. Seid ihr etwas knapp bei Kasse, könnt ihr auch über eine Leihe mit anschließender Kaufoption verhandeln – das ist im realen Fußballgeschäft mittlerweile ganz normal.

Eine weitere Änderung betrifft die Simulation der Spiele. Ihr könnt eine Partie wie gehabt automatisch ablaufen lassen. Allerdings dürft ihr nun jederzeit auf Knopfdruck aktiv ins Spiel eingreifen, um beispielsweise eine Rückstand zu drehen. Danach könnt ihr auf Wunsch in die Sim-Ansicht zurückkehren. Auch danach könnt ihr jederzeit zwischen aktiver und passiver Teilnahme wechseln.

Gemeinsam kicken

Das ebenso beliebte wie umstrittene FIFA Ultimate Team darf natürlich auch in FIFA 21 nicht fehlen. Erneut lassen Squad Battles, Division Rivals, FUT Draft, Squad Building Challenges und Freundschaftsspiele nach verschiedenen Hausregeln einen Abend oder ganzen Tag schnell vergehen. Die Saisons stellen euch dabei wieder vielfältige Aufgaben, für die es Erfahrungspunkte und regelmäßige Belohnungen wie Münzen oder Packs gibt. Darunter fallen auch Deko-Objekte für euer neues Stadion: Verziert die Stätte für eure Heimspiele mit allerlei Choreos, Tormelodien, Trophäen und mehr.

Ebenfalls frisch hinzugekommen ist ein Koop-Modus für die Squad Battles, Division Rivals und Freundschaftsspiele. Eine Lobby ist flugs erstellt, danach unterstützt der Partner euer Team. Das Zusammenspiel klappte bei uns reibungslos und ähnelte einem Offline-Match auf der heimischen Couch. Schade ist jedoch, dass ihr kooperativ nicht alle der gestellten Saison-Herausforderungen erledigen könnt. Während euch einige angerechnet werden, müsst ihr andere zwangsläufig solo machen. Darunter fallen unter anderem die Anzahl gespielter Squad Battles und die erzielten Tore.

FIFA 21 - FUT 21 Trailer

Natürlich spielt der Modus FIFA Ultimate Team auch in FIFA 21 wieder eine wichtige Rolle. Der offizielle Trailer zeigt, was euch diesmal erwartet.

Glück oder Geld?

Spielerisch ist FIFA Ultimate Team eine sehr spezielle Angelegenheit. Während ihr auf Profi selbst mit einer mäßigen Truppe viele Gegner zerlegt, mutiert der Ablauf ab der Stufe Weltklasse teils zur Farce. Eure Gegner bringen die irrsinnigsten Zuspiele an den Mann, sind trotz ähnlicher Werte schneller und gewinnen fast jeden Zweikampf. Eure Leute wiederum kicken simpelste Pässe ins Leere, brauchen eine gefühlte Minute für einen Torschuss und reagieren auf manuelles Umschalten mit der Geschwindigkeit einer Weinbergschnecke.

Besetzt euer Kontrahent gleich mehrere Positionen mit Weltklassespielern, können solche Partien zur reinen Nervenprobe werden. Wenn Kaliber wie Salah und Mané über die Flügel rauschen, habt ihr nur mit einer Handvoll Verteidigern eine Chance, sie zu stoppen. Passend dazu haut die CPU liebend gerne 50-Meter-Steilpässe in die Spitze: Die schnellen Kollegen erlaufen solche Bälle quasi auf einem Bein, während eure aufgerückte Defensive nicht mal mit dem Auto hinterher käme. Dieses Muster erlebten wir während des Tests in fast jeder Squad-Battles-Partie, unabhängig von der eingestellten Taktik oder dem Schwierigkeitsgrad.

Die Botschaft, die FIFA 21 mit all dem sendet, ist erneut sonnenklar: Kauf dir bessere Spieler, dann läuft es rund. Grundsätzlich könnt ihr euch die dafür notwendigen Münzen erspielen und die gewünschten Akteure über den Transfermarkt verpflichten. Das ist aber reine Theorie, denn aufgrund der geringen Spielbelohnungen und absurden Summen für Top-Leute dauert das ungefähr eine Ewigkeit.

Der schnellste Weg führt wie gehabt über das eigene Konto. Dabei hängt alles vom Faktor Glück ab: Bei den aktuell besten Packs (Stand: 12.10., 11.30 Uhr) besteht eine Wahrscheinlichkeit von mickrigen 5,9 Prozent, einen Fußballer mit einer Gesamtwertung ab 85 zu bekommen. Dass diese Rechnung einzig und allein für EA aufgeht, muss man eigentlich nicht erwähnen.

Ist FUT also Pay-to-Win? In gewisser Weise ja. Wollt ihr die höchsten Schwierigkeitsgrade angehen oder im Online-Wettbewerb Division Rivals in höhere Sphären vorstoßen, wird der Modus zwangsläufig zum Groschengrab. Ohne Spieler, die schnell laufen, toll dribbeln und aus jeder Lage Tore schießen können, schrumpfen eure Erfolgschancen auf ein Minimum zusammen. Und selbst wenn ihr euch eine Supertruppe zusammengekauft habt, braucht ihr natürlich auch das nötige Können am Pad. Fehlt euch die Zeit, jeden Tag zehn Stunden FUT zu zocken und jeden Trick auswendig zu lernen, dann lasst eure Kohle erst recht auf der Bank.

Spielt besser rein zum Spaß und investiert eure hart verdienten Münzen sinnvoll auf dem Transfermarkt. Auf diese Weise bastelt ihr euch in überschaubarer Zeit ein ordentliches Team für den Alltagsgebrauch zusammen. Schraubt dazu den Schwierigkeitsgrad auf ein Niveau, das zu euren Fähigkeiten, eurer Teamstärke und eurem Nervenkostüm passt, und verbringt eine gute Zeit. Zwischendurch erhaltet ihr dank erfüllter Saison-Herausforderungen regelmäßig kostenlose Packs und flippt vor Freude aus, wenn darin tatsächlich mal ein toller Spieler steckt. So bleibt das FIFA Ultimate Team weitgehend stressfrei und vor allem kooperativ eine echt spaßige Sache.

Und sonst?

Die alten Bekannten Saisons, Koop-Saisons und Pro Clubs gehören ebenfalls wieder zum üppigen Umfang von FIFA 21. Für den schnellen Fußballsnack bieten sich Freundschaftsspiele nach den bekannten Hausregeln oder im VOLTA-Stil an, bei denen ihr natürlich auf sämtliche Ligen und Teams zurückgreifen könnt. Auch diverse Nationalmannschaften der Frauen führt ihr in Einzelspielen oder im Rahmen eines Turniers auf den Rasen.

Praktisch keine Veränderungen gibt es auch bei Grafik und Präsentation. Alles sieht ganz ordentlich aus, könnte abgesehen von einigen neuen Animationen aber direkt aus dem Vorjahr stammen. Eine Besserung gibt es bei den Spielergesichtern, denn die meisten Profis aus den Top-Ligen besitzen tatsächlich einen Wiedererkennungswert. Einige merkwürdige Aussetzer gibt es aber nach wie vor: Der Stammtorwart des FC Barcelona teilt mit dem realen Marc-André ter Stegen nur die Haarfarbe und einige Spieler des durchaus bekannten AC Mailand scheinen direkt aus dem Editor zu kommen.

Apropos Italien: Hier offenbart das ansonsten lizenzverwöhnte FIFA 21 ein paar Schwächen. Genau wie im Vorjahr sucht man Juventus Turin vergeblich, da der Verein eine exklusive Partnerschaft mit Konamis PES-Reihe eingegangen ist. Stattdessen treten Ronaldo, Dybala und Kollegen wieder als Piemonte Calcio an. Aus dem gleichen Grund müsst ihr auf die AS Roma verzichten: Der Club spielt ebenso wie Juve unter falschem Namen und mit Fantasie-Bekleidung. Dazu fehlen die realen Trikots und Logos der kleineren Clubs Spezia Calcio und FC Crotone.

Ersatzlos gestrichen wurde übrigens der spielinterne Katalog. In den vergangenen Jahren konntet ihr darin unter anderem neue Fußbälle und Schuhmodelle, aber auch zusätzliche Spiele in den Saisons oder ein verbessertes Training aktivieren, um euren Fußballer in der Karriere ein wenig schneller zu entwickeln. 

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