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Test - Star Trek Encounters : Müde Weltraumkost für Trekkies

  • PS2
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Auf Mattscheibe und Kinoleinwand herrscht für Trekkies momentan (leider) gähnende Leere. Doch Ubisoft und Bethesda Softworks haben Erbarmen und bieten euch 'Star Trek Encounters'. Guter Ersatz für die medienarme Zeit oder lahme Gurke?

Gleich eines vorweg: Wie schon 'Star Trek Legacy' ist auch 'Star Trek Encounters' nur bedingt dafür geeignet, um die Wartezeit bis zum nächsten Film oder zur nächsten Serie zu überbrücken. Dabei sieht auf dem Papier alles toll aus und in den ersten Minuten des Spiels kommt ein wenig Gänsehaut-Atmosphäre auf – die der wohligen Sorte. Im Storymodus absolviert ihr zahlreiche Einsätze im Dienst der Föderation und durchlebt quasi sämtliche Epochen der bekannten TV-Serien. Angefangen von den ersten Ausflügen der Enterprise bis hin zu den Abenteuern des Raumschiffs Voyager in einem entfernten Quadranten. Teilweise schwingt ihr euch sogar auf die Kommandobrücke eines der berühmten Schiffe. Ebenfalls cool: In 'Star Trek Encounters' wird nicht viel taktiert oder gefragt – hier sausen Photonentorpedos und Phasersalven durch den Weltraum. Klingt doch alles hervorragend: massig Action, bekannte Schiffe und ein Streifzug durch über 40 Jahre 'Star Trek'-Geschichte. Was kann es Schöneres für Fans geben?

Epische Langeweile

Die schnelle Antwort: einiges. Die Gründe des Versagens aufseiten der Entwickler sind zahlreich: Pro Epoche absolviert ihr gerade mal eine Hand voll Missionen. Trotz des Actionaspekts sind diese hauptsächlich von Langeweile geprägt. Ereignislose Langstreckenflüge, ödes Abgrasen von Weltraumquadranten und die allgemeine Armut an Abwechslung hinterlassen mehr als nur einen faden Beigeschmack. Zudem reißt die magere Präsentation keinen Trekkie vom Hocker. Zwischensequenzen sucht man ebenso vergeblich wie nennenswerte Auftritte bekannter Charaktere. Lediglich William Shattner gibt sich als lustlos agierender Sprecher die Ehre – darauf hätte man komplett verzichten können. Doch was ist denn mit den Raumschlachten? Okay, die sind eigentlich recht unterhaltsam und sorgen für ein wenig Kurzweil – immerhin sind sie auch nett inszeniert. Allerdings ist die Steuerung der Schiffe misslungen: Als Kompromiss für das Actiongenre haben die Entwickler die Enterprise & Co. in wendige Raumgleiter umgewandelt, die unrealistisch schnell ihre Kreise ziehen und Wendemanöver im Stil eines Haken schlagenden Hasen vollführen. Wenn schon 'Star Trek', dann bitte richtig.

Und der Rest?

Das alles ist umso bedauerlicher, da die Optik von 'Star Trek Encounters' eine gute Figur macht. Die Schiffe sehen ihren Vorbildern zum Verwechseln ähnlich und die Schlachteneffekte können sich durchaus sehen lassen. Wenn im Hintergrund die Neuinterpretationen der bekannten 'Star Trek'-Musikstücke ertönen, kommt immerhin die passende Atmosphäre auf. Doch das rettet das Spiel auch nicht mehr.

Fazit

André Linken - Portraitvon André Linken
Und wieder eine Chance vertan: 'Star Trek Encounters' ist eine uninspirierte Ballerorgie im Weltraum, die zu oft und zu lange von Durststrecken unterbrochen wird. Die dröge Präsentation tut ihr Übriges – selbst beinharte Fans sollten sich den Kauf gut überlegen.

Überblick

Pro

  • Originalschiffe
  • viele Weltraumschlachten
  • alle 'Star Trek'-Epochen angeschnitten

Contra

  • Steuerung missglückt
  • zu wenig Abwechslung
  • magere Präsentation
  • geringer Umfang wird durch "Längen" kaschiert

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