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Test - Gran Turismo 4 Proloque : Lohnt sicht der Kauf?

  • PS2
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Alle Zeit der Welt
Zugegebenermaßen muss man jedoch erwähnen, dass Gegner in 'Prologue' von Haus aus eine Seltenheit sind. Sieht man von den Aufhol-Aufgaben in der Fahrschule ab, könnt ihr gerade einmal auf drei der fünf im Spiel enthaltenen Strecken gegen KI-Kontrahenten antreten. Und dies auch erst, nachdem ihr die Fahrschule erfolgreich beendet habt. Während ihr euch auf der New York-Strecke, auf dem Fuji Speedway und dem Tsukuba Circuit von der immer noch grenzdebilen Fahrweise der CPU-Recken überzeugen könnt, gilt es, auf den Grand Canyon-Strecken und in der verschlafenen, italienischen Kleinstadt Citta di Aria allein auf Bestzeitenjagd zu gehen.

Um dabei immer auf den richtigen fahrbaren Untersatz setzen zu können, stehen euch schon zu Beginn zwölf verschiedene Autos, wie beispielsweise der 'Mitsubishi Lancer Evolution IV Rally Car' von 1997, zur Verfügung. Die restlichen 48 Boliden gilt es in den Fahrschulprüfungen freizuspielen. Jede gemeisterte Aufgabe füllt eure Garage um ein weiteres Fahrzeug. Die Fahrzeugeinstellungen können dabei nicht verändert werden. Sieht man von der Bereifung und Getriebeart ab, fahrt ihr stets mit den Werkseinstellungen.

Damit macht man sich keine Freunde!
Während das Fehlen von Tuningmöglichkeiten vor allem den harten Kern der 'Gran Turismo'-Fans treffen wird, dürfte die nicht vorhandene Mehrspieler-Komponente auch Gelegenheitsstraßenrowdys aufschreien lassen. Weder der für den vierten Teil angekündigte Online-Modus, noch eine Splitscreen-Variante findet sich in 'Prologue' wieder, so dass die einzige Möglichkeit des zwischenmenschlichen Wettstreits auf das Erfahren neuer Bestzeiten beschränkt bleibt.

Immerhin sorgen freispielbare Bonusaufgaben in der Fahrschule sowie ein Zusatz-Video, welches längere Spielszenen aus dem finalen 'Gran Turismo 4' enthält, für ein Plus an Motivation und eine separate Bonus-DVD mit einem umfangreichen 'Making of' zur Spielserie relativiert ansatzweise den recht hohen Preis von 'Prologue'. Dennoch sei ausdrücklich erwähnt, dass Rennspiel-Profis schon nach knapp zwei bis drei Stunden alles in 'Prologue' gesehen und erspielt haben, sofern sie nicht darauf aus sind, jede Prüfung mit einer Gold-Bewertung zu beenden.

Glanzvolle Aussichten
Wie eingangs jedoch schon erwähnt, soll 'Prologue' weniger Einblick auf die spielerische Qualität von 'Gran Turismo 4' liefern, sondern vielmehr ein aktueller Status Quo der technischen Komponente sein, die sich wahrlich sehen lassen kann. Die Grafik punktet mit extrem detaillierten Texturen, wunderschönen Spieglungen und den mit Abstand hübschesten Wagenmodellen eines Videospiels. Wenn an euch in den abermals imposant geschnittenen Replays ein beinahe fotorealistischer Mazda MX-8 vorbeidüst, sind kleinere Grafikmängel wie teils heftiges Flimmern und gelegentliche Pop-Ups fast vergessen. Zumal 'Prologue' mit allerlei grafischen Spielereien daherkommt, welche das Szenario deutlich lebendiger erscheinen lassen als noch bei der Konkurrenz. Wenn Bitmap-Zuschauer in letzter Sekunde vor euch weghechten oder gigantische Leuchtreklamen die New York-Strecke erhellen, mag man ganz vergessen, dass man vor einer PlayStation 2 sitzt. Die Entwickler haben überdies versprochen, dass die Optik des endgültigen ’Gran Turismo 4’ im Vergleich zur ’Prologue’-Variante sogar noch verbessert wird. Einzig die stark vereinfachte Darstellung des Rückspiegels sowie das mangelnde Geschwindigkeitsgefühl in den nunmehr drei Fahrperspektiven trägt der alternden Hardware der Sony-Konsole Rechnung. Zwar vermittelt 'Prologue' ein ähnliches Geschwindigkeitsgefühl wie noch 'Gran Turismo 3', das Wahnsinnsfeeling von 200 Stundenkilometern, das beispielsweise 'Rallisport Challenge 2' rüberbringt, vermag der Polyphony-Titel nicht nachzustellen.

Dafür überzeugt der Motorensound einmal mehr restlos. Jeder Wagen brummt unterschiedlich und selbst akustischen Details wie dem Fahrtwind wurde Rechnung getragen. Die typischen 'Gran Turismo'-Jingels sorgen zudem dafür, dass sich Serienfans schon von Beginn an heimisch fühlen.

 

Fazit

von Sven Mittag
40 Euro für eine Demo? Ohne Zweifel, Sony lässt sich den kurzen Ausblick auf die Zukunft der 'Gran Turismo'-Reihe gut bezahlen. Angesichts von 60 (freispielbaren) Fahrzeugen, der für PlayStation 2-Verhältnisse hervorragenden Optik und den fünf abwechslungsreichen Kursen könnte man dies auch beinah verzeihen, wenn da nicht noch einige erhebliche Einschränkungen mit einhergehen würden. Ohne Zweispieler-Modus oder fordernden Einzelspielerpart ist die Luft für all jene, die mehr wollen als nur Bestzeiten erfahren, innerhalb weniger Stunden raus. Zudem fallen die serientypischen Probleme wie die unzureichende KI und das fehlende Schadensmodell nun noch stärker auf. Wer nicht fanatischer 'Gran Turismo'-Fan ist, kann sich den Kauf also ruhigen Gewissens sparen. 40 Euro sind hier zuviel.

Überblick

Pro

  • herausragend-realistisches Fahrverhalten
  • tolle Optik
  • wunderschöne Renn-Wiederholungen
  • Bonus-DVD

Contra

  • kein Mehrspieler-Modus
  • nur fünf Strecken
  • entsprechend schnell 'durchgespielt'
  • quasi nicht existente KI bei den Gegnern
  • fragwürdiges Strafmodell bei Crashs
  • heftiges Flimmern

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