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Test - Recaro Rae : Starker Stuhl für Gaming und Home Office

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Recaro hat längst die Gamer für sich entdeckt und mit der Exo-Reihe bereits gut vorgelegt. Das Problem: die Exos waren schon verflucht teuer mit ihren 800 bis über 1.000 Euro. Mit der neuen Rae-Reihe geht Recaro nun etwas gemäßigter zu Werke, je nach Modell werdet ihr 599 bis 699 Euro los. Immer noch nicht billig, aber gesundes und bequemes Sitzen hat seinen Preis. Zumal der Name Recaro auch ein vernünftiges Qualitätsniveau verspricht. Wir haben unsere Testphase ganz gemütlich ausgesessen.

Als der umfangreiche Karton von Recaro bei uns eintrudelte, war zunächst ein wenig Ernüchterung angesagt. Zwar war im Grunde fast alles sinnvoll verpackt, der Karton wies allerdings einige Fugen auf. Im Grunde nicht schlimm, wäre der Beutel mit den Schrauben und Unterlegscheiben nicht gerissen gewesen. So hatte sich knapp die Hälfte der Unterlegscheiben auf dem Transportweg verkrümelt. Warum Recaro nicht den Karton für die Rollen etwas größer gemacht und darin auch gleich das Befestigungsmaterial verstaut hat, bleibt ein Rätsel. Immerhin, schon kurze Zeit nach unserer Reklamation hatten wir Ersatz in der Post. Das geht allerdings besser, erst recht in der Preisklasse.

Der Aufbau ging relativ schnell von der Hand und ist auch allein in maximal 30 Minuten zu schaffen, zumal der Karton als Montagerahmen genutzt werden kann. Dicker Pluspunkt dabei: die Mechanik war bereits unterm Sitz montiert, so blieb nur noch, die Rollen ins Fußkreuz einzusetzen, jeweils drei Schrauben nebst Scheiben für die Armlehnen und die Rückenlehne mit vier Schrauben nebst Scheiben an den Sitz montieren. Easy, auch wenn die Grafiken der Anleitung doch ein wenig zu kryptisch waren. Gut gefiel uns, dass zu jeder Schraube auch eine Unterlegscheibe und ein Klemmring gehört. Das sorgt dafür, dass sich die Schrauben nicht so schnell wieder lösen.

Die Verarbeitung und die Materialien zeigen sich hochwertig. Das Fußkreuz besteht zwar aus Kunststoff, dank verschiedener Streben macht es allerdings nicht den Eindruck, als ob es in absehbarer Zeit Schaden nehmen könnte. Für Sitz und Rückenlehne kommt ein Verbundwerkstoff zum Einsatz, auch Armlehnen und Mechanik wirken solide und hochwertig. Besonders gefällt uns der atmungsaktive Stoffbezug der Polster, der einen robusten Eindruck macht und in heißen Sommern eine Wohltat sein dürfte gegenüber dem meist üblichen Kunstleder. Alles ist sauber vernäht und verarbeitet und wird dem Preis gerecht. Die Langlebigkeit des Bezugs muss sich natürlich erst noch beweisen, aber wir sind da ziemlich optimistisch.

A propos Preis. Vom Recaro Rae gibt es zwei Linien. Die Essential-Linie setzt auf gedeckte Farben wie Schwarz, Grau und Weiß und kostet lediglich 599 Euro. Die buntere Bright-Variante kostet satt einen Hunderter mehr. Insgesamt sind derzeit fünf verschiedene Modelle erhältlich: Essential Black, Essential White, Essential Grey, Bright Orange und Bright Blue. Unser Testexemplar gehört zur Gattung Essential White. Das heißt, Stuhl und Bezug sind im Wesentlichen in Schwarz gehalten, lediglich die Seiten von Sitz und Lehne sind weiß. Sieht schick aus, weniger wie ein reiner Gaming-Stuhl, eher wie eine Mischung aus Gaming- und Bürostuhl, was wohl sicherlich auch beabsichtigt ist.

Hinsichtlich der Ergonomie und Bequemlichkeit lässt der Recaro Rae wenig Wünsche offen. Sitz und Lehne sind relativ fest, aber angenehm und gut geformt. Die Lorsosenstütze ist integriert und nicht zu wuchtig – sie unterstützt die Lendenwirbel genau an den richtigen Stellen. Die Sitzfläche ist mit 405 mm relativ breit geraten. Die Lehne ist ab der Sitzfläche satte 820 mm hoch. Auf ein Nackenpolster hat Recaro verzichtet. Gut so, die sind ohnehin nicht jedermanns Sache. Auf Wunsch kann eine Nackenstützte separat nachbestellt werden.

Die Sitzhöhe kann von 480 bis 610 mm verstellt werden, wodurch der Stuhl nahezu für jede Körpergröße passen dürfte. Das Maximalgewicht beträgt laut Hersteller übrigens 150 kg, was für uns glaubwürdig klingt angesichts der Verarbeitung. Die Rückenlehne kann wahlweise in fünf vorgegebenen Positionen verstellt werden oder eben dynamisch. Dabei kommt eine Synchronmechanik zum Einsatz, die Sitz und Lehne im Verhältnis 1:2 verstellt. Überaus bequem, das fühlt sich ziemlich natürlich an.

Der Widerstand der Rückenlehne bei dynamischer Einstellung kann in verschiedenen Stufen verstellt werden. Die Mechaniken funktionieren gut, nicht zu schwergängig und ohne zu klemmen. Ein Schmuckstück sind auch die 4D-Armlehnen, deren Höhe ihr von 160 bis 260 mm verstellen könnt. Die Armlehnen können zudem gedreht und nach Innen, bzw. Außen verschoben werden. Optimal, daran gibt es absolut gar nichts zu bemängeln.

Natürlich ist Sitzkomfort immer eine individuelle Sache, aber uns gefiel der Recaro Rae diesbezüglich von Beginn an gut. Die Sitzfläche ist angenehm fest, aber nicht so hart wie beispielsweise bei den Razer-Modellen. Die Rückenlehne ist prima ausgeformt und unterstützt den Lendenbereich dezent, während die Wirbelsäule durch entsprechende Ausformungen gut gestützt wird, sodass insgesamt auch die Druckverteilung auf den Rücken erfreulich gleichmäßig ist. Hinzu kommen die umfangreichen Einstellmöglichkeiten, sodass auch ganze Arbeitstage in dem Stuhl kein Problem sind.

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