Test - Lil’ Guardsman : Test: Papers Please als charmante Fantasy-Comedy

Lil’ Guardsman ist die heiter verspielte Variation von „Papers, Please!“. Wie in dem Indie-Klassiker aus dem Genre des Deductive Adventure befragt ihr illustre Personen, um herauszufinden, ob sie ehrbar sind oder Dreck am Stecken haben. Und stoßt dabei ganz nebenbei eine ca. achtstündige Geschichte über den Krieg zweier Fantasy-Nationen an, dessen Verlauf ihr durch eure Entscheidungen mitbestimmt und dadurch zum mehrmaligen Durchspielen geradezu verpflichtet. Zwischen den Zeilen seiner irrwitzig blühenden Situationskomik nach dem Vorbild von Terry Pratchett und Monkey Island liefert Lil’ Guardsman dadurch sogar eine hintersinnige, aber niemals aufdringliche Satire auf aktuelle gesellschaftliche Themen wie Abschiebung und Fremdenfeindlichkeit.

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Zum uneingeschränkten Indie-Meisterwerk fehlt ihm am Ende zwar das letzte überspringende Fünkchen Genialität, das ein Erlebnis, welches reuelos zu genießen ist, von einem unterscheidet, das man für immer ins Herz schließt. Aber allein die göttliche Szene mit der Belle-Parodie auf Die Schöne und das Biest, die sich ausschließlich in kitschigen Musical-Nummern artikuliert, ist jetzt schon ein ganz heißer Anwärter auf den coolsten Gaming-Moment 2024.