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Special - Mount & Blade 2: Bannerlord : Kuros Mittelalter-Tagebuch Teil 1: Aufbruch in eine neue Welt

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Seit einer Woche befindet sich Mount & Blade 2: Bannerlord in der Early-Access-Phase. Fans der Mittelalter-Simulation haben viele Jahre auf die Fortsetzung gewartet. Kuro schaut sich das neue Werk von Taleworlds an und versucht, sein eigenes Königreich zu errichten. Oder überhaupt Fuß zu fassen. Seine Erfahrungen wird er in den kommenden Wochen mit euch teilen.

Um in der Mittelalterwelt ernst genommen zu werden, braucht man einen gescheiten Namen. Christian Kurowski haut da absolut nicht hin. Artemius Hornraven auf der anderen Seite passt viel besser. Was mir ganz gut gefällt: Bei der Erstellung des eigenen Helden werden einige Fragen gestellt, wie der Charakter aufgewachsen ist. Je nach Antwort legt ihr so eure Fähigkeiten fest.

Wer mich kennt, der weiß, dass ich gerne mal die ein oder andere Stunde in einem Charaktereditor verbringen kann. Als ich dann endlich nach Calradia gebracht werde, starte ich auf einem Trainingsgelände. “So schwer kann das ja nicht sein, ein Schwert zu schwingen ...” Ein leichtfertiger Gedanke, wie mir wenig später auffallen sollte.

Man drückt nicht einfach nur eine Taste zum Angreifen. Vielmehr muss ich die Maus in eine bestimmte Richtung bewegen, um die Waffe aus diesem Winkel auf den Gegner zu schwingen. Das Gleiche gilt auch für das Parieren. Das sieht zwar auf Seiten der Animationen etwas ulkig aus, resultiert aber in taktische und anspruchsvolle Auseinandersetzungen. Mein Plan, mit einem mächtigen Zweihänder ganze Armeen dem Erdboden gleichzumachen, archivierte ich vorerst im Gehirn, als ich schon vom ersten Tutorial-Lehrer filetiert wurde wie ein Truthahn an Thanksgiving. Ohne robustes Schild in der linken Hand werde ich garantiert mit niemandem in den Zweikampf gehen.

Das Abenteuer kann losgehen!

Glücklicherweise steht mir mein Bruder Nathanos zur Seite. Und obwohl unsere beiden jüngeren Geschwister gekidnappt wurden, wartet er geduldig auf dem Trainingsgelände, bis ich mit jeder Waffe mal herumgefuchtelt habe. Nach einer Weile fühle ich mich bereit. Bereit, diejenigen Räuber zur Rechenschaft zu ziehen, die meine Familie zerstört haben. Wir reiten zu einem nahegelegenen Dorf, um Proviant zu besorgen. Der Dorfsprecher wurde ebenfalls von Banditen überfallen. Ich heuere ein paar seiner Soldaten an. Soweit so gut.

Meine Aufgabe besteht nun darin, ein paar Ganoven aufzumischen. Das läuft alles weniger ruhmreich ab, als ich es mir wünsche. Ich galoppiere etwas unbeholfen über die Schlachtfelder, während Nathanos und meine angeheuerte Truppe alles und jeden aus dem Weg räumt. Wir treffen auf einen Heiler. Der schwafelt was von einem Amulett, das angeblich einem Kaiser gehörte. So richtig zugehört habe ich nicht, viel wichtiger fand ich die Info über das Banditenlager, wo ich Näheres über den Verbleib meiner verschwundenen Geschwister erfahren könnte.

Mit Mann und Maus falle ich in dieses Banditenlager ein. Meine Leute überrollen die Wachen. Ich schaue meistens nur zu und bin schon glücklich, wenn ich mit meinem Beil mal überhaupt was treffe. Dann treffe ich auf den Anführer. Ich kann ihn zum Duell herausfordern. “Wie gefährlich will der mir denn werden? Ist ja schließlich noch das Tutorial. Alle Kämpfe bis hierhin waren ein Klacks!”

Es stellt sich heraus: sonderlich schlauer werde ich in meiner Denke nicht. Schon wieder werde ich in Sekundenschnelle aus den Latschen gehauen. Mein Ehrgeiz ist jedoch geweckt. Schnell das Spiel neu laden und einen weiteren Versuch wagen. Dieses Trauerspiel erstreckte sich über gut eine halbe Stunde. Irgendwann habe ich dann einfach meine wilde Meute auf den Boss gehetzt. Stolz war ich jedoch nicht.

Auf mich allein gestellt

Bis zu diesem Moment konnte mich Mount & Blade 2: Bannerlord nicht begeistern. Dann jedoch verabschiedet sich mein Bruder, der sich auf die Suche nach den Geschwistern begibt. Er nimmt auch die Soldaten mit, die so tapfer, mutig und stark gekämpft haben. Ich stehe komplett alleine da. Das Tutorial ist vorbei, ich kann jetzt machen, was ich möchte. Oh weia.

Etwas überfordert fühle ich mich schon, aber meine Neugier ist geweckt. Das ist nämlich die Art von Prämisse, die mich an Spielen immer am meisten reizt: Freiheit. Doch wenn ich in Calradia irgendwann zu einem mächtigen Herrscher heranreifen möchte, brauche ich eine Armee. Ich klappere die Dörfer in der Nähe ab und erkaufe mir die Loyalität einiger Soldaten. Gemeinsam ziehen wir durch die Gegend.

Vor allen Dingen auf Plünderer habe ich es abgesehen. Die kriege ich mit meiner Gurkentruppe zuversichtlich besiegt. Selbst mit meiner bescheidenen Anzahl an Soldaten kommt Stimmung auf. Ich kann ihnen Befehle zum Vorgehen oder zur Formation erteilen. Meine Miniarmee zu kommandieren ist fummelig, macht aber Spaß. Mit der Zeit werde ich auch immer mutiger und schaffe es sogar bisweilen, den ein oder anderen Feind selbst zu besiegen.

Der Anfang eines epischen Abenteuers?

Ich nehme aber auch einige Feinde gefangen, die ich in den größeren Städten gegen Lösegeld verkaufe. Alternativ nehme ich sie in meine Armee auf. Beim Schmied könnte ich theoretisch die Waffe meiner Träume schmieden lassen, aber mir fehlt es noch an den Materialien und am Know-how. Sieht aber nach einer interessanten Mechanik aus.

Um mich herum ziehen Könige mit ihren eindrucksvollen Armeen durchs Land. Einige Dörfer werden werden von feindlichen Reichen bereits belagert. Immer wieder tauchen Nachrichten auf, dass wichtige Persönlichkeiten in Gefangenschaft geraten sind. Derweil habe ich alle Hände voll damit zu tun, meinen Clan aufzubauen. Die Möglichkeiten scheinen enorm, ich befinde mich aber noch ganz am Anfang.

Erfreulicherweise sind innerhalb der ersten Woche zahlreiche Updates erschienen, die einige Bugs aus dem Weg geräumt haben. Taleworlds‘ Mittelaltersimulation bedarf zwar noch einer ganzen Menge Aufmerksamkeit und Feinschliff, aber die Faszination der spielerischen Freiheit ist schon jetzt spürbar.

Beziehungen zu anderen namhaften Persönlichkeiten aufbauen, an Turnieren in den verschiedenen Arenen teilnehmen, den Clan stetig vergrößern, Karawanen gründen und Handel betreiben oder weiter die Hauptquest verfolgen: an Möglichkeiten mangelt es mir in Mount & Blade 2: Bannerlord nicht, um irgendwann hoffentlich zum mächtigen Strippenzieher zu werden.

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