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Test - The Crew: Calling All Units : Überflüssige Erweiterung

  • PS4
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Nachdem The Crew zum Start nicht ganz hatte überzeugen können, wurde das Spiel mit der Erweiterung The Crew: Wild Run deutlich interessanter. Gut ein Jahr später schiebt Ubisoft die nächste Erweiterung nach: The Crew: Calling All Units. In der dürft ihr die Rolle der Polizei übernehmen und Rasern das Handwerk legen. Doch auch als Raser dürft ihr euch versuchen und wertvolle Fracht von A nach B bringen, ohne euch erwischen zu lassen. Macht das Spaß oder wäre es besser, wenn die neue Erweiterung in einer Zelle hinter Schloss und Riegel ihr Dasein fristet?

Die Rolle der Polizei übernehmen – Rennspiel-Fans denken dabei wohl unweigerlich an die Need-for-Speed-Serie, in der dieses Feature bereits mit Most Wanted Einzug hielt. Sorgt diese Spielmechanik auch in einem MMO-Rennspiel für Unterhaltung? Fangen wir mit den Neuerungen an, die die Erweiterung bietet: Ihr dürft euch auf eine kleine Story freuen, in der ihr in die Möglichkeiten der Polizei eingeführt werdet. Ihr lernt, wie ihr Raser stoppt und wie ihr besondere Fertigkeiten erlernt, und erarbeitet euch die zwölf neuen Polizeifahrzeuge. Nebenbei könnt ihr das neue Maximallevel von 60 erreichen. Das alles bringt euch die Polizistin Clara bei, die eine neue Gang stoppen will, die sich gerade in der Spielwelt breitmacht.

Raser oder Polizist?

Wer keine Lust hat, sich auf die Seite des Rechts zu stellen, kann sich stattdessen als Raser einen Namen machen. Wiederum dürft ihr spezielle Fertigkeiten erlernen, die euch das Leben erleichtern sollen. Das ist nicht unwichtig, denn während ihr schnellstmöglich Pakete einsammelt und ausliefert, wollen euch die Cops zum Anhalten zwingen. Da es sich bei The Crew um ein Online-Spiel handelt, sind es meist reale Spieler, die entweder die Rolle der Polizisten oder die der Raser übernehmen. Nur wenn kein Spieler als Polizist in einem Gebiet unterwegs ist, springt die KI ein.

Was auf den ersten Blick recht spaßig klingt, entpuppt sich sehr schnell als eintönig und langweilig. Solange genug Spieler in einem Bereich sind, die die beiden Parteien übernehmen, machen die Verfolgungsjagden bedingt Spaß. Springt allerdings die KI ein, bleibt er komplett auf der Strecke. KI-gesteuerte Raser können sehr schnell gestoppt werden und sitzt die künstliche Intelligenz am Steuer eines Polizeiwagens, werdet ihr als Raser so gut wie gar nicht gestört. Oft passiert es sogar, dass erst gar keine Streife auftaucht und ihr einfach mit der Fracht zum Zielort fahren könnt.

Unnötige Spezialfähigkeiten

Befindet ihr euch dann doch einmal in einer spannenden Verfolgungsjagd, kommen die neuen Spezialfähigkeiten zum Einsatz. Mit denen sorgt ihr zum Beispiel dafür, dass Raser nicht mehr Gas geben können, oder ihr schaltet den euch jagenden Polizeiwagen kurzzeitig aus. Der jedoch kann sich mit einer Art Teleport gleich wieder an eure Stoßstange kleben und die Jagd beginnt von vorne. Gerade diese Zurück-zum-Ziel-Funktion wirkt jedoch mehr als aufgesetzt und zudem unnötig. Obwohl ihr immer nur zwei der Fähigkeiten einsetzen könnt, fühlen sie sich nicht zur Spielwelt passend an.

The Crew: Calling All Units - Launch Trailer
Ubisoft hat mit Calling All Units die zweite große Erweiterung für das Open-World-Rennspiel The Crew veröffentlicht.

Ein sehr großes Problem ist, dass ihr nie wisst, auf welche Reichweite eine Fertigkeit den Gegner trifft. Setzt ihr sie zu früh ein, verpufft die Wirkung, nutzt ihr sie zu spät, rast ihr eventuell am Ziel vorbei. Einen Raser stoppt ihr, indem ihr euch einige Sekunden in seiner Nähe befindet. Rutscht ihr aus diesem Radius hinaus, wird die Zeit zurückgesetzt und der Stoppversuch beginnt von Neuem. Hierdurch werden Verfolgungsjagden unnötig in die Länge gezogen.

Leider laufen die Verfolgungsjagden immer nach dem gleichen Schema ab. Während die Raser ihre Pakete zum Ziel bringen sollen, müssen die Polizisten sie stoppen. Andere Varianten gibt es nicht. Unschön ist auch, dass Käufer der letzten Erweiterung doppelt zur Kasse gebeten werden. Für die spärlichen Inhalte von The Crew: Calling All Units werden um die 25 Euro verlangt. Hier bekommt ihr jedoch die Wild-Run-Erweiterung gleich mit dazu. Wer diese jedoch schon besitzt, hat keine Chance, das neue Add-on einzeln und günstiger zu erwerben. Neben der überschaubaren Menge an neuen Missionen und den Polizeijagden erhaltet ihr mit The Crew: Calling All Units noch einige neue Fahrzeuge.

Greift zu, wenn...

… euch die Wild-Run-Erweiterung noch fehlt, da nur dann der recht hohe Preis gerechtfertigt ist.

Spart es euch, wenn...

… ihr die letzte Erweiterung bereits besitzt und ihr euch durch Calling All Units langen Spielspaß erhofft.

Fazit

Sven Wagener - Portraitvon Sven Wagener
Der Spielspaß bleibt auf der Strecke

Machen wir es kurz: The Crew: Calling All Units ist eine Erweiterung, die keinen Spaß macht. Die neue Story ist mehr als flach, die Verfolgungsjagden machen nur beim ersten Mal Spaß und die Fertigkeiten fügen sich nicht in die Spielwelt ein. Für den mageren Inhalt ist mir der Preis von 25 Euro zu hoch, auch wenn man die letztjährige Erweiterung Wild Run als Bonus bekommt. Hat man diese schon, zahlt man quasi doppelt.

Ich verlor bereits nach wenigen Verfolgungsjagden die Lust an den neuen Inhalten. Schon mit echten Spielern zieht die neue Spielmechanik nicht. Muss dann noch die KI einspringen, bleibt auch der letzte Funke Spielspaß auf der Strecke. Nur wenn ihr The Crew noch gar nicht besitzt, solltet ihr euch die Ultimate Edition kaufen, die bietet nämlich ein pralles Spielspaßpaket. Neben dem Hauptspiel und den beiden Erweiterungen ist auch der Season Pass enthalten. Alle anderen, die The Crew und Wild Run schon besitzen, können sich den Kauf von Calling All Units definitiv sparen.

Überblick

Pro

  • neue Story ...
  • besondere Fertigkeiten ...
  • Wild-Run-Erweiterung wird mitgeliefert ...
  • neue Fahrzeuge
  • Maximallevel auf 60 erhöht

Contra

  • … die jedoch sehr kurz ausfällt
  • … die nicht in die Spielwelt passen
  • … doch Spieler, die diese bereits besitzen, zahlen indirekt doppelt
  • muss die KI einspringen, kommt keinerlei Spannung auf

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