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Test - Mass Effect : Endlich! Die PC-Version des Sci-Fi-Epos.

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Erkundung von fernen Welten

Das Spiel selbst bietet eine muntere Mischung aus Third-Person-Shooter und klassischem Rollenspiel. Ihr folgt der Hauptstory, die sich durch umfangreiche und komplexe Umgebungen zieht, oder löst nebenher optionale Nebenquests. Anfänglich befindet ihr euch dabei in der Zitadelle, einem großen Raumhafen mit Bars, Botschaften und Geschäftsvierteln. Später tobt ihr euch auf zahlreichen unterschiedlichen Welten aus. Ausgehend von der Galaxiskarte an Bord der Normandy könnt ihr zahlreiche unterschiedliche Systeme ansteuern, wobei in jedem System mindestens ein besuchbarer Planet zu finden ist. Passende Quests erhaltet ihr teilweise von NPCs im Rahmen der Story oder aber per Funkmeldung beim Einfliegen in das jeweilige System.

Die Geschichte selbst mitsamt ihren Quests ist ein kleines Meisterwerk, spannend erzählt und mit einigen überraschenden Wendungen. Auch die Nebenquests können sich sehen lassen und bieten mitunter kleinere Storyverläufe mit mehreren Abschnitten, aber auch simple Aufgaben. Die Gestaltung der Nebenplaneten weiß zu gefallen, euch erwarten unterschiedlichste Landschaften. Schade nur, dass die dort zu findenden Artefakte und Anomalien wenig Abwechslung bieten. Auch die Gebäude der Nebenquests sind nahezu immer gleich gestaltet. Dafür sind die Nebenjobs meist schnell zu erledigen und lohnen sich allemal in Bezug auf Ausrüstung und Erfahrungspunkte. Interessant ist noch, dass ihr auf den Planeten meist mit dem Mako unterwegs seid, einem bewaffneten Landungsfahrzeug, mit dem ihr die Oberfläche erkunden könnt. Spaßige Sache, ab und zu aber auch etwas anstrengend, da die Steuerung sehr schwammig geraten ist.

Dialoge und Entscheidungen

Interaktion mit den zahlreichen Charakteren spielt eine wichtige Rolle bei 'Mass Effect'. So kommt es denn auch zu enorm vielen Dialogen und nicht ohne Grund findet ihr Fähigkeiten wie „Einschmeicheln" oder „Einschüchtern" in eurem Charakterbogen. Das Dialogsystem wurde interessant umgesetzt. So könnt ihr noch während euer Gegenüber spricht eure nächste Frage oder Antwort auswählen, was die durch die Bank mit voller Sprachausgabe unterlegten Dialoge quasi zu interaktiven Zwischensequenzen macht. Da hierbei alle Charaktere mit sehr guten Gesichtsanimationen versehen sind, wirken die Gespräche weitaus tiefgründiger und interessanter als bei vielen anderen Genre-Vertretern.

Zudem müsst ihr euch in den Dialogen Unmengen von moralischen und ethischen Entscheidungen stellen, die den Verlauf der jeweiligen Quests und vor allem die Beziehung zwischen den Charakteren beeinflussen. Dazu gehören auch die beiden Eigenschaften „vorbildlich" und „abtrünnig", die sich ähnlich wie "dunkel" und "hell" bei 'Knights of the Old Republic' mit der Zeit aufbauen und neue Dialogoptionen ermöglichen. Hier wird noch echtes Rollenspiel geboten. Ob ihr als braver und vorbildlicher Soldat mit Einfühlungsvermögen loszieht oder als Miststück, das jeden vor den Kopf stößt, bleibt ganz euch überlassen. Einziger Schwachpunkt: Auf den Verlauf des Spiels hat die Art und Weise eures Vorgehens nur selten echten Einfluss.

Ebenso ist es bei den Quests oft eure Sache, wie ihr sie löst. So könnt ihr halbseidene Ganoven als ehrlicher Mensch in den Knast bringen, sie überreden, von ihrem Treiben abzulassen, oder ihr schließt euch munter an und füllt eure Kasse auf. Die Entscheidungen bringen einen dabei durchaus so manches Mal in eine moralische Zwickmühle, beispielsweise wenn ihr euch entscheiden müsst, welchen eurer Kameraden ihr zurücklasst, um den jeweils anderen zu retten. Das macht das Gameplay nicht nur reizvoll und glaubwürdig, sondern sorgt dafür, dass man nach dem ersten Durchspielen gern wieder zur Tastatur greift, nur um die Entscheidungen diesmal anders zu treffen. Dank der Wiederspielbarkeit geht auch der Umfang des Spieles in Ordnung, auch wenn ihr für die gesamte Story inklusive Nebenquests nur um die 30 Stunden benötigen werdet.

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