Länderauswahl:
Du wurdest von unserer Mobile-Seite hierher weitergeleitet.

Special - Final Fantasy VI Remake : Noch immer ein Klassiker

  • Mob
Von  |  | Kommentieren

Final Fantasy VI. Für viele Fans ist das der Heilige Gral der japanischen Rollenspielserie. 20 Jahre nach der Veröffentlichung des Originals für das SNES spült Square Enix eine grafisch überarbeitete Version des Kultklassikers in die iOS- und Android-App-Stores. Was kann die Neuauflage für die Hosentasche? Wir haben den Touchscreen getätschelt und verraten euch, wo die Unterschiede zur Konsolenfassung liegen – und ob sich der Ausflug auf mobilen Geräten lohnt.

Square Enix hat Erfahrung mit mobilen Neuauflagen älterer Final-Fantasy-Teile – in den letzten Jahren verpassten die Japaner den ersten fünf Serienablegern eine Frischzellenkur. Daher braucht es weder eine Glaskugel noch einen Besuch beim Wahrsager: Dass auch Final Fantasy VI früher oder später auf mobilen Geräten einschlägt, war nur eine Frage der Zeit. Nun ist die Umsetzung für iOS und Android in den einschlägigen App Stores gelandet – und schon der erste Blick auf die Neuinterpretation für Smartphone und Tablets lässt Fans des Originals den Atem stocken.

Ein kurzer Schock zu Beginn

Der Grund für die Empörung: der überarbeitete Grafikstil. Während ihr im Original kleine Pixelfigürchen über große Pixellandschaften gescheucht habt, bekommt ihr in der mobilen Variante komplett neu gestaltete Charaktermodelle und glattgebügelte Landschaften zu Gesicht. Dabei hat mit Kazuko Shibuya ein langjähriger Designer der Serie die Hauptcharaktere skizziert und den gesamten Prozess der grafischen Überarbeitung persönlich überwacht. Trotzdem wirkt das Resultat halbherzig: Die gezeichneten Figuren fallen komplett aus dem Rahmen und lassen den Charme der frühen 90er-Jahre vermissen.

Es hat den Anschein, dass sich die Grafiker beim visuellen Stil nicht zwischen der alten Optik und einem Frischanstrich entscheiden konnten. So guckt ihr etwa in Städten und Dungeons auf die gewohnten Pixelhintergründe, die für die mobile Version lediglich in einigen Nuancen angepasst wurden. Auf der Weltkarte sowie im Kampfbildschirm wundert ihr euch dagegen plötzlich über realistisch gezeichnete Schauplätze, die der Wallpaper-Sammlung von Windows entsprungen sein könnten. Ein krasser Stilbruch, zumal einige Umgebungsobjekte im merkwürdigen Pseudo-3-D-Stil aus dem Geschehen ragen.

Immer noch ein Klassiker

Dessen ungeachtet steckt in der Neuauflage alles, was sich Puristen wünschen: zufallsbasierte Kämpfe mit Zaubern und dicken Bossgegnern, geheimnisvolle Dungeons, eine komplexe und fantastisch erzählte Geschichte sowie eine wunderschöne musikalische Untermalung. Habt ihr den anfänglichen Grafikschock überwunden und lauscht den zauberhaften Klängen Nobuo Uematsus, seid ihr sofort wieder im Final-Fantasy-Fieber. Glücklicherweise steht der Touchscreen dem Entdeckerdrang nicht im Weg. Das gesamte Spiel wurde tadellos an den berührungsempfindlichen Bildschirm angepasst. Eure Helden navigiert ihr mit dem virtuellen Steuerkreuz in acht Richtungen und im Kampf gebt ihr Befehle per einfachem Fingertipp. Simpler geht es nicht.

Final Fantasy VI - Android Launch Trailer
Final Fantasy VI ist ab sofort auch für Android-Geräte verfügbar.

Einwandfrei an Touchscreens angepasst

Apropos Kämpfe: Die serientypischen Aktionsleisten fielen der Schere zum Opfer. Stattdessen besitzt jeder Krieger eine eigene Karteikarte, die langsam vom unteren Bildschirmrand nach oben wandert. Sobald die Karte komplett ausgefahren ist, ist die jeweilige Figur einsatzbereit. Habt ihr keine Lust, euch durch die ständigen Zufallsscharmützel zu knüppeln, aktiviert ihr einfach die Vorspulfunktion. Daraufhin agiert euer Team automatisch – aber nicht unbedingt sehr clever.

Aufgrund der fehlenden Tasten findet ihr sämtliche Bedienelemente auf dem Bildschirm. Auf diese Weise gelangt ihr jederzeit ins Hauptmenü oder in die Gruppenübersicht. Warum aber ununterbrochen ein schwarzer Balken mit Akkuanzeige und Uhrzeit über dem Geschehen prangt, ist uns ein Rätsel, zumal derlei Informationen unter iOS ohnehin nur einen Fingerwisch entfernt sind. Dafür dürft ihr euch über eine iCloud-Anbindung freuen – eine Seltenheit bei iOS-Spielen. Zu Hause auf dem iPad einen Boss niederstrecken und unterwegs auf dem iPhone den Dungeon erkunden? Kein Problem. Zum Komfort trägt auch die Schnellspeicherfunktion bei.

Mit 14,49 Euro findet sich Final Fantasy VI im Segment der teuren Premium-Apps wieder, doch die Investition lohnt sich. Wer das Original für SNES oder die spätere PlayStation-Portierung nicht sein Eigen nennt, wird sich über die mobile Umsetzung freuen. Zumindest wenn ihr über die grafischen Änderungen hinwegsehen könnt.

Kommentarezum Artikel