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Test - Lioncast Arcade Fighting Stick : Prügelprofi für schmales Geld?

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Die Ansprüche an einen Fight-Stick sind klar umrissen: Das Gerät soll höchste Präzision bei Shoot-'em-ups, Action- sowie Prügelspielen liefern und dazu möglichst robust verarbeitet sein. In beiden Kategorien hat der Fighting Stick von Lioncast seine Momente, leistet sich jedoch auch Patzer.

Dabei fängt alles richtig gut an: Wir holen den Stick aus seiner Verpackung, rütteln dran und drücken auf den Tasten herum. Mit knapp 1,2 Kilogramm ist das Teil eher leicht, ansonsten hinterlassen sämtliche Elemente einen soliden ersten Eindruck. Das Kabel ist mit rund 2,5 Metern lang genug. Lediglich Leute mit eher großen Händen könnten etwas Auflagefläche für die linke Tatze vermissen, was der kompakten Bauweise mit 29 cm Breite und 21 cm Höhe geschuldet ist. Von der Bodenplatte bis zum Balltop messen wir 10 cm. Jeder Button hat einen Durchmesser von knapp 3 cm, was den gängigen Maßen entspricht.

Doch auf das Gute folgt sogleich das Schlechte. Kurz nachdem wir das Gerät an den PC angeschlossen haben, um eine schnelle Shoot-'em-up-Runde einzulegen, passiert es: Wir überprüfen alle Tasten auf ihre Funktionsfähigkeit und betätigen dabei auch den links oben liegenden Turbo-Button. Leider erholt sich der Knopf davon nicht mehr, sondern bleibt dauerhaft im Gehäuse stecken, was den ganzen Stick unbrauchbar macht. Unser zweites, identisches Testmuster übersteht die „Belastungsprobe“ hingegen problemlos, also steigen wir darauf um. Dort kann auch wie vorgesehen die Turbofunktion in zwei Stufen geregelt und für jede Taste einzeln aktiviert und deaktiviert werden – ein nettes Extra, das bei einigen Games den Finger entspannt.

Im Betrieb am Rechner macht der Fighting Stick nur teilweise Boden gut: Im Bullet-Hell-Shooter Mushihimesama gelingen präzise Richtungseingaben, dank derer wir jede noch so kleine Lücke im Kugeldickicht ausnutzen können. Weniger überzeugend geben sich die Buttons: Sowohl beim feinen Sidescroll-Klopper Fight N Rage als auch beim Klassiker Streets of Rage 2 fällt auf, dass sie erst unter relativ kräftigem Druck ansprechen. Auch auf der Nintendo Switch bemerken wir diesen Umstand beim Spielen einiger Neo-Geo-Klassiker – je nach Spiel stört das kaum oder sehr.

Sparmaßnahmen

Anschließend steigen wir auf die PlayStation 4 um, bietet diese doch derzeit ideales Testfutter in Form der Spielesammlungen Street Fighter 30th Anniversary Collection und SEGA Mega Drive Classics. Was könnte es Besseres geben, als die Verbindung aus Retro-Games und Arcade-Stick? Eigentlich nichts, doch davor legt uns eine andere Kombination Steine in den Weg: Beide Collections setzen standardmäßig das Touchpad des DualShock 4 ein – und genau das fehlt dem Fighting Stick.

Zum Glück ist das Problem schnell behoben: Für Street Fighter bedeutet das, vor der Wahl eines Spiels im Hauptmenü die Tastenbelegung zu ändern. Bei der SEGA Collection übernimmt der R3-Knopf die Funktion des Touchpads. Dieser Zwang zur Umstellung ist zwar nicht dramatisch, aber auch wenig komfortabel. Apropos wenig Komfort: Ein Klinkenanschluss fehlt dem Stick, sodass Headsets außen vor bleiben.

Dem Thema Modding steht der Lioncast-Stick ebenfalls leicht zurückhaltend gegenüber: Weil die Kreuzschlitzschrauben zur Fixierung der Bodenplatte unter den aufgeklebten Gummifüßen eingelassen wurden, muss man Letztere abziehen. Wer den Stick auf dem Schoß hat, stört sich daran nicht. Doch für den sicheren Stand auf einem Tisch braucht es nach dem Austausch der Hardwarekomponenten auch gleich neue Gummis. Das stellt für Bastler kein großes Hindernis dar, trotzdem wäre ein Stecksystem besser gewesen.

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