Preview - Scalebound : Dicke Monster und hippe Typen

Viel wissen wir noch nicht über Scalebound, den neuesten Titel von PlatinumGames, dem Studio hinter den Bayonetta-Spielen. Was wir wissen, ist, dass riesige Monster eine Rolle spielen und hippe Typen mit coolen Kopfhörern die Drachen reiten. Auch wenn der Trailer des letzten Jahres hübsch anzusehen war und auch das Gameplay von der Microsoft-Pressekonferenz im Rahmen der gamescom episch wirkte, ist unserer Meinung nach im Moment das größte Argument für Scalebound der Name des Studios dahinter. Wir sind aber mehr als bereit, die ersten Details über den Titel zu erfahren.

Nachdem die Präsentation zu Scalebound, die Hideki Kamiya persönlich leitete, zu Ende war, sahen wir das Spiel in einem etwas besseren Licht. Unserer Meinung nach hätte man während der Microsoft-Pressekonferenz etwas genauer auf ein paar der gleich folgenden Sachen eingehen sollen, denn das, was wir erfuhren, macht Scalebound attraktiver.

Klar, ein Action-RPG ist nicht unbedingt ein typischer PlatinumGames-Titel, vor allem da Scalebound sich dazu noch deutlich langsamer spielt als zum Beispiel die Bayonetta-Spiele. Allerdings sehen die Entwickler das Gesamtbild, wozu wir noch nicht imstande sind. In den Aufnahmen von der Microsoft-Pressekonferenz sahen wir, dass der uns an Dante (Devil May Cry) erinnernde Hauptcharakter Drew nicht der Sympathischste zu sein scheint. Auch die Zusammenarbeit zwischen ihm und dem Drachen durften wir begutachten.

Ihr gebt dem Drachen kurze Befehle und er kümmert sich dann um das Ziel. Ansonsten arbeitet er lieber eigenständig und sucht sich die Feinde aus. Dann kamen wir zu einem Punkt der live gespielten Präsentation, an dem es die ersten interessanten Informationen hagelte. In Kämpfen, die recht häufig stattfinden werden, nutzt Drew natürlich Waffen, die sich abnutzen, sowie eine seltsame Energie namens Puls.

Drew wurde durch diese Energie teilweise transformiert, was man unschwer an seinen schuppigen Armen erkennen kann. Zudem hat diese Ressource Drakonis, die Welt von Scalebound, maßgeblich mitgestaltet. Die fliegenden Inseln, verwirbelten Bäume und andere Anomalien sind der beste Beweis dafür. Drews Drache hat ebenfalls Puls, wie die bläulichen Stellen an seinem Körper es andeuten.

World of Dragons offline

In den Scharmützeln nutzt Drew zusätzlich zu Waffen wie Schwertern oder Minen noch seine Fähigkeiten, die alle auf Puls zu basieren scheinen. Mit dem Wire Shot kann er sich zum Beispiel an einen Gegner heranziehen und ihm dann im Nahkampf Schaden zufügen. Die Fähigkeiten, die wir zu sehen bekamen, rissen uns zwar nicht vom Hocker, erfüllten aber ihren Zweck. Drews Drachenform war hingegen eine Ausnahme.

Gefallene Gegner lassen Juwelen fallen, die in Drakonis als Währung dienen. Mit ihnen könnt ihr alles kaufen, was man in einem typischen Rollenspiel so erstehen kann: Tränke, Waffen, Rüstung und auch ein neues Aussehen für euren Drachen. In der Präsentation wurde uns langsam klar, dass der Drache deutlich mehr Liebe in Form von Anpassungen erhalten könnte, als zuerst vermutet. Ihr kauft ihm Skins und Rüstung, zieht ihn auf, seid maßgeblich an der Entwicklung der Kreatur beteiligt, könnt ihn wiederbeleben und ihn fast überallhin mitnehmen.

Die zu erkundenden Dungeons sind nämlich groß genug für euch beide. Ob er allerdings in einer der Städte in Drakonis herumrennen darf, wissen wir nicht. Drew hingegen nutzt diese Städte als Questhub, Handelsstätte oder einfach als Informationsquelle, indem er mit den Bewohnern plauscht.

Einige Szenen erinnerten stark an World of WarCraft. In Scalebound ist die momentane maximale Spieleranzahl allerdings auf vier Spieler begrenzt. In der kurzen Koop-Sequenz konnte man sehen, dass jeder seinen eigenen Drachen hatte. Ob jeder Spieler im Koop-Modus dann nur ein Drew mit einem anderen Drachen sein wird, wurde uns nicht verraten. Im Gegenteil, es sah aus, als hätten wir einen Nerv getroffen. Dies zu erklären, würde die Geschichte von Scalebound verraten, so Kamiya.

Fazit

von Marek Orzechowski

Episches Abenteuer à la PlatinumGames

Ich bin mir immer noch nicht ganz sicher, was ich von dem Gezeigten halten soll. Die Kämpfe haben mich nicht angesprochen, dafür aber die kreative Welt und das Versprechen, im Grunde einen riesigen, unglaublich cool aussehenden Drachen als Haustier zu haben. Ich will ihn auf jeden Fall aufwachsen sehen, ihn großziehen, ihm schicke Rüstungen anziehen und ihn tätscheln. Ob das aber in Hideki Kamiyas Plan passt, weiß ich nicht.

Einige Szenen aus der Präsentation lösten bei mir ein plötzliches World-of-WarCraft- Déjà-vu aus. Möglicherweise lag es am Drachen, der etwas von den Reittieren in WoW hat, oder an der etwas kargen Wüstenlandschaft, die an Durotar erinnerte. Wie dem auch sei, die Enwtickler scheinen sehr zuversichtlich zu sein, dass Scalebound ihr bis dato bestes Spiel wird.