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Preview - Knockout City : Fortnite trifft Dodgeball

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Velan Studios heißt der Entwickler hinter Knockout City. Zuletzt brachte das Team die Augmented-Reality-Raserei Mario Kart Live: Home Circuit heraus. Ihr neues Projekt, das über EA erscheint, geht jedoch in eine völlig andere Richtung. Diesmal stehen Dodgeball-Schlachten auf dem Programm, die in einer ausgeflippten Comicwelt stattfinden.

Zwei Teams treten in großen, frei begehbaren Gebieten gegeneinander an. Mit herumliegenden Bällen müssen die gegnerischen Spieler abgeworfen werden. Mit Springen, Rennen und einem Dash wird ausgewichen, alternativ versteckt man sich hinter einer Wand oder Ecke. Besser ist es aber, den Ball auf Tastendruck zu fangen, denn so lädt er sich auf und kann mit mehr Tempo zurückgeschleudert werden. Spezialwürfe erhöhen die Schwierigkeit, indem sie das Spielgerät einen Bogen fliegen oder von oben heranrauschen lassen. Ist gerade keine Kugel zur Hand, können sich die Mitspieler zusammenrollen und als Geschosse zweckentfremdet werden. 

Die Partien werden nach Punkten oder Abwürfen entschieden. Immer gleich ist dagegen, dass der Gewinn von zwei der drei Runden den Gesamtsieg bringt. Obendrauf gibt es Geld, Erfahrungspunkte und Stufenaufstiege, die neue Kleidungsstücke, Emotes und andere Extras freischalten. Weitere solcher Gegenstände können gegen Euro gekauft werden. Zum Glück ist alles rein kosmetischer Natur und damit völlig irrelevant für den Spielablauf. Auch Lootboxen mit Zufallsinhalten soll es in Knockout City nicht geben.

Die Vollversion wird zum Release am 21. Mai für eine gewisse Zeit kostenlos erhältlich sein. Später werden knapp 20 Euro fällig. Gespielt werden kann auf PS4, PS5, Xbox One, Xbox Series X|S, Switch und PC. PS5 und Xbox Series X|S werden eine höhere Auflösung und eine bessere Bildrate unterstützen. Cross Play und Cross Progression sind ebenfalls dabei, und zwar über alle Plattformen hinweg.

Fangen und Werfen

Vor dem Anspiel klärt uns Velan Studios über das Spiel und seine Entstehung auf. Das Fangen-und-Werfen-Prinzip von Knockout City brauchte rund 18 Monate, um zu reifen. Herausgekommen sei nun ein kompetitives, skillbasiertes und unterhaltsames Spiel, bei dem der Team-Gedanke an oberster Stelle stehe. Damit keinerlei Eingabeverzögerungen oder Verbindungsprobleme auftreten, nutzt man eine hauseigene, entsprechend optimierte Engine. Selbstverständlich sind für die Zukunft auch Seasons geplant, die regelmäßig neue Inhalte mit sich bringen sollen. Dazu gibt es massenhaft Outfits, Frisuren, Animationen und weitere Extras, mit denen die Spieler ihre Avatare ausstatten können.

Die Live-Präsentation, in der wir all diese Infos erhalten, wirkt wie die Abarbeitung einer Checkliste für trendige Multiplayer-Spiele mit Live-Service-Modell. Darauf steht wohl auch, auf eine Optik mit möglichst viel Fortnite-Flair zu setzen. Von den Farben über die Charaktere bis hin zur Spielwelt erinnert alles an Epics Battle-Royale-König. Detailliert oder einfallsreich ist der Stil nicht, aber für die angestrebte Zielgruppe vermutlich genau richtig. Nicht auf der Liste stehen dagegen Offline-Modi: Knockout City verfügt nämlich weder über einen lokalen Splitscreen-Modus noch über die Möglichkeit, gegen Bots zu spielen. Einzig ein rudimentäres Training kann allein absolviert werden.

Knockout City - Announcement Trailer

EA und Velan haben mit Knockout City für Mai ein neues Dodgeball-Spiel angekündigt.

Im fertigen Titel soll es verschiedene Spielarten für Dreier- und Viererteams sowie Free-for-All-Varianten geben. Bei unserem Anspiel auf dem PC können wir den 3v3-Part in drei Versionen ausprobieren. Bei „Diamond Dash“ müssen Gegner abgeworfen werden, um 30 Punkte für den Rundensieg zu sammeln. In „Ball-Up Brawl“ werfen wir ausschließlich unsere Mitspieler und versuchen auf diese Weise, 15 Gegner auszuschalten. „Team KO“ wiederum bietet Bälle und endet, sobald zehn Spieler einer Seite eliminiert wurden. In jedem Modus hauen zwei Treffer einen Charakter um, der anschließend unbegrenzt häufig zurückkehren kann.

Neben normalen Bällen gibt es Bomben mit großem Explosionsradius sowie einen Mond-Ball, der die eigene Sprunghöhe vergrößert und Gegner nach einem Treffer weit wegschleudert. Die dritte Variante ist ein Käfig, der andere Spieler einfängt und kurzzeitig wehrlos macht – dann lassen sie sich ebenfalls werfen.

Knockout für den Durchblick

In der Theorie klingt Knockout City nach einer innovativen Spaßgranate. Doch was in den folgenden vier Spielstunden passiert, hat mit den Verheißungen aus der anfänglichen Präsentation wenig zu tun. Zunächst sind die drei spielbaren Karten für sechs Leute zu groß, so dass es immer wieder Leerlauf gibt. Im Gegensatz dazu fällt die Anzahl der Bälle überschaubar aus.

"Unbewaffnet" sind wir im Nachteil, denn es fällt mitunter schwer, einen Ball zu fangen oder ihm auszuweichen. Zum einen kommen die Dinger aus allen Richtungen angeflogen. Die kurze Warnung vor einem Einschlag nehmen wir im Eifer des Gefechts nicht oder zu spät war. Zum anderen sorgen kleine Lags dafür, dass wir selbst bei frontal nahenden Bällen mehrfach den Zeitpunkt für das Fangen verpassen. Genauso spüren wir beim Werfen minimale Verzögerungen, die uns im direkten Schlagabtausch einige Male das Bildschirmleben kosten.

Treffen die beiden Teams geballt aufeinander, regiert unabhängig vom Spielmodus das Chaos. Wir rotieren permanent die Kamera, um in dem Gewusel aus Figuren und Bällen halbwegs den Überblick zu behalten. Doch das gelingt kaum. Trotz des automatischen Anvisierens haben wir bei Würfen selten das Gefühl, gezielt einen Gegner zu erwischen. Die meisten Treffer gelingen sowieso, wenn der andere Spieler abgelenkt ist. Erkennen und nutzen können wir das allerdings selten, weil alles viel zu hektisch abläuft.

Von der Möglichkeit, den Ball zu passen, machen weder wir noch unsere Mitspieler Gebrauch. Stattdessen wird mit der Kugel einfach auf den nächstbesten Gegner draufgehalten. Für taktisches Geplänkel ist angesichts der extremen Dynamik auch gar keine Zeit: Die Situationen ändern sich derart rasch, dass wir keine drei Sekunden an einem Ort bleiben. 

Mit klaren Absprachen und einem festen Team ließe sich das alles vermutlich besser und entspannter spielen. Doch während unserer Proberunden nimmt kaum jemand am Chat teil. Das ist einerseits schade, spiegelt andererseits aber auch den Alltag in Online-Spielen wieder. Bekanntermaßen sind gute Kommunikation und geplante Zusammenarbeit mit zufälligen Mitspielern eine Seltenheit. Das dürfte bei Knockout City kaum anders werden. Also bleibt nur, sich mit Freunden zusammen zu tun. Andernfalls könnte es sehr schwer werden, in diesem Durcheinander etwas zu reißen.

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