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Special - Online-Spielevertrieb, Teil 4 : Special

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Kabelsalat

Die fehlende Rumble-Funktion lässt sich dabei noch am ehesten verschmerzen, immerhin fehlt es den meisten Wii-Controllern schlicht an den entsprechenden Servomotoren. Mit etwas mehr Programmieraufwand wäre es aber sicherlich möglich gewesen, dem unterstützten GameCube-Controller einige Wackeleffekte zu entlocken.

Wii
Die unterschiedlichen Controller sind jedoch ein weiteres Reizthema der Virtual Console. Insgesamt werden drei verschiedene Controller unterstützt. Je nach Spiel kann mit der Wiimote, dem original GameCube-Controller und einem gesondert erhältlichen Classic-Controller, der wie eine Mischung aus GameCube- und Super-Nintendo-Pad anmutet, gespielt werden. Welche Controller für das jeweilige Spiel tauglich sind, verrät eine kleine Einblendung im Online-Store. Diese Empfehlungen sind jedoch in der Regel mit Vorsicht zu genießen. So lassen sich beispielsweise die meisten Mega-Drive-Titel zwar mit der Wii-Remote steuern, jedoch nur wenn man ein umständliches Umgreifen in Kauf nimmt. Die drei Original-Mega-Drive-Tasten werden nämlich einfach auf die Tasten 1, 2 und A übertragen. Bei schnellen Actionspielen ist Frust da vorprogrammiert.

Von diesem Malheur abgesehen, sind die Dokumentation und der Aufbau des Online-Stores jedoch vorbildlich. Die nunmehr schon deutlich über 100 Virtual-Console-Titel lassen sich je nach Wunsch unterschiedlich ordnen. Neben dem Preis wird stets angegeben, wie viel Platz der jeweilige Titel auf dem internen Speicher der Wii frisst, und vor dem Kauf werden die wichtigsten Daten zur Überprüfung erneut aufgelistet. Der Erwerb neuer Spiele geht dabei erfreulich leicht von der Hand. Euer Online-Konto wird zunächst entweder über im Handel erhältliche Wii-Point-Karten oder mittels Kreditkarte aufgeladen. Wie bei Microsoft zahlt ihr Spiele nicht in Euro, sondern in einer fiktiven Währung, den Wii-Points eben. Der Umrechnungsfaktor ist erfreulicherweise 1:1. Der Kostenpunkt rangiert je nach Plattform zwischen fünf und zwölf Euro. Für die alten NES-Spiele zahlt ihr fünf Euro, wer Turbografx-Titel nachholen will, muss einen Euro mehr löhnen. Acht Euro kosten momentan alle Super-Nintendo- und Mega-Drive-Spiele und für die N64-Klassiker sind bis auf wenige Ausnahmen zehn Euro einzurechnen. Insgesamt ist der Kostenpunkt bei der Virtual Console somit relativ hoch. Im direkten Vergleich zu Microsofts Live Arcade zahlt man teils den doppelten Betrag. So beispielsweise bei den diversen Sega-Titeln, die bei Microsoft gerade einmal vier Euro kosten und zudem mit (wenn auch nur leichten) grafischen und akustischen Verbesserungen daherkommen.

Shortcut
Einmal gekauft, laufen die Spiele nur direkt vom Speicher der Wii-Konsole. Ein Umkopieren von Spielen auf SD-Karte bei begrenztem Speicher ist zwar möglich, starten wollen die Titel jedoch nur aus dem internen Speicher der Wii. Wer keine Speicherkarte zur Hand hat und dennoch Platz schaffen will, darf jederzeit erworbene Spiele löschen. Die Virtual Console protokolliert jeden Neukauf. Einmal erworbene Spiele lassen sich jederzeit kostenfrei erneut herunterladen. Ein Verkauf an andere ist mit dem System jedoch nicht möglich. Witziges Detail dabei: Da laut Geschäftsbedingungen ein Verkauf der Virtual-Console-Titel sogar ausdrücklich verboten ist, bietet Nintendo im Optionsmenü die Möglichkeit, erworbene Spiele komplett aufzulösen, bevor man seine Wii-Konsole weiterverkaufen sollte. Eine Kontoauflösung ganz anderer Art ist zudem mit dem Nintendo Club möglich. Wer will, darf seinen Online-Account auf der Nintendo-Webseite mit dem Virtual-Console-Store verbinden. Für gekaufte Online-Spiele erhaltet ihr dann Sternenpunkte, die ihr gegen Sachpreise eintauschen könnt. Ein umgekehrter Tausch – sprich: Spiele gegen Sterne – wird diskutiert.

Die rigide Wiederverkaufsbeschränkung schmerzt gleich doppelt. Im Gegensatz zu Sony und Microsoft bietet Nintendo überhaupt keine Möglichkeit, die alten Klassiker vor dem Kauf anzutesten. Gerade bei unbekannten Titeln kauft man somit die Katze im Sack, was angesichts des doch beachtlichen Alters mancher Spiele zu einem bösen Erwachen führt. Trotz all der Probleme und Limitierungen erfreut sich die Virtual Console dennoch großer Beliebtheit bei den Wii-Nutzern. Mehr als fünf Millionen verkaufte Spiele deklassieren die Konkurrenz und machen den Nintendo-Service momentan zum erfolgreichsten Online-Portal für Videospiele.

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