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Test - Remnant II: The Awakened King : Test: Ein DLC zwischen offener Faulheit und verstecktem Genie

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Dank unterschiedlicher Klassen und zufallsgenerierter Umgebungen bietet Remnant II bereits jede Menge Inhalt für euer Geld. Wenn ihr aber noch mehr aus dem Souls-like-Koop-Shooter herausholen wollt, dann eignet sich die erste Erweiterung The Awakened King perfekt für euch. Die Entwicklerinnen und Entwickler versprechen eine neue Klasse, frische Gebiete, zusätzliche Relikte, Ringe, Waffen und Mods. Das alles stimmt zwar, dennoch fühlt sich der DLC an manchen Stellen sehr stark nach Recycling an.

Das liegt an einem ganz klar erkennbaren Grund: The Awakened King spielt in Losomn. Kenner von Remnant II schlackern direkt panisch mit den Ohren, denn dieses Gebiet gab es bereits im Hauptspiel. Tatsächlich kam bereits bei meinen ersten Minuten im DLC Ernüchterung auf, denn es ging direkt in die bekannte Kanalisation.

Diese sieht noch immer ziemlich unspektakulär aus und leitet im Anschluss in eine zwar halbwegs neue Umgebung um, die aber stark an Schandstadt aus Dark Souls erinnert. Wie im Vorbild bewegt ihr euch hier auf windigen Holzstegen und werdet dabei von giftigen Gegnern beharkt. Nicht unbedingt der tollste Einstand für The Awakened King. Doch glücklicherweise bessert sich die Situation schon bald.

Magie schadet nie

Die wohl spannendste Neuerung von The Awakened King stellt der Ritualist dar. Diese neue Klasse greift verstärkt auf Magie zurück und haut euren Gegnern einen Zauber um die Ohren, der in einem großen Umkreis Schaden verursacht. Der half mir in einigen hitzigen Situationen durchaus dabei, nicht sofort den Löffel abzugeben.

Außerdem macht die neue Klasse Feinde mit ihrem primären Skill „Niederträchtig“ anfällig für Statuseffekte und fügt ihnen praktischerweise mit der Fähigkeit „Miasma“ Blutungen, Verbrennungen, Überlastungen und Verätzungen zu. Alles greift wunderbar ineinander und euch bieten sich viele Möglichkeiten zum Experimentieren.

Speziell der Fokus auf Statusveränderungen bei den Gegnern hebt den Ritualisten angenehm von den anderen Klassen von Remnant II ab. Der DLC schenkt euch den neuen Archetypen logischerweise nicht. Wie bei seinen Kollegen und Kolleginnen gilt es zunächst, ein spezielles Item zu finden und dieses zu Wallace in Station 13 zu bringen. Dieser stellt euch anschließend das passende Engramm her, danach dürft ihr den Ritualisten als primäre oder sekundäre Klasse ausrüsten.

Urlaub am Wasser

Wie eingangs erwähnt recyclet The Awakened King viele Umgebungs-Versatzstücke des Hauptspiels. Mit der „Küste der Verzweiflung“ offenbart sich aber ein gänzlich neues Gebiet, das, wie der Name schon verrät, am Wasser angesiedelt ist. Zahlreiche Abzweigungen und Leitern erlauben vielfältige Erkundungsmöglichkeiten, die ein ums andere Mal in Erstaunen darüber versetzen, wie gut die Gebiete von Remnant II trotz der Zufallsgenerierung designt sind. Da bildet auch der DLC keine Ausnahme.

In Sachen Gegnern erwarten euch bekannte Unholde, aber auch einige frische Feinde. Thematisch passen die neuen Hexen mit ihren Schlapphüten und weiten Roben perfekt zum Ritualisten, der sich durchaus ähnlich kleidet. Dazu warten dicke Kerle mit einem Buckel auf euch, auf den Quasimodo neidisch werden dürfte. Richtiggehend nervig, aber entsprechend herausfordernd, fallen giftige Kriecher aus. Nach ihrem Ableben lassen sie mehrere schwebende Giftbälle zurück, Vorsicht ist also angesagt.

Bei den Bossen lässt mich The Awakened King hingegen zwiegespalten zurück. Oftmals wärmen die Entwicklerinnen und Entwickler von Gunfire Games einfach normale Gegner neu auf, verpassen ihnen mehr Leben und zwei oder drei neue Moves, das war’s. Die eigens für den DLC geschaffenen Obermotze hingegen fallen durchaus beeindruckend aus. Auch wenn einer von ihnen die Unart weiterträgt, euch kontinuierlich mit Mobs zuzuspammen.

Neue Werkzeuge

Selbstverständlich fehlen auch neue Waffen nicht. Beispielsweise bietet The Awakened King die Funkenfeuer-Schrotflinte, mit der ihr Gegner in Brand steckt, was sich natürlich bestens mit dem Ritualisten verträgt. Die Sense gehört zu seiner Standard-Ausrüstung und gliedert sich optisch entsprechend perfekt ein. Insgesamt fällt das neue Arsenal nicht übermäßig mächtig aus, ich fand in meinem Durchgang nur zwei Fernkampf- und eine Nahkampf-Waffe. Es existieren ein paar mehr, aber ganz ehrlich: lieber Klasse statt Masse.

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Dazu gesellen sich einige neue Ringe und auch Traits sowie Mods und Relikte, mit denen ihr weiter an euren Builds feilt. Oftmals verstecken sie sich hinter kleinen Rätseln, wie ihr sie auch aus dem Hauptspiel kennt. Findet ein Medaillon, setzt es in eine Tür ein und schon erhaltet ihr das Papierherz. Origineller als das wird es aber leider abermals nicht. Alles in einem Durchlauf zu finden, ist wie schon im Hauptspiel unmöglich, wodurch The Awakened King jede Menge Wiederspielwert erhält.

Remnant II - Launch-Trailer zum DLC-Release The Awakened King

Anlässlich der heutigen Veröffentlichung des DLCs "The Awakened King" gibt es hier den entsprechenden Launch-Trailer für euch.

Solltet ihr euch die Muse genommen und euch mit der reichlich wirren Story von Remnant II intensiv auseinandergesetzt haben, dann dürfte der DLC genau euren Nerv treffen. Denn dort laufen einige Handlungsfäden aus dem Hauptspiel zusammen: Der wahre König ist erwacht und glaubt, Fae habe ihn betrogen. Ihr geht der Sache auf den Grund und dürft am Ende sogar zwischen zwei Enden wählen, die über das Schicksal wichtiger Charaktere entscheiden. Die Erzählweise fällt durch Tagebucheinträge und elendig lange Dialoge wieder ausbaufähig aus, aber wenn euch das beim Hauptspiel nicht gestört hat, werdet ihr auch an The Awakened King viel Freude haben.

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