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Test - Mario vs. Donkey Kong : So viel Affenzirkus, nur weil Mario mal knobelt

  • NSw
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Greift zu, wenn...

… ihr Spaß an Knobelspielen mit Geschicklichkeits-Anteilen habt und darüber hinwegsehen könnt, dass die Spielmechanik träge und pingelig zugleich ausfällt.

Spart es euch, wenn...

… euch ein relativ leichtes Knobelspiel, das einen großen Teil seiner Steuerung aus dem Jahr 1982 bezieht, keine nostalgischen Gefühle entlockt.

Fazit

Denis Brown - Portraitvon Denis Brown
Der seltene Fall eines Nintendo-Spiels, das weniger aus seinem Potenzial herausholt als möglich wäre

Ich möchte bei meinem Urteil über Mario vs. Donkey Kong nicht zu harsch klingen, denn Spielspaß kommt durchaus zutage, wenn man Mario durch die manchmal clever gestalteten Knobel-Level dirigiert. Zudem übertrumpft das Remake seine 2004er Vorlage audiovisuell bei Weitem. Von den pixeligen vorgerenderten Grafiken und der verrauschten Musik von einst fehlt jede Spur. An deren Stelle treten schön animierte Echtzeitgrafiken und ein grooviger Soundtrack mit vielen Jazz-Vibes in glasklarer Klangqualität.

Was aber fehlt, ist eine gehörige Portion Tiefgang. Als Handheld-Erlebnis auf Reisen mag der GBA-Titel einst viele wichtige Kriterien erfüllt haben. Wahrscheinlich trifft das noch heute für die Switch-Version zu, sofern man ein unkompliziertes Vergnügen für unterwegs bevorzugt. Am großen TV verliert Mario vs. Donkey Kong allerdings viel von seinem Charme. Grobe Bewegungen, pingelige Hitboxen und über weite Strecken viel zu leicht durchschaubare Aufgaben lassen im Jahr 2024 einiges zu wünschen übrig.

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Mag die Spielidee noch so witzig und im neuen Zwei-Spieler-Modus positiv chaotisch sein, auf rationaler Ebene fehlt es schlichtweg an einer Herausforderung, die höchstens der neue Time-Attack-Modus liefert, sobald man das Hauptspiel einmal durch hat. Zumindest die beiden neuen Welten mit Vergnügungspark- und Eiswelt-Thema bringen ein wenig frischen Wind und etwas Pfiff in die Angelegenheit, aber das reicht nicht, um das Gesamterlebnis besser zu bewerten.

Marios Bewegungen tragen die Handschrift einer einst groben Auflösung bei kleinem Spielfeld. Das sind Bedingungen für Kompromisse, die heute auf der Switch nicht mehr nötig sind, aber den kompletten Spielablauf bestimmen. Junge, beziehungsweise unerfahrene Spieler wie auch Familien mit Casual-Ansprüchen könnten daraus noch immer ihren Spaß ziehen, dürften sich dann aber über die zu kleinen und ungenauen Hitboxen der Gegner ärgern.

Mario vs. Donkey Kong ist deswegen kein schlechtes Spiel. Im Gegenteil: wie fast jedes Nintendo-Produkt hat auch dieses einen unverkennbaren Charme und eine Grundqualität, von der sich so manches Entwicklerstudio eine Scheibe abschneiden sollte. Nur wurde das Potenzial der Spielidee beim Remastern nicht ausgereizt.

Überblick

Pro

  • schön gestaltete und manchmal sogar clevere Geschicklichkeitspuzzles
  • zwei komplett neue Welten mit interessanten Spielelementen
  • klasse Soundtrack mit wahnsinns Klangqualität und groovigen Jazz-Vibes
  • modernisierte Echtzeit-Grafik
  • positiv chaotischer neuer Koop-Modus
  • Time-Attack-Modus freispielbar

Contra

  • allgemein niedriger und nicht linear steigender Schwierigkeitsgrad
  • pingelige Trefferzonen bei groben Bewegungsabläufen
  • überwiegend unnötiger Entspannt-Modus, der die sowieso schon niedrige Herausforderung herunterkocht
  • kein Entspannt-Modus im Koop

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