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Test - Genesis Rising: The Universal Crusade : Blut saugende Raumschiffe im Gefecht

  • PC
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Mist! Wo war noch mal schnell der Knopf für die Killerkanone?

Hier offenbart sich denn auch eine der fatalen Schwächen des Spiels. Wollt ihr nämlich eine der starken Spezialwaffen im Kampf einsetzen, so müsst ihr erst die Leertaste drücken, dann auf das über dem Schiff eingeblendete Symbol klicken und dann zielen und feuern. Das mag bei ein oder zwei Schiffen noch angehen – wenn ihr schnell genug seid. Ist eure Flotte – und die eurer Gegner – aber größer, ist es ein Ding der Unmöglichkeit, sich um alle Schiffe zu kümmern. Eine Automatisierungsfunktion sucht ihr vergeblich. Auch eine Pausenfunktion oder zumindest eine Anpassung der Spielgeschwindigkeit ist nicht implementiert. Während das Spiel beim Manövrieren recht zäh abläuft, arten die Kämpfe schnell in Hektik und wildes Mausgeklicke aus. Zumal ihr nur manövrieren oder feuern könnt. Das nimmt dem Spiel einiges an taktischen Möglichkeiten.

Das nächste große Manko ergibt sich, wenn euer Mutterschiff dann aus dem eben genannten oder anderen Gründen zerstört werden sollte. Dann heißt es "Game over". Kann ja vorkommen und ist auch nicht so schlimm. Fatal ist allerdings, dass es keine freie Speicherfunktion innerhalb der Missionen gibt. Nur zwischen den Missionen wird gespeichert. Bei den langen Missionen, deren Schwierigkeitsgrad zum Ende hin ansteigt, kann es extrem frustrierend sein, wenn ihr gegen Ende das Zeitliche segnet und dann die komplette Mission noch einmal von vorne beginnen müsst. So eine Motivationsbremse muss doch nun wirklich nicht sein!

Nachwachsende Waffen im 2D-Universum

Grafisch ist 'Genesis Rising: The Universal Crusade' recht zwiegespalten. Die Schiffe sehen in ihrer H.R.Giger-Optik total klasse aus. Und wenn dann nach einer zusätzlichen Gen-Installation eine neue Waffe aus dem Schiff wächst, ist das echt abgefahren. Auch die Effekte und vor allem die Explosionen sind beeindruckend in Szene gesetzt, wenn auch so manches Mal ein klein wenig übertrieben. Grottig hingegen sind die Zwischensequenzen gestaltet. Klobig, hölzern animiert und vor allem schrecklich synchronisiert (war auch im englischen Original schon furchtbar). Der Sound ist Mittelmaß. Das Interface ist eher pragmatisch als schön, aber im Großen und Ganzen solide und übersichtlich. Nur der Nutzen der Mini-Map mag sich nicht so recht erschließen. Den Platz hätte man sich sparen können.

Der Weltraum sieht gut aus und hat manchmal mehr Tiefe, als euch lieb ist. Nämlich dann, wenn ihr von hier nach dort fliegen wollt und die subjektive Nähe sich als objektive Ferne entpuppt und ihr minutenlang unterwegs seid. Interessanterweise bewegt ihr euch auch tatsächlich nur in den Tiefen des Raums. 3D ist nicht. Das heißt, ihr könnt feindliche Schiffe nicht über- oder unterfliegen. Aber mal ehrlich: das Manövrieren ist auch so schon kompliziert genug, da könnt ihr auch getrost auf eine weitere Dimension verzichten. Die Kampagne hat einen recht guten Umfang, wenn ihr denn willens seid trotz der Mankos bis zum Ende zu Spielen. Für frustrierte Solo-Spieler gibt es natürlich noch den Multiplayer-Part im LAN oder über Internet, aber auch dort kommen natürlich die vielen Fehler und Einschränkungen zum Tragen.

Fazit

Stephan Fassmer - Portraitvon Stephan Fassmer
Da hat sich 'Genesis Rising: The Universal Crusade' wohl selbst ein Loch in den organischen Raumschiffrumpf geschossen. Eine solide, wenn auch etwas wirre Story, ein wirklich originelles Schiffsdesign und das tolle Aussehen der Schiffe und der Effekte: Das sind Zutaten für ein wirklich gutes Spiel. Schade nur, wenn der Rest dann an fatalen Fehlern krankt. Eine kaum zu handhabende Kampfsteuerung, eine völlig unausgewogene Spielgeschwindigkeit und keine Speichermöglichkeit. Das ist so, als würde man einen Kuchen aus Zucker, Eiern und Rosinen backen und das Mehl und die Hefe vergessen. Das kann einfach nicht aufgehen. Wer nicht gerade eine sehr hohe Frustrationsschwelle hat, wird wohl ganz schnell das Handtuch schmeißen. Am ehesten was für Spieler mit Nerven aus Stahl.

Überblick

Pro

  • interessante Schiffstechnik
  • schöne Grafik

Contra

  • keine Spieltempo- oder Pausenfunktion
  • schwierige Kampfsteuerung
  • kein freies Speichern

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