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Test - Razer Iskur Gaming Chair : Razer-Premiere bei Sitzmöbeln

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Es gibt fast nichts, was Razer einem in Sachen Gaming-Zubehör nicht anbietet. Gaming Chairs waren bisher allerdings eine Ausnahme – fast schon verwunderlich, sieht sich das Unternehmen doch als Gaming-Lifestyle-Marke. Die Lücke wurde nun aber gefüllt mit dem Razer Iskur. Der Stuhl gehört mit 499 Euro mehr oder minder zum preislichen Mittelfeld der Gaming-Stühle, die es im Normalfall ab etwa 300 Euro gibt und bei besonders edlen Teilen wie den Recaro-Modellen gern auch mal bis 1.000 Euro hochgehen. Auf zur Stuhlprobe (Tschuldigung, der musste sein).

Der Razer Iskur kommt als dickes Paket in einem festen, voluminösen Karten. Die Einzelteile sind darin sorgfältig verpackt und mit Folien und Schaumstoffteilen gesichert. Kleinere Elemente wie der Mechanismus, die Schrauben und die Seitenblenden nebst der Rollen sind, ebenfalls in Folien und Schaumstoffformteilen, in einem Extrakarton verpackt. Das ist zwar schlussendlich ein ziemlicher Albtraum, was den Verpackungsmüll angeht. Andererseits könnt ihr euch sehr sicher sein, dass die Komponenten ohne Transportschaden bei euch ankommen.

Werkzeug für die Montage liegt in Form von zwei Inbusschlüsseln bei, einer davon lobenswerterweise mit T-Griff, was speziell die Montage des Mechanismus unter der Sitzfläche sehr erleichtert. Die Montageanleitung in Form eines recht großformatigen Posters beantwortet im Grunde alle Fragen, für den Notfall gibt es einen QR-Code mit einem Link zu einem Montagevideo. Auch hierbei nichts zu meckern. Was die Garantie angeht, gibt Razer bis zu drei Jahre auf alle mechanischen und beweglichen Teile, hinzu kommt ein 14-tägiges Rückgaberecht.

Die Montage geht schnell von der Hand, binnen 10 bis 15 Minuten steht der Stuhl in seiner vollen Pracht bereit für die erste Sitzung vor uns. Optisch macht er was her, ein mattschwarzes Ungetüm mit – wer hätte es gedacht – Razer-grünen Nähten, Logo und „For Gamers, by Gamers“-Schriftzug. Glücklicherweise hat Razer auf Chroma-RGB-Beleuchtung verzichtet, man muss da ja mit allem rechnen …

Die Verarbeitung ist prinzipiell makellos und wird einem 500-Euro-Stuhl in allen Belangen gerecht. Auch die Passform der Einzelteile schon bei der Montage ließ keine Wünsche offen. Basis ist ein robustes, 5-achsiges Metallkreuz mit 6-cm-Rollen, die relativ schwergängig sind. Innen im Stuhl befindet sich ein solides Stahlrahmengestell. Die Polster aus hochdichtem Schaumstoff sind relativ fest und zeigten nach zwei Wochen noch keine bleibenden Dellen. Der Bezug aus mehrlagigem PVC-Kunstleder ist robust und schmutzabweisen, dazu gut zu reinigen. Als Beilage gibt es noch ein Kopf-/Nackenpolster mit Stoffbezug, das per Gurt am Stuhl befestigt werden kann. Hätte nicht sein müssen, ich bin gar kein Freund dieser Polster, aber gehört nun mal zur Standardausstattung.

Der Stuhl ist ausgelegt auf ein Körpergewicht bis zu 136 kg dank stabiler Mechanismen und Klasse-4-Gasdruckfeder, sowie auf eine Körpergröße zwischen 170 und 190 cm. Man muss dazu allerdings sagen, dass Gamer mit breiterer Heckpartie aufgrund der Sitzform nicht glücklich werden. Die gesamte Ergonomie ist eher auf einen normalen Körperbau ausgelegt. Schade ist, dass es keine alternativen Modelle für andere Körpergrößen gibt. Was nicht ist, kann allerdings noch werden. Augenscheinlich ist der Iskur recht begehrt. Im Razer Store war er zum Testzeitpunkt ausverkauft und bei anderen Händlern nur für Preise deutlich über der UVP zu finden.

Die Verstellmöglichkeiten lassen herzlich wenig Wünsche offen. Die Neigung der Rückenlehne kann ebenso verstellt werden wie deren Widerstand. Die Armlehnen sind vielseitig verstellbar (hoch/runter, vor/zurück, rechts/links). Der eigentliche Star ist aber die verstellbare Lordosenstütze. Während die meisten Hersteller auf ein festes Polster oder ein zusätzliches Kissen setzen, kann die Lordosenstütze mit einem Mechanismus um bis zu 26 Grad geneigt werden. Somit sollte es für Spieler mit Problemen im unteren Wirbelsäulenbereich kein Problem sein, eine passende Einstellung zu finden.

Der Verstellhebel ist allerdings etwas ungünstig positioniert. Wünschenswert wäre es gewesen, wenn die Einstellung bei gerader, normaler Sitzhaltung möglich wäre. So bleibt es nicht aus, sich etwas nach rechts vorn zu beugen, um den Hebel zu erreichen. Außer ihr habt Arme wie ein Orang-Utan. Abgesehen von fehlenden Größenvariationen ist das aber auch schon der einzige echte Kritikpunkt, der hoffentlich bei einem möglichen Iskur V2 noch optimiert wird.

Ihr solltet auf jeden Fall ein Fable für festere Polster mitbringen, denn der Iskur ist kein Sesselersatz, sondern erfüllt die Aufgabe des Stützens einer ergonomischen Sitzhaltung relativ gnadenlos. Wir haben den Stuhl mehrtägig bei achtstündigen Arbeitstagen genutzt und waren am Ende mit dem Sitzkomfort und vor allem der Stützwirkung aber sehr zufrieden.

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