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Special - Nokia N900 : Das Edel-Smartphone angetestet

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    Mit dem N900 will Nokia den Smartphone-Markt aufmischen. Alle Details und Eindrücke zum schmucken Internet-Mobiltelefon lest ihr im Bericht.

    Kein Spielzeug?

    Was erblicken die spielegestählten Augen der Redakteure eines kalten Wintermorgens im Postfach? Nicht etwa die übliche Flut an Spieletestmustern, sondern zur Abwechslung mal einen schmucken schwarzen Karton mit einem noch viel schmuckeren schwarzen Mobiltelefon darin. Flugs haben wir Nokias neues Flagschiff N900 ausgepackt. Und wie es sich für einen Videospieleschreiber gehört, kommen wir nicht umhin, fleißig mit dem Teil herumzuspielen.

    Allerdings hat das N900 spieletechnisch nicht so viel zu bieten, gerade wenn man es mit dem App-Platzhirsch iPhone vergleicht. Aber genug Funktionen hat das neue Nokia-Handy, um euch in seinen Bann zu ziehen. Im Folgenden wollen wir euch die Features der schicken Hardware vorstellen und anschließend unsere Eindrücke im Praxistest schildern. Los geht's!

    Das N900 von Nokia ist ein modernes Smartphone, das ganz auf die Internet-Nutzung ausgelegt ist. Entsprechend groß sind die Apps mit Online-Support. Wer sich das N900 zulegt, sollte einen entsprechenden Handy-Vertrag in der Tasche haben, ansonsten wird die Rechnung am Monatsende teuer. Ihr könnt nicht nur per Mobilfunk (Quadband) telefonieren, sondern auch per Internet-Telefonie VoiP (Skype). Fast schon selbstverständlich, dass ein Chat-Programm ebenfalls an Bord ist. Außerdem sind Facebook (mit komfortablem integriertem Direkt-Chat), Ovi, Youtube, Feeds und Flickr sehr gut in das N900-Menü eingegliedert. Selbst MSN, ICQ, Yahoo! Chat und Ähnliches lassen sich problemlos einsetzen. Mit Übertragungstechniken wie GPRS, EDGE, WCDMA, HSA und WLAN WPA2 ist Nokias Smartphone weit vorne, was den Stand der Technik angeht.

    Harte Hardware

    Besonders praktisch für süchtige SMSler und E-Mail-Vielschreiber: Die ausklappbare QWERTZ-Tastatur ermöglicht komfortables Tippen. Wie es sich für einen iPhone-Konkurrenten gehört, bietet das N900 einen Touchscreen, über den ihr die Anwendungen mittels Berührung steuert. Praktischerweise schlummert im Gehäuse gut versteckt ein Touchscreen-Stylus. Ansonsten gibt sich das äußere Design mit seiner eckigen Form sehr klassisch. Nichts soll vom großen und sehr hochwertigen Bildschirm ablenken. Dieser misst in der Diagonalen 8.9 Zentimeter und besitzt eine Auflösung von 800x480 Pixeln. Apropos Pixel: Eine Kamera ist mittlerweile ja Standard; das N900 kommt mit einer überzeugenden 5-Megapixel-Linse von Carl Zeiss daher.

    Im Inneren ist das N900 ein Kraftpaket: Eine starke CPU (ARM Cortex-A8) mit 600 MHz, 1 GB RAM sowie die üppigen 32 GB interner Speicher machen das N900 zu einem echten Mini-Computer, der sogar mit Multitasking prima zurechtkommt. Als Betriebssystem kommt das Linux-basierte Maemo 5 zum Einsatz. So viel Power scheint allerdings Platz zu benötigen - das N900 ist mit 180 g und seinen Abmessungen (111x60x18 mm) alles andere als ein Leichtgewicht. Für die enge Hosentasche eignet sich das Smartphone also nur bedingt. Es ist deutlich sperriger als das ähnlich gestaltete N97. Überdies solltet ihr noch Platz für ein Ladegerät oder zumindest ein USB-Kabel in der Tasche haben, denn der Akku machte in unserem Test schon nach einigen Stunden Benutzung schlapp. Zum Glück lässt sich der Akku leicht auswechseln, ein Zweitakku ist also eine sinnvolle Anschaffung. Gleiches gilt für eine Mini-SD-Karte, um den Speicher für all eure Mediendaten und Apps zu erweitern.

    Vor allem für Bastler und Hightech-Freaks

    Im Praxistest macht Nokias N900 einen insgesamt guten Eindruck. Tatsächlich hätte das Gerät ruhig etwas handlicher sein dürfen, dafür beeindrucken die hervorragende Benutzeroberfläche, der exzellente Bildschirm und die starke System-Hardware. Auch die Internet-basierten Features geben absolut keinen Grund zur Klage. Das N900 fühlt sich wie ein kleiner Computer an (inklusive vollen Flash-Supports). Maemo bietet dann auch viele Funktionen, die Tüftlern das Herz höher schlagen lassen. Damit ist aber auch klar: Das N900 ist ein Gerät für Smartphone-Kenner, die gerne auch mal Software-technisch an ihrem System "herumschrauben" und die offene Struktur mögen.

    Somit ist das N900 weniger zugänglich als etwa das iPhone, zumindest wenn man wirklich alle Funktionen des Nokia-Geräts nutzen möchte. Logisch auch, dass es bezüglich Apps nicht mit dem Giganten aus dem Hause Apple mithalten kann. Auch das Gehäusedesign ist nicht ganz so trendig wie beim iPhone. Gerade verspielte Naturen kommen beim N900 noch weit weniger als beim Konkurrenten auf ihre Kosten, trotz leistungsfähiger 3D-Grafik. Aufgrund des fehlenden Multitouchscreens dürfte sich das Spielangebot zukünftig vor allem auf einfache Flash-Spiele konzentrieren. Vorinstalliert sind im übrigen Blocks (eine passable Tetris-Variante), die Kugelknobelei Marbles und die beiden etwas schwachbrüstigen Mahjong und Chess - nicht gerade ein berauschendes Angebot, aber besser als gar keine vorinstallierten Spiele. Insgesamt können wir für das N900 trotz einiger kleiner Schwächen eine klare Kaufempfehlung aussprechen.

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